Freitag, 19. April

Neues aus der Wissenschaft

Was im Körper passiert, wenn uns das Virus angreift

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Bei den meisten Menschen schlägt das Immunsystem bei einer Coronavirusinfektion erfolgreich Alarm und setzt die menschliche Abwehrmaschinerie in Gang. Allerdings nicht immer mit Erfolg. Bei einigen verläuft SARS-CoV-2 sogar tödlich. Dabei unterscheiden sich die Krankheitsverläufe der COVID-19-Patienten stark. Unterschiedliche Faktoren beziehungsweise der allgemeine Gesundheitszustand nehmen Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Hierzu zählen auch das Alter oder ob der Körper von Vorerkrankungen geschwächt ist. Doch was passiert eigentlich im Körper, wenn das Virus angreift?

Es gibt keinen typischen Krankheitsverlauf

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Der derzeit als „Coronavirus“ bezeichnete Erreger heißt offiziell Sars-CoV-2, wobei Sars für „Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom“ steht. Was bedeutet, dass sie die für unsere Atmung verantwortlichen Organe wie Lunge und Bronchien angreifen. Bei vielen Viren und Bakterien genügt diese erste Aktivität des Immunsystems bereits aus, um einen Eindringling zu bekämpfen. In der Regel passiert das schnell und wirksam. Das System arbeitet: Wir sind erkältet, haben Fieber. Jedoch: „Die Krankheitsverläufe sind unspezifisch, vielfältig und variieren stark, von symptomlosen Verläufen bis zu schweren Pneumonien mit Lungenversagen und Tod. Daher lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen zum ,typischen‘ Krankheitsverlauf machen“, heißt es im SARS-CoV-2 Steckbrief des Robert Koch-Instituts (RKI). Denn das Virus löst unterschiedlich starke Beschwerden aus: Sie reichen von einer leichten Erkältung und einem Infekt der oberen Luftwege bis zu den klassischen Symptomen einer viralen Lungenentzündung, Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Atembeschwerden, Muskelschmerzen und Müdigkeit. Nicht so häufig gehen Kopfschmerzen oder Auswurf einher.

Ein Rennen gegen die Zeit

Eine Infektion ist ein Wettlauf und die Corona-Pandemie macht dies nur allzu deutlich. Das gilt im Großen, nämlich bei den Anstrengungen, die COVID-19-Pandemie einzudämmen. Aber auch im Kleinen, wenn das Immunsystem eines Infizierten versucht, die Oberhand über den Erreger zu gewinnen. Wenn das Virus sich unmittelbar nach einer Ansteckung schneller vermehrt, als die körpereigene Abwehr es beseitigen kann, bricht die Krankheit aus. „Ein wichtiger Faktor in diesem Rennen ist, wie lange es dauert, bis ein Virus in eine menschliche Zelle eindringt, sich dort vermehrt und die neue Virusgeneration freigesetzt wird, die ihrerseits wieder Zellen befällt“, erklärt Vahid Sandoghdar, Direktor am Erlanger Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts und Leiter eines Lehrstuhls für Experimentalphysik an der FAU. „Wie die einzelnen Schritte auf der Ebene einzelner Zellen beziehungsweise des Gewebes ablaufen, weiß man noch nicht genau.“

Das „Coronaskop“

Deshalb will sein Team den Vermehrungszyklus des Virus nun gemeinsam mit Forschenden um Klaus Überla, Direktor des Virologischen Instituts des Universitätsklinikums Erlangen und Leiter des Lehrstuhls für Klinische und Molekulare Virologie, live verfolgen. Die Mediziner und Physiker wollen direkt an einer Zelle beobachten, wie Kandidaten für medizinische Wirkstoffe die Zell-Virus-Interaktion und seine Vermehrung beeinflussen. Die Gruppe hat ein „Coronaskop“ gebaut, wie Vahid Sandoghdar es nennt: ein iScat-Mikroskop, das gegenüber anderen Methoden, die Viren sichtbar machen, einige Vorzüge habe. Anders als Elektronenmikroskope könne es lebende Viren und damit biologische Prozesse abbilden, und das sogar im Film. Eine mikroskopische Untersuchung des Vermehrungszyklus sei bisher nicht möglich gewesen, Virologen würden die Vermehrungsrate bislang makroskopisch bestimmen: „Sie messen schlicht, wie viele Viren sich in einer Zellkultur innerhalb einer gewissen Zeit bilden. Wir können diese Messungen nun durch Einblicke auf Zellebene ergänzen“, sagt Sandoghdar. Von der mikroskopischen Videoüberwachung des Coronavirus erhoffen sie sich dabei nicht nur ein besseres Verständnis der Infektion, sondern auch Ansatzpunkte für Therapien.

Gesunde Lebensweise

Derzeit gibt es keine Arznei, die vor Corona schützen kann. Weltweit wird an einem Impfstoff gearbeitet. Aber grundsätzlich gilt es, die bekannten Maßnahmen wie die Abstandsregeln und Hygieneempfehlungen umzusetzen. Darüber hinaus gibt es verschiedenste Möglichkeiten, wie regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung, das Immunsystem zu stärken. Hierzu beraten die Experten aus Ihrer Guten Tag Apotheke natürlich gern, auch, wie beispielsweise der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln dazu beitragen kann. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass auch diese nicht vor Corona schützen bzw. es nicht heilen können.

Mehr zum Thema

Wenn Sie mehr zum Thema wissen möchten und bei allen Gesundheitsfragen rund um Ihr persönliches Wohlergehen beraten Sie die Experten aus Ihrer Guten Tag Apotheke natürlich gerne. Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe.