Beim Schlaganfall kommt es auf rasches Handeln an. Denn je schneller ein Patient mit einem Schlaganfall behandelt wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine bleibenden Behinderungen auftreten. Erfahren Sie jetzt, wie Sie im Falle eines Falles helfen können und woran Sie einen möglichen Schlaganfall feststellen.
Die ersten Stunden sind entscheidend
Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist der Schlaganfall in Deutschland nach Herz- und Krebserkrankungen die dritthäufigste Todesursache. Als Grund für bleibende Behinderung im Erwachsenenalter steht er an erster Stelle. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass in der Regel bis zu maximal viereinhalb Stunden nach Auftreten der ersten Schlaganfall-Symptome mit einer zielgerichteten Therapie gute Ergebnisse erreicht werden können. Danach nimmt der Behandlungserfolg jedoch stark ab. Daher ist es entscheidend, die Anzeichen eines Schlaganfalls rasch zu erkennen, um möglichst schnell eine Therapie einleiten zu können.
Jede Minute zählt!
Mit dem sogenannten FAST-Test (fast = engl. schnell) kann man innerhalb kürzester Zeit feststellen, ob ein Verdacht auf Schlaganfall besteht.
F wie Face (Gesicht)
Bitten Sie den Betroffenen zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel nach unten? Dann kann das auf eine Halbseitenlähmung hindeuten. Sie gilt als klassisches Symptom bei Schlaganfall.
A wie Arms (Arme)
Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich.
S wie Speech (Sprache)
Bitten Sie den Betroffenen, einen einfachen Satz nachzusprechen. Ist die Sprache verwaschen oder abgehackt? Oder kann die Person den Satz überhaupt nicht nachsprechen? Dann kann das ein Zeichen für einen Schlaganfall sein, denn Wortfindungsstörungen gehören zu den Symptomen.
T wie Time (Zeit)
Gelingt der betroffenen Person mindestens eine dieser drei beschriebenen Aufgaben nicht, besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall. Alarmieren Sie sofort den Notarzt über die Telefonnummer 112 – der Umweg über den Hausarzt kostet nur wertvolle Zeit. Wichtig ist es, im Telefonat den Verdacht auf Schlaganfall zu äußern. Denn so kann der Rettungsdienst den Patienten schneller einordnen und ihn in ein Krankenhaus bringen, das eine sogenannte Stroke Unit besitzt. Stroke Units sind auf Schlaganfall-Patienten spezialisierte Klinikabteilungen, in denen zügig die notwendigen medizinischen Maßnahmen eingeleitet werden können. In Deutschland gibt es mehr als 300 solcher Spezialabteilungen.
Bis der Notarzt kommt…
- Bleiben Sie bei der Person
- und beruhigen Sie sie
- Lockern Sie enge Kleidung und achten Sie auf freie Atemwege
- Geben Sie keine Speisen oder Getränke – der Schluckreflex könnte beeinträchtigt sein
112 in alle EU-Mitgliedsstaaten gültig
Seit 2008 gilt die Notrufnummer 112 in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten – aus dem Festnetz und dem Mobilfunknetz. Die Notrufnummer ist vorwahlfrei, kostenlos und verbindet den Anrufer mit der örtlich zuständigen Notrufzentrale.
Bei Fragen rund um Ihr persönliches Wohlergehen helfen Ihnen die kompetenten Gesundheitsexperten aus Ihrer Guten Tag Apotheke gerne. Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe.