Trockene, heiße Haut, glänzende Augen, eine trockene und belegte Zunge, zuweilen Schüttelfrost – Anzeichen, die mit Fieber einhergehen können. Es ist das typische Symptom bei Erkältungskrankheiten oder Grippe, kann aber auch Begleiterscheinung einer Covid-19-Infektion sein. Es ist daher wichtig, bei der Messung der Körpertemperatur einen korrekten Wert zu bekommen. Wie Sie richtig messen und wann Handlungsbedarf besteht, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Messung im Po am genauesten
Auch wenn viele es etwas unangenehm finden: Das Ergebnis ist bei einer Messung im Po am genauesten, rät Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheits-Experte der DKV Deutsche Krankenversicherung. Dabei am besten auf der Seite oder auf dem Rücken liegen. Wer lieber im Mund messen möchte, sollte das Thermometer unter die Zunge rechts oder links neben das Zungenbändchen stecken und die Lippen geschlossen halten. Um die tatsächliche Körpertemperatur zu erfahren, muss ein halbes Grad zum Ergebnis dazugezählt werden. Auch eine Messung in der Achselhöhle ist möglich, häufig ist sie aber ungenau und auch hier muss die gemessene Temperatur um 0,5 Grad erhöht werden.
Kontaktloses Messen
Sogenannte Infrarotthermometer erlauben auch ein kontaktloses Messen an der Stirn oder im Ohr. Das ist sehr bequem, hat aber den Nachteil, dass diese Modelle etwas teurer sind. Stirnthermometer können darüber hinaus ungenaue Ergebnisse liefern und die Messung im Ohr braucht etwas Übung. Wer noch ein Quecksilberthermometer hat, sollte es umweltgerecht entsorgen. Sie sind in der Regel aus Glas und zerbrechen leicht, wobei das giftige Quecksilber austritt. Verlässliche Alternativen sind digitale Kontaktthermometer. Eine gute Beratung für die Wahl des richtigen Thermometers gibt es zum Beispiel in der Apotheke.
Normale Temperatur
Aber ab wann sprechen wir von Fieber? Normalerweise liegt die Temperatur des menschlichen Körpers zwischen 36 und 37,5 Grad Celsius. Bis 37,9 Grad spricht man von erhöhter Temperatur, ab 38 Grad von Fieber. Steigt die Temperatur, ist das meist ein Zeichen, dass die Immunabwehr gegen Krankheitserreger kämpft. Dazu wird die natürliche Körperkerntemperatur überschritten. Fieber ist jedoch keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom wie Husten oder Halsschmerzen.
Auslöser bestimmt Verlauf
Beim Fieber hängt der Verlauf vom auslösenden Ereignis ab. Wenn der Körper beispielsweise eine Erkältung oder einen anderen Infekt bewältigt hat, lässt auch das Fieber nach. Dagegen taucht bei anderen Auslösern wie Malaria das Symptom immer wieder neu auf, wenn eine Behandlung ausbleibt.
Nützlicher Mechanismus
Prinzipiell ist Fieber ein nützlicher Mechanismus des Körpers, um das Immunsystem bei der Abwehr von Krankheitserregern zu unterstützen. Trotz allem kann es sinnvoll sein, die erhöhte Temperatur zu senken – und zwar dann, wenn starkes Unwohlsein oder Kreislaufbeschwerden vorliegen, das Fieber länger als zwei bis drei Tage anhält oder die Körpertemperatur auf über 40 Grad Celsius steigt. In diesen Fällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er kann Ihre Temperatur genau ermitteln und auch die Fieber auslösende Erkrankung diagnostizieren und anschließend eine geeignete Behandlung vorschlagen.
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