Sonntag, 08. September

Erektile Dysfunktion

Was Mann über Potenzmittel wissen sollte

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Ein Mann will immer und ein Mann kann immer. Das glauben viele, wenn es um das Thema Sex geht. Doch die Wahrheit sieht anders aus. Sprechen wir über Erektionsstörungen, warum man sie ernst nehmen sollte und was man im Zusammenhang mit Potenzmitteln beachten sollte.

Libidoverlust kommt häufig vor

Erektionsstörungen sind ein weitverbreitetes Phänomen, das mit dem Alter zunimmt. Studien besagen, dass 2,4 Prozent der 20- bis 30-jährigen Männer unter Erektionsprobleme klagen, bei den 40- bis 50-Jährigen sind es schon knapp 20 Prozent und bei den 60- bis 70-Jährigen sind es 67 Prozent, also zwei von drei. Und dann gibt es noch Männer, die zwar könnten, aber nicht wollen. Sie haben schlichtweg keine Lust. Sexuelle Unlust bzw. Libidoverlust kommt häufig vor – nicht nur bei der Frau.

Potenzmittel sind keine Allround-Lösung

Beim Blick auf alle Probleme rund um die Sexualität, die möglich sind, steht beim Mann die sexuelle Unlust an zweiter Stelle, noch vor dem Thema erektile Dysfunktion (Platz 1 übrigens: vorzeitiger Samenerguss). Diese beiden Themen muss man gut unterscheiden. Vor allem sollte man wissen, dass man Libidoverlust mit den gängigen Potenzmitteln nicht behandeln kann. Wer einfach keine Lust auf Sex hat, dem ist auch mit einer Viagra-Pille nicht geholfen. Die Wirkung von Potenzmitteln aus der Apotheke setzen eine sexuelle Erregung voraus, sie erzeugen diese aber nicht.

Ursachen eher körperlich statt psychisch

In diesem Beitrag beschränken wir uns auf Mittel zur Behandlung der erektilen Dysfunktion, auch Erektionsstörung oder Impotenz genannt. War man noch in den 1990er Jahren der Ansicht, dass in über 80 Prozent der Fälle die Ursache von Erektionsstörungen in psychischen Faktoren liegt (z.B. Stress, Versagensangst), sieht die Wissenschaft diesen Anteil heute nur noch bei 18 Prozent. Die häufigste Ursache (82 Prozent) liegt im körperlichen Bereich. „Der Penis ist quasi die Antenne des Herzens“, sagt Dr. Frank Sommer, Professor für Männergesundheit in Hamburg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG). So können Erektionsstörungen erste Anzeichen eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles sein.

Gepanschte Potenzmittel im Internet

Als weitere mögliche Ursachen (und Risikofaktoren) werden unter anderem genannt: Adipositas, Bluthochdruck, Arterienverkalkung, Hormonmangel, Diabetes oder ein hoher Cholesterinwert. Daher empfehlen Experten immer den Gang zum Hausarzt bzw. Urologen, um die Ursachen abklären zu lassen. Apropos Arzt: Vielen Männern sind ihre Potenzstörungen peinlich und sie bestellen über dubiose Quellen im Internet Mittel, die Hilfe versprechen. Doch davon ist dringend abzuraten. Denn oft handelt es sich um Fälschungen und/oder gepanschte Mittel, die im besten Fall überhaupt nicht helfen und im schlechtesten Fall gravierende gesundheitliche Schäden nach sich ziehen können.

Alkohol und fettreiche Mahlzeiten verhindern Wirkung

Aufgrund des begrenzten Platzes verzichten wir an dieser Stelle auf die Erläuterung der Wirkungsweise von Potenzmitteln. Wichtig ist zu wissen, dass sie für eine starke und anhaltende Erektion sorgen. Allerdings tritt die gewünschte Wirkung in Verbindung mit Alkohol oder sehr fettreichen Mahlzeiten oft nicht ein, da die Aufnahme der Wirkstoffe im Darm durch Alkohol und Fett beeinträchtigt wird.

Bei Dauererektion sofort zum Notarzt

Die Erektionsdauer variiert zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden. Sollte eine Erektion mehr als 24 Stunden anhalten, besteht die Gefahr, dass es zu ernsten Komplikationen kommt, die im Extremfall mit einer Amputation enden können. Daher gilt im Fall einer Dauererektion: sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Wo Wirkungen sind, gibt es auch Nebenwirkungen.

TYPISCHE NEBENWIRKUNGEN VON POTENZMITTELN sind unter anderem:

  • Kopfschmerz
  • Schwindel
  • gesteigerte Lichtempfindlichkeit
  • gerötete Augen
  • Sehstörungen
  • Kreislaufstörungen
  • Magen-Darm-Beschwerden

Wechselwirkungen von Medikamenten beachten

Nicht außer Acht lassen sollte man auch die möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. So sollten sich Männer, die Alphablocker gegen Bluthochdruck oder Probleme mit der Prostata einnehmen, vor der Einnahme von Potenzmitteln unbedingt vom Arzt beraten lassen. Gänzlich tabu sind Präparate auf Basis des Wirkstoffs Sildenafil (darauf basiert unter anderem Viagra) für Männer, die blutdrucksenkende Nitrate einnehmen. Im Extremfall kann die Kombination sogar tödlich sein.

Natürliche Potenzmittel: Wirkung zweifelhaft

Nur kurz angesprochen werden soll hier das Thema „Natürliche Potenzmittel“. Diese reichen von Ginseng über Artischocken bis zu Akupunktur. Experten sind hinsichtlich der Wirksamkeit dieser sogenannten natürlichen Potenzmittel skeptisch. In wissenschaftlichen Studien konnte die Wirksamkeit bestimmter Nahrungsmittel oder anderer Stoffe jedenfalls nicht nachhaltig belegt werden.

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