Das Bakterium Escherichia coli, kurz E. coli, ließe sich salopp wohl auch als Giftmischer beschreiben. Denn es produziert unter anderem ein Toxin, das mehr als Durchfall hervorruft. Die Giftstoffe können sich nämlich auch anders auf unseren Verdauungstrakt auswirken, mit Folgen wie Mangelernährung und Wachstumsstörungen. Zu diesem Ergebnis sind jetzt Forscher der Washington University School of Medicine gekommen.
Mögliche Erklärung für chronisches Leiden
Das Innere unseres Darmes ist mit Zellen ausgekleidet. Das Toxin beeinflusst den Vorgang, bei dem die genetische Information umgesetzt und für die Zelle nutzbar gemacht wird. Anders gesagt: die Genexpression. Dadurch produzieren die kleinsten lebenden Einheiten unseres Organismus wiederum ein Protein. Das Bakterium nutzt es, um sich an der Darmwand festzusetzen. Der leitende Autor James M. Fleckenstein, MD, Professor für Medizin und molekulare Mikrobiologie, sagte dazu: „Es verändert im Grunde die Oberfläche des Darms, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen, wahrscheinlich letztlich zum Nachteil des Wirts.“ Für den Wissenschaftler und sein Team ist es ein Hinweis, warum kurze Phasen von Durchfall oft zu langfristigen Problemen mit der Ernährung führen können.
Oft Ursache für wässrigen Durchfall
Konkret haben die Wissenschaftler einen toxinproduzierenden E.-coli-Stamm (ETEC) untersucht. Er ist, so das Washingtoner Team, häufig die Ursache für schweren, wässrigen Durchfall. Denn die Giftstoffe bewirken, dass Wasser und Elektrolyte in den Verdauungstrakt gelangen. Die Folge: Montezumas Rache, wie der Volksmund sagt. Um herauszufinden, wie das Toxin uns noch zusetzt, züchteten die Forscher menschliche Darmzellen in einer Schale. Diese behandelten sie mit dem Gift. So kamen die Wissenschaftler der Genexpression, der Proteinproduktion und dem Sich-Festsetzen des Bakteriums an der Darmwand auf der Spur.
Genexpression nimmt bei Infektion zu
Diese spezielle Expression nimmt im Dünndarm während einer natürlichen Infektion zu. Zu dem Ergebnis kam das Team, als es Darmbiopsien unter die Lupe nahmen. Die Proben stammten von Menschen, die mit ETEC infiziert waren. Allerdings: „Es gibt noch viel zu tun, um herauszufinden, wie die Toxine mit diesen langfristigen Folgen von Durchfall zusammenhängen könnten“, so Fleckenstein.
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