Um gesund durch den Urlaub zu kommen, muss man nicht gleich die komplette Hausapotheke mitnehmen. Aber eine gute Basis-Ausstattung, mit der sich typische Reisebeschwerden lindern lassen, sollte es schon sein. Hier die besten Tipps, wie man die passende Reiseapotheke zusammenstellt.
10 Dinge, die jede Reiseapotheke braucht
Magen-Darm-Störungen, Fieber, Schmerzen, Sonnenbrand, Allergien, Insektenstiche, Reisekrankheit und Verletzungen: Es gibt Beschwerden, die im Urlaub überdurchschnittlich oft auftreten. Wie Dr. Nikolaus Schmidt-Sibeth, Facharzt für Allgemeinmedizin bei der Internet-Praxis TeleClinic, erklärt, sollte eine Reiseapotheke deshalb immer über die folgende Basis-Ausstattung verfügen:
- Medikament gegen Durchfall
- Elektrolyte
- Fieberthermometer
- schmerzstillendes und fiebersenkendes Medikament
- Insekten- und Sonnenschutz
- kühlende, Hautreizung mildernde Gele
- Reisetabletten
- Verbandsmaterial
- Pflaster
- Wunddesinfektionsmittel
- Medikamente und Wirkstoffe mit Bedacht auswählen
Mit einer durchdachten Auswahl lässt sich die Reiseapotheke relativ klein halten. So ist es laut Dr. Schmidt-Sibeth empfehlenswert, gegen Fieber und Schmerzen Ibuprofen oder Paracetamol einzupacken. „Beide Symptome treten häufig zusammen auf, weshalb ein Wirkstoff empfehlenswert ist, der bei beidem hilft“, sagt der Experte. Dieses Präparat könne zudem universell bei Hals-, Kopf,- Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt werden.
Familien: An kindgerechte Präparate denken
Familien sollten unbedingt darauf achten, dass die Medikamente kindgerecht sind. Säfte und Kautabletten können zudem praktischer sein, da sie ohne Wasser eingenommen werden können.
Bei Sonnenbrand oder Insektenstichen gibt es kühlende Gele, die sich für alle Symptome einsetzen lassen, so dass man auch hier nur ein Mittel einpacken muss. Bei Pflastern spart man Platz, indem man statt vieler verschiedener Größen nur das klassische Pflasterband mitnimmt, das sich passend zuschneiden lässt.
Individuelle Medikamente auf Vorrat mitnehmen
Sind alle Basics eingepackt, muss die Reiseapotheke noch individualisiert werden. Am besten lassen Sie sich in ihrer Apotheke beraten, welche Krankheiten typisch für ihr Zielland sind und welche Medikamente ergänzend sinnvoll wären. Dr. Schmidt-Sibeth empfiehlt außerdem, sich rechtzeitig um Nachschub zu kümmern, falls man Medikamente regelmäßig einnehmen muss. Der ADAC Ambulanz-Service rät sogar zu einem Vorrat von mindestens 50 Prozent mehr, als normalerweise benötigt würde. Tatsächlich darf man sich nicht darauf verlassen, dass man die benötigte Arznei vor Ort sicher bekommen wird: Sie könnte nicht erhältlich, rezeptpflichtig oder nur in einer anderen Dosierung oder Qualität erhältlich sein.
Rechtliche Probleme bei starken Medikamenten
Bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke muss man auch rechtliche Aspekte beachten. Für das Einführen der Medikamentenvorräte in das Urlaubsland ist unter Umständen ein Medikamentenattest notwendig (unbedingt auch in Englisch ausstellen lassen!). Diabetiker sollten ihren Diabetikerausweis nicht vergessen.
Bei starken Schmerz- oder Beruhigungsmitteln kommt hinzu, dass sie oftmals unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Für die Mitnahme bedarf es dann einer Bescheinigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), die von einem Amtsarzt unterzeichnet sein muss.
Wer ins außereuropäische Ausland reist, ist in jedem Fall gut beraten, sich vorab bei der Botschaft des jeweiligen Landes nach den dazugehörigen Bestimmungen zu erkundigen.
Haltbarkeitsdatum prüfen
Wichtig ist außerdem, das Haltbarkeitsdatum aller mitgeführter Medikamente zu prüfen. Ist dieses abgelaufen, darf das Medikament nicht mehr verwendet werden. Im schlimmsten Fall ist es durch die sich zersetzenden Wirkstoffe dann nicht nur unwirksam, sondern schädlich.
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