Haben Sie schon einmal einen zu niedrigen Blutdruck gehabt? Dann wissen Sie bestimmt, dass sich dieser Zustand manchmal ganz schön bedrohlich anfühlen kann. Doch keine Sorge! So lange dem niedrigen Blutdruck keine Krankheit zugrunde liegt, ist er in der Regel harmlos. In Deutschland leben nach Angaben der Deutschen Herzstiftung bis zu drei Millionen Menschen mit einem niedrigen Blutdruck, der nicht auf eine Vorerkrankung zurückgeht. Sie alle haben phasenweise immer wieder mit Schwindel, Benommenheit und/oder Flimmern vor den Augen zu kämpfen. Viele Betroffene klagen über morgendliche Müdigkeit, Antriebsmangel, Konzentrations- und Leistungsschwäche. Auch kalte Hände und Füße, ein Gefühl des Luftmangels, Herzklopfen und innere Unruhe werden beschrieben.
Wann ist der Blutdruck eigentlich zu niedrig?
Von einem niedrigen Blutdruck, oder wie Fachleute auch sagen, einer Hypotonie, spricht man, wenn der systolische (obere) Blutdruckwert im Ruhezustand unter 110 Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg) liegt. Eine Hypotonie an sich ist noch keine Krankheit. Tendenziell gilt ein eher niedriger Blutdruck sogar als günstig, weil er Herz und Gefäße schont. „Ist aber der Leidensdruck wegen der Beschwerden groß, sollten Betroffene zum Arzt, um organische Ursachen auszuschließen,“ weiß der Hamburger Kardiologe und Pharmakologe Prof. Dr. Thomas Meinertz vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.
Muss eine Hypotonie medizinisch behandelt werden?
Das hängt davon ab, ob der niedrige Blutdruck ein Symptom für eine zugrundeliegende Erkrankung ist oder nicht. Liegt beispielsweise eine Unterfunktion der Nebenniere, der Schilddrüse oder der Hirnanhangdrüse vor, gilt es diese Grunderkrankungen zu therapieren. In der Regel normalisiert sich damit auch der Blutdruck. Das Gleiche gilt für Blutarmut, Erkrankungen des vegetativen Nervensystems, Herzklappenfehler oder Herzschwäche. Ist der niedrige Blutdruck durch körperliche Veranlagung bedingt (z.B. weibliches Geschlecht, junges Alter, großer schlanker Körperbau), besteht normalerweise kein Anlass für eine (medikamentöse) Behandlung. Mit ein paar einfachen Anpassungen des Lebensstils kann einer Hypotonie entgegengewirkt werden.
Wie bringt man den Blutdruck in Schwung?
Für einen normalen Blutdruck ist ein ausreichend großes Blutvolumen essenziell. Deshalb sollten Menschen mit niedrigem Blutdruck unbedingt auf ihre Flüssigkeitszufuhr achten: Zwei bis zweieinhalb Liter Wasser oder ungesüßte Tees können es schon sein. Außerdem dürfen Menschen mit niedrigem Blutdruck – im Gegensatz zu Personen mit hohem Blutdruck – ihre Speisen ruhig kräftig mit Salz würzen, denn das Salz bindet Wasser, erhöht das Blutvolumen und somit auch den Blutdruck. „Ein großes Glas Wasser vor dem Aufstehen kann den Blutdruck erhöhen. Bei längerem Stehen soll die Wadenmuskulatur bewegt werden, um Ohnmachten vorzubeugen. Und auf Alkohol sollte man weitgehend verzichten“, rät Meinertz. Zusätzlich empfiehlt die AOK, regelmäßig Sport zu treiben: Am besten zwei- bis dreimal pro Woche für 30 bis 60 Minuten. Rad fahren, Schwimmen oder Nordic Walking verbessern die Durchblutung und trainieren Herz und Gefäße. Kraftgymnastik (z.B. Gerätetraining im Fitness-Studio, Kniebeugen) stärkt die Beinmuskulatur und verbessert die Pumpfunktion der Venen. Darüber hinaus trainieren Wechselduschen, Kneippkuren, Trockenbürsten und Sauna das Gefäßsystem.
Vorsicht bei älteren Menschen! Bei älteren Menschen kann es beim Wechsel vom Liegen oder Sitzen zum Stehen oder bei längerem Stehen zu einem plötzlichen Blutdruckabfall um mehr als 20 mmHg systolisch und/oder 10 mmHg diastolisch kommen. Dieser Blutdruckabfall, auch orthostatische Hypotonie genannt, ist häufig mit starkem Schwindel, Benommenheit und Gangunsicherheit verbunden. Deshalb sollte ein abrupter Wechsel vom Liegen oder Sitzen in die stehende Position vermieden werden. „Der Lagewechsel sollte schrittweise und langsam erfolgen“, rät Meinertz. Außerdem sollte ein Gespräch mit dem Arzt gesucht werden, denn manchmal sind Medikamente (z.B. Diuretika, Alphablocker, Psychopharmaka) für eine orthostatische Hypotonie verantwortlich.
Geht es Ihnen gut? Bei allen Fragen rund ums Thema Gesundheit stehen Ihnen die Expertinnen und Experten Ihrer Guten Tag Apotheke gerne zur Verfügung: Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe.
Und wenn es ganz schnell gehen muss: medi now® – der Online-Shop für Ihre Medikamente. Ein sicherer Service Ihrer Guten Tag Apotheke. Und das bedeutet für Sie:
- Ganz unkompliziert die Arzneimittel-Verfügbarkeit prüfen
- Direkt in Ihrer Nähe abholen
- Oder schnell liefern lassen