Am 21. Juni ist der Tag des Schlafs. Vor und nach einem ausgiebigen Nickerchen tun wir alle oft ganz unbewusst etwas erstaunlich Besonderes: Wir gähnen. Egal, ob Opa, Baby, Katze oder Löwe. In der Kindheit gähnen wir öfter als im Alter, am Morgen häufiger als abends. Leider hat das Gähnen nicht den besten Ruf: Es wird häufig mit Müdigkeit, Langeweile und schlechtem Benehmen in Verbindung gebracht. In der Öffentlichkeit versuchen wir, es zu unterdrücken. „Dabei ist es ein heilsamer Körperreflex, der unserem Wohlbefinden dient und uns gesund hält“, sagt der Atemlehrer Peter Cubasch. „Es wird Zeit, dass diese ganz besondere Ressource unseres Körpers mit Vergnügen genutzt und gewürdigt wird.“
Gähnen hilft gegen Stress
Wer lange am Computer gesessen oder durch andere intensive Konzentration unbemerkt die Schultern und die Kiefergelenke verspannt hat, kann den Gähnimpuls nutzen, um tief durchzuatmen und wieder in Bewegung zu kommen. Das Gähnen regt die Durchblutung an und eine Wohlspannung, der sogenannte Eutonus, stellt sich ein. Schmerzhafte Verspannungen und Fehlhaltungen lassen sich auf diese Weise vermeiden. Bei seelischer Last oder Verspannungen aufgrung von Angstzuständen kann auch das „kleinen Gähnen“, das Aufseufzen, hilfreich sein. Untersuchungen belegen, dass mehrmaliges aktives Seufzen und Gähnen im wahrsten Sinne des Wortes entlastet: Wenn sich beim Gähn-Einatmen der Schultergürtel hebt und die Brust sich weitet, wird eine wohltuende körperlich-seelische Erleichterung spürbar.
Gähnen entspannt Kiefer, Hals und Nacken
Zähneknirschen ist ein weit verbreitetes Phänomen – besonders in der Nacht. Überforderung, Angst, Stress, jede Art von Verbissenheit oder unterdrückte Wut können die Ursache sein. Die Kiefergelenke werden bei zusammengebissenen Zähnen von den sehr kräftigen Kaumuskeln blockiert. Gleichzeitig kontrahieren sich noch andere Muskelgruppen im Nacken, im Hals und am Kopf. Spannungskopfschmerzen und Durchblutungsstörungen im Bereich der Halsschlagadern sind oft die Folge. Durch Gähnen werden die verfestigten Muskeln gedehnt und entspannt, der Kehlkopf findet in seine natürliche Tiefstellung und ein befreites Aufatmen kann durchkommen.
Gähnen fördert die Befeuchtung
Das Gähnen steht mit lebenserhaltenden Körperaktivitäten wie Atmen, Schlucken und Saugen sowie zahlreichen anderen vitalen Reflexen in engem Zusammenhang. Es bringt die Körpersäfte ins Fließen. Die oft überanstrengten und trockenen Augen werden wohltuend benetzt. Auch andere Flüssigkeiten, die dem körperlichen Wohlbefinden und der Gesundheit dienen, lassen sich durch Gähnen stimulieren: Die Schleimhäute in der Nase, im Mund und im Rachenraum setzen beim Gähnen Sekrete frei, welche die Verdauung und die Abwehr von Infektionen unterstützen.
Gähnen stimuliert das Gehirn
Gähnen ist vielfältige Nahrung für das Gehirn, und diese Erkenntnis ist besonders vielversprechend. Denn: Durch Gähnen optimieren wir den Stoffwechsel des Gehirns und fördern so kognitive Fähigkeiten, das Abrufen von Erinnerungen sowie die Empathie und ein positives Sozialverhalten. Dies sind optimale Voraussetzungen dafür, unser Gedächtnis, die sprachliche Ausdrucksfähigkeit und unsere geistige Wachheit bis ins hohe Alter aufrecht erhalten zu können. Zudem wirkt sich die verlängerte und vertiefte Ausatmung beim Gähnen deutlich auf den parasympathischen Teil unseres Nervensystems aus. Deshalb werden wir durch Gähnen auch ruhig und gelassen.
Was tun, wenn das Gähnen im Hals stecken bleibt?
Kleine Kinder gähnen lustvoll und ohne Scham. Erst durch Erziehungsmaßnahmen und negative Bewertungen unterdrücken wir unser Gähnen. Aber: Gähnen kann auf vielfältige Weise stimuliert werden: durch lösende Bewegungen im Kiefergelenk, durch Weitung der Mundhöhle und des Rachenraumes, durch Stimm- und Atemübungen und besonders durch sanfte Dehnungen verschiedenster Körperregionen. Manchmal genügt es schon, nur an das Gähnen zu denken oder jemanden dabei zu beobachten, und schon wird ein eigener Gähnreflex ausgelöst. Eine besonders wirksame Methode ist das „künstliche“ Gähnen: fünf- oder sechsmal „so tun, als ob“, und irgendwann kommt der Gähnreflex durch. Gähnen Sie so oft wie möglich, genüsslich und befreit – denn damit tun Sie jedes Mal Ihrem Körper und Ihrer Gesundheit etwas Gutes. Wussten Sie schon… …dass sich leibliche Verwandte und enge Freunde häufiger von ihrem gähnenden Gegenüber anstecken lassen, als von entfernten Bekannten oder Fremden? Das hat eine Studie der Universität Pisa herausgefunden.
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