Forscher der Universität Bologna haben einen intelligenten Verband für Wunden entwickelt. Mittels eines Sensors kann er sehr präzise die Feuchtigkeit der Wunde messen und die Daten an ein Smartphone übermitteln. Der Verband muss dafür nicht mehr entfernt werden.
Wundheilung oft langwierig
Chronische Wunden können zu großen Leiden und Beeinträchtigungen führen. Oft ist die Heilung langwierig und schwierig. Es gibt viele Faktoren, die sie beeinflussen: Temperatur, Glukosewert und Säuregrad zum Beispiel.
Feuchtigkeit wichtiger Faktor
Einer der wichtigsten Faktoren für die Wundheilung ist aber der Feuchtigkeitsgehalt. Ist die Wunde zu trocken, kann das Gewebe austrocknen. Wenn sie zu feucht ist, kann es weiß und schrumpelig werden – wie nach einem langen Bad. Beides stört die Heilung.
Risiko Verband wechseln
Wenn Ärzte die Feuchtigkeit einer Wunde überprüfen wollen, müssen sie bisher den Verband entfernen. Dabei kann das empfindliche heilende Gewebe verletzt werden. Diese Tatsache war der Auslöser für das aktuelle Projekt der italienischen Wissenschaftler.
Verband misst Feuchtigkeit
Der neue Verband ermöglicht eine Messung, ohne ihn von der Wunde zu entfernen. Er besteht aus handelsüblichem Verbandsmaterial, enthält aber zusätzlich einen aus leitfähigem Polymer bestehenden Sensor. Ein Sender, wie er etwa in Bekleidungsgeschäften gegen Diebstahl eingesetzt wird, leitet die aufgenommenen Signale nahtlos an ein Smartphone weiter. „So weiß das Pflegepersonal, wann ein Verband gewechselt werden muss“, erklärt Marta Tessarolo, die an der Studie mitgewirkt hat.
Studie liefert gute Ergebnisse
Im Rahmen der Studie haben die Forscher den Verband bereits mit künstlicher Wundflüssigkeit getestet. Das Ergebnis: Er reagierte dabei hochsensibel und lieferte – je nach Feuchtigkeit – erheblich unterschiedliche Messwerte. Damit liegt laut Forscherteam nahe, dass der intelligente Verband bei der Wundversorgung gute Dienste leisten kann.
Ganze Reihe von Verbänden
Die Forscher entwickelten eine ganze Reihe Wundverbände aus verschiedenem Material und mit verschiedenen Eigenschaften. „Die Idee ist, dass jede Art von Wunde ihren eigenen Verband bekommt. Das reicht dann von wenig bis sehr stark nässenden Wunden wie Verbrennungen und Brandblasen“, berichtet Luca Possanzini aus dem Forscherteam. Dafür müsse jetzt die Sensortechnik weiter optimiert werden.
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