Die Perimenopause wird von vielen Frauen als belastend empfunden. 75 Prozent der Frauen sind von Beschwerden betroffen. Jede Wechseljahr-Geschichte ist einzigartig: Ein lange kaum beachtetes Thema wird endlich gesellschaftsfähig – die Wechseljahre. Und das ist gut so. Schließlich ist die Hälfte unserer Gesellschaft (irgendwann) davon betroffen und die meisten Frauen wissen überhaupt nicht, was auf sie zukommt oder was mit ihnen gerade passiert. Das muss sich ändern. Denn aufgeklärten Frauen fällt es leichter, die hormonelle Umstellung zu meistern. Erfahren Sie deshalb jetzt mehr.
Eine Phase des hormonellen Ungleichgewichts – Wechseljahre
Ab etwa Anfang/Mitte 40 (oder früher) beginnen die Eierstöcke, unzuverlässig zu arbeiten. Sie produzieren mal mehr, mal weniger Östrogen, was wiederum Einfluss auf den gesamten Hormonhaushalt hat. Diese Phase des hormonellen Ungleichgewichts wird als Perimenopause oder Wechseljahre bezeichnet. Sie wirbelt den Körper durcheinander und kann drei bis zehn Jahre oder länger andauern.
Eierstöcke quittieren nach und nach ihren Dienst
Während dieser Zeit kann die Periode noch völlig normal kommen. Irgendwann quittieren die Eierstöcke nach und nach ihren Dienst, die Menstruation bleibt aus. Die geschlechtsreife Phase der Frau ist beendet und es pendelt sich ein neues hormonelles Gleichgewicht ein. Auch diese Phase kann mehrere Jahre dauern.
Wechseljahre: Viele Frauen leiden stillschweigend
Die Perimenopause wird von vielen Frauen als belastend empfunden.
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Belastend ja, darüber reden – nein. Über die Wechseljahre gesprochen wurde in der Vergangenheit wenig gesprochen. Stattdessen haben viele Frauen stillschweigend gelitten und sich aus dem beruflichen und sozialen Leben zurückgezogen. Vielleicht weil ihre Probleme nicht ernst genommen wurden. Bestimmt aber auch, weil die Wechseljahre untrennbar mit dem körperlichen Verfall verknüpft sind, und der gesellschaftliche Druck hoch ist, jugendlich und unkompliziert zu sein.
Jede Frau sollte über den Umbauprozess Bescheid wissen
Die Münchener Frauenärztin Claudia Sievers erklärte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, warum die Wechseljahre plötzlich zum gesellschaftlichen Thema werden: „Frauen sind ein Wirtschaftsfaktor. Mit der derzeitigen Wechseljahres-Generation kollidiert der Fachkräftemangel. Firmen erkennen zunehmend, dass betroffene Frauen eine Kraft sind, die sie nicht verlieren wollen. Als Gesellschaft können wir uns das nicht leisten.“ Sie fordert, dass jeder Mann über die Auswirkungen der Wechseljahre informiert sein sollte. Ganz vorneweg müssen jedoch die Frauen selbst wissen, was der hormonelle Umbauprozess körperlich und psychisch mit ihnen machen kann.
Die Big Five der Begleiterscheinungen
Experten sprechen bei den Begleiterscheinungen der Wechseljahre von den „Big Five“. Laut Fachliteratur sind diese Symptome bei einem Drittel der Frauen stark ausgeprägt, Claudia Sievers geht jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. Diese „Big Five“ sind:
1. Schlafstörungen
„Dreimal in der Nacht aufwachen und eine Stunde lang die Decke anstarren, läuft jetzt unter »normale Nacht«“ schreibt eine Betroffene auf der Website www.nobodytoldme.com der Oecotrophologin und Wechseljahre-Expertin Susanne Liedtke. Schlechte Nächte sorgen für anstrengende Tage, die von Kopfschmerzen und Erschöpfung geprägt sind. Liedke rät Frauen in der Perimenopause unter anderem zur Koffein-Reduktion (hilft auch bei Hitzewallungen) und einer tryptophan- sowie magnesiumreichen Ernährung mit beispielsweise Soja, Beerenobst und Spinat.
2. Abnormale Blutungen
Manchmal kann es zu Blutungen kommen, die laut der Gynäkolgin Dr. Sheila de Liz aus Wiesbaden den Namen aber nicht mehr verdienen. In ihrem Buch „Woman on Fire“ schreibt sie, dass oft die Worte „Ausbluten“ und „Schlacht“ treffender erscheinen, De Liz beruhigt, bittet aber Betroffene zum Arzt oder in die Klinik zu gehen, wenn die Blutungen nicht aufhören oder zu Schwindel und Schwächegefühl führen. Dann muss medikamentös oder operativ eingegriffen werden.
3. Hitzewallungen
Von Hitzewallungen in den Wechseljahren haben die meisten schon gehört – hochroter Kopf und durchgeschwitzte Blusen lassen sich schlecht verbergen. Ein sogenannter Flash kommt in der Regel aus dem Nichts und kann zwei bis drei Minuten andauern oder auch bis zu 30 Minuten. Ein gutes Deo, atmungsaktive (Wechsel-) Wäsche und ein leichtes Seidenbett für die Nacht sind für viele Frauen während der Wechseljahre ein unverzichtbarer Begleiter.
4. Stimmungsschwankung/Depression
Wer bereits in jungen Jahren am Prämenstruellen Syndrom (PMS) gelitten hat, trägt ein hohes Risiko auch in der Perimenopause und danach aus unerfindlichen Gründen plötzlich von Wut, Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit überwältigt zu werden. Das kann sich bis zu einer handfesten Depression ausweiten. Es ist keine Schande, sondern vielmehr Selbstfürsorge, sich therapeutische Hilfe zu suchen. Sheila de Liz gibt zu bedenken: „Bevor man wegen Depressionen in den Wechseljahren Antidepressiva nimmt, sollte auf alle Fälle erst einmal der Hormonhaushalt ausbalanciert werden!“
5. Urogenitales Syndrom
Der zunehmende Östrogenmangel in der Perimenopause lässt Frauen dünnhäutig werden – im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Das betrifft auch die Schleimhäute des Urogenitaltrakts. Die Folgen sind Scheidentrockenheit sowie häufige Harnwegsinfekte. In Ihrer Guten-Tag-Apotheke erhalten Frauen kompetente Beratung zu befeuchtenden Cremes und Gelen. Außerdem können rezeptfreie Präparate (z.B. mit Bärentraubenblättern, Kapuzinerkresse oder Tausendgüldenkraut sowie D-Mannose) bei Harnwegsinfekten gute Dienste leisten.
Keine Angst vor der Hormonersatztherapie
„Keine Frau muss unter Wechseljahresbeschwerden leiden“, sagt Anne Lahoda, Apothekerin und Inhaberin der Marien-Apotheke in Lohr am Main. Leider glauben aber noch immer viele Frauen, dass die Wechseljahre zum Frausein dazugehören und man die Symptome quasi schicksalsgleich aushalten müsse. Diese Denkweise aber sei völlig überholt, sagt Lahoda. Vor allem die Hormonersatztherapie (HET) sei ein wirksames Instrument, um Wechseljahresbeschwerden zu reduzieren, sagt die Apothekerin, die selbst Fortbildungen in diesem Bereich absolviert hat und ihre Kundinnen zu diesem Thema berät.
Auch ohne HET lassen sich Wechseljahresbeschwerden lindern
Leider sei die HET noch immer mit vielen Vorurteilen und Ängsten behaftet, die zum großen Teil auf der inzwischen veralteten Studie „Women´s Health Initiative Study“ aus dem Jahr 2002 beruhen. Vor allem Frauen unter 60, am besten um die 50 Jahre, profitieren von der HET, so Lahoda. Allerdings müsse immer im Dialog mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt individuell abgeklärt werden, ob die HET eine sinnvolle Option darstelle oder nicht. Aber auch für Frauen, für die eine HET nicht in Frage komme, gebe es Möglichkeiten, Wechseljahresbeschwerden zu linden, sagt die Apothekerin aus Lohr.
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