Rabenscharf und blütenweiß – in der japanischen Küche ist der Rettich eine beliebte Beilage, auch hierzulande hat er seine Fans: Während die meisten beim Gedanken in der Regel eine große, weiße Rübe vor Augen haben, die sich hervorragend in köstliche Salate und Dips verwandeln lässt, lohnt ein Blick auf den kleinen schwarzen Bruder. Der Winterrettich, auch Kriebelrettich, Ackerrettich oder Kugelrettich genannt, erlebt eine Wiedergeburt. Dabei ist die scharfe Rübe nicht nur geschmacklich ein Volltreffer, auch gesundheitlich hat sie einiges zu bieten: Der hohe Vitamin-C-Gehalt und seine Senföle machen ihn medizinisch interessant, er galt schon im alten Ägypten als Heilmittel. Senf- und weitere ätherische Öle machen das Gemüse nicht nur schmackhaft, sondern wirken antibakteriell, krampflösend, schleimlösend und beruhigend bei Husten und Heiserkeit.
Zutaten für vier Personen
- 1 Bio Zitrone
- 1 Zwiebel
- 600 g Schwarzer Rettich
- 600 g Kartoffeln
- 2 EL Olivenöl
- 1 Lorbeerblatt
- 100 ml Weißwein
Zubereitung (etwa 20 Minuten, Kochzeit: 25-30 Minuten)
- Zitrone waschen, trockenreiben und ein Viertel der Schale abreiben.
- Zwiebel schälen und hacken. Rettich und Kartoffeln schälen und würfeln. Öl in einem Topf erhitzen und das Lorbeerblatt mit den Zwiebeln anschwitzen. Danach Rettich und Kartoffeln dazugeben und etwa fünf Minuten andünsten.
- Mit Wein ablöschen. Nach drei Minuten 600 ml Wasser, Salz und Zitronenschale dazugeben. Bei verschlossenem Deckel etwa 25 bis 30 Minuten köcheln, bis das Gemüse gar ist.
- Schnittlauch putzen und in feine Röllchen schneiden.
- Lorbeerblatt aus dem Topf entfernen. Gemüse mit einem Pürierstab fein pürieren und nach und nach die Sahne hinzufügen. Bei Bedarf noch etwas Flüssigkeit hinzufügen und mit Salz, Pfeffer, Honig und einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.
- Auf dem Teller verteilen und jeweils 1 TL Crème fraîche in die Suppe geben. Mit Schnittlauch und Gemüsechips bestreuen und einem Spritzer Olivenöl genießen.
- Genießer-Tipp: Dazu passt ein knackiges Baguette.
Power
In der Winterzeit gibt es den schwarzen Rettich erntefrisch auf dem Wochenmarkt, im Bioladen und vielfach auch im gut sortierten Einzelhandel. Er liefert zahlreiche Vitalstoffe, darunter viele Mineralstoffe und die Vitamine A, C und E. Gesundheitlich kann der Winterrettich nicht nur bei Erkältungskrankheiten, Gicht oder Rheuma Linderung verschaffen, auch bei Verdauungsproblemen hat er sich bewährt: Die enthaltenen Wirkstoffe regeln sowohl die Darmbewegung an als auch die Bildung von Magensaft. Die Knolle kann auch den Gallenfluss fördern und dabei helfen, dass Gallensteine nicht entstehen.
Verarbeitung
Winterrettich kann, muss aber nicht geschält werden. Unter der dunklen Schale verbirgt sich strahlend weißes Fruchtfleisch in knackiger und fester Konsistenz. Schon allein deshalb lässt sich der Winterrettich wunderbar roh verarbeiten, zum Beispiel in dünnen Schreiben, geraspelt oder fein gerieben in einem Salat mit Apfel und Honig-Senf-Dressing. Wem das Gemüse etwas zu scharf ist, kann mit etwas Salz, das Senföle entzieht, die Schärfe abmildern. Gekocht und mit anderem Gemüse wie Kohlrabi, Kartoffeln, Sellerie oder Möhren püriert lässt er sich zu einer schmackhaften Wintersuppe verarbeiten, die nicht nur lecker schmeckt, sondern auch sehr gesund ist.
Einkauf
Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass der Winterrettich fest und prall ist. Außerdem sollte die Schale unversehrt sein und die Knolle nicht zu groß. Sonst besteht die Gefahr, dass der Rettich nicht geschmacksintensiv ist.
Lagerung
Richtig gelagert hält sich Winterrettich bis zu sechs Monate – am besten an einem dunklen, kühlen Ort, idealerweise im Keller mit einer Sandschicht bedeckt. Wer keinen Keller zur Verfügung hat, kann den Rettich aber auch ungewaschen im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. In ein feuchtes Tuch eingeschlagen hält er hier gut 14 Tage.
Bei allen Fragen rund ums Thema gesunde Ernährung stehen Ihnen die Expertinnen und Experten Ihrer Guten Tag Apotheke gerne zur Verfügung: Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe. Informationen und das Rezept für die Winterrettich-Suppe stammen von Deutschland – Mein Garten: Dort finden Sie auch alles zum Thema Obst und Gemüse aus Deutschland.