Freitag, 14. November

Mythen über Erkältungen

Was stimmt und was stimmt nicht?

© stock.adobe / Tierney

„Irrglauben über Erkältungen und Hausmittel gegen grippale Infekte halten sich hartnäckig. Einige sind harmlos, andere können die Gesundheit gefährden, wieder andere sind hilfreich,“ sagt Prof. Dr. Manfred Zehender. Der ehemalige Ärztliche Direktor der Max Grundig Klinik in Bühl/Schwarzwald stellt im folgenden Beitrag neun Mythen über Erkältungen vor und erklärt, ob sie richtig oder falsch sind.

Sport in Maßen schadet nicht: Vollkommener Irrtum und zudem gefährlich. Erkältungen schwächen den Körper, der sein Immunsystem auf die Bekämpfung der Bakterien und Viren fokussiert. Wer erkältet Sport treibt, auch wenn dies nicht intensiv geschieht, schwächte die Immunabwehr. Im schlimmsten Fall sind Folgeerkrankungen möglich, bis hin zu Herzmuskelentzündungen.

Die Nase hochziehen ist ungesund: Nein! Auch wenn es nicht gerade ästhetisch ist, die Nase hochziehen ist besser als in Taschentücher zu schnäuzen. Wer in Taschentücher schnäuzt, baut im Naseninneren Druck auf. Dadurch können schädliche Erreger in die Nasennebenhöhlen gelangen und hier Schaden anrichten.

Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage: Sofern es sich um einen einfachen Schnupfen handelt, stimmt das. Wahr ist auch, dass es dann keiner harten Medikamente bedarf. Eine Behandlung kürzt die Erkältung nicht wirklich ab; Wirkstoffe, die das Wohlbefinden verbessern, machen Sinn.

Erkältungen lassen sich in der Sauna ausschwitzen: Nein, ähnlich wie bei Sport wird das Immunsystem durch Saunagänge geschwächt. Wer erkältet ist, mutet seinem Herz-Kreislauf-System unnötigen Stress zu. Bei Gesunden hingegen helfen Saunagänge ebenso wie regelmäßige sportliche Betätigung gerade in der kalten Jahreszeit, um das Immunsystem zu stärken.

Heiße Milch mit Honig tut dem Körper gut: Das stimmt! Halsschmerzen begleiten häufig Erkältungen. Warme Milch lindert Beschwerden im Rachen. Inhaltsstoffe des Honigs wirken entzündungshemmend. Heiße Milch mit Honig ist ein gesundes Ritual.

Nicht mit nassen Haaren in die Kälte gehen: Dieser Rat ist nicht relevant, auch wenn es keinen Sinn macht, mit feuchten Haaren das Haus zu verlassen. Nasse Haare im Winter lassen zwar die Kopfhaut abkühlen, lösen aber keine Erkältung aus. Dafür bedarf es Bakterien und/oder Viren.

Warmes Bier trinken: Das ist Blödsinn. Bier mag zwar auch dem einen oder anderen Erkältungsgeplagten schmecken, helfen tut es nicht, egal ob kalt oder warm. Von Alkohol ist bei Schnupfen in jedem Fall abzuraten. Wie bei Sport und Saunagängen lenkt Alkohol das Immunsystem ab, das sich auf die Krankheitserreger konzentrieren sollte. Dazu kommt, dass Bier die Wasserausscheidung erhöht und damit auch die Schleimhäute austrocknen, so haben Krankheitserreger es leichter, in den Körper einzudringen.

Eine Grippeimpfung schützt vor Erkältungen: Schön wäre es, wenn es so einfach wäre. Eine Grippeimpfung hilft und schützt vor Influenza-Viren, die besonders aggressiv sind und eine massive Erkrankung auslösen, nicht jedoch gegen andere Erkältungsviren, die den sogenannten Schnupfen bedingen.

Vitamin C schützt vor Erkältungen: Auch dies ist ein Irrglaube. Wir nehmen in der Regel ausreichend Vitamin C aus einer ausgewogenen Ernährung auf. Darüber hinaus gehende Aufnahmen, etwa in Form von Pulvern, werden ungenutzt ausgeschieden. Dass eine regelmäßige zusätzliche Zufuhr von Vitamin C vor Erkältungen schützt, wurde wissenschaftlich noch nie nachgewiesen.

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