Reisen gilt als Balsam für die Seele – für den Körper kann es jedoch schnell anstrengend werden. Glücklicherweise stellen Reisen, auch Flug- und Fernreisen, für die meisten Menschen mit Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen heutzutage kein Tabu mehr dar. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Betroffenen ein paar wichtige Punkte beachten. Welche das sind, erfahren Sie jetzt hier.
Eine gute Planung ist das A und O
„Wer herzkrank ist, sollte seine Reise gut planen, um seine Gesundheit nicht zu gefährden“, betont Privatdozent Dr. Magnus Baumhäkel, Kardiologe und Gefäßspezialist aus Saarbrücken, in einem Experten-Beitrag der Deutschen Herzstiftung. „Grundsätzlich sollten Betroffene immer rechtzeitig mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt Rücksprache halten, ob und wann eine Reise möglich ist oder nicht“, so Baumhäkel. Herzkranke sollten sich bereits rund drei Wochen vor der Reise nochmals untersuchen lassen, damit die Stabilität der Erkrankung überprüft und die Medikation eventuell geändert werden kann.
Flugreisen erfordern besondere Prüfung
Der Aufenthalt in der dünnen, sauerstoffarmen Kabinenluft eines Flugzeugs, deren Sauerstoffgehalt der Bergluft in 2.400 Metern Höhe entspricht, belastet bereits das Herz-Kreislaufsystem. Das macht sich allerdings meist erst bei zusätzlichen Anstrengungen wie beim Gehen ungewohnt langer Strecken und dem Schleppen schwerer Koffer bemerkbar. „Der wichtigste Faktor für die Reisetauglichkeit ist daher heute meist die Flug- und Höhenreisetauglichkeit“, erklärte Dr. Ilse Janicke, Leitende Oberärztin am Herzzentrum Duisburg, im Rahmen des diesjährigen Kongresses des Centrums für Reisemedizin (CRM).
Extreme Hitze, Kälte und Höhe besser meiden
Die Wahl des richtigen Urlaubsziels ist für Menschen mit Herzkrankheiten besonders wichtig. Sie sollten alles meiden, was extrem ist. „Tropische und subtropische, arktische und subarktische Klimata sind für Herzpatienten grundsätzlich nicht zu empfehlen, denn sie strengen das Herz-Kreislaufsystem zu sehr an. Sinnvoller ist es, eine Klimazone zu wählen, an die der Körper bereits gewöhnt ist“, so Baumhäkel. Optimale Reisezeiten für Herzpatienten sind das Frühjahr und der Herbst. Darüber hinaus sollten Menschen mit Herzkrankheiten auf Urlaubsziele mit hoher Feinstaubbelastung verzichten.
Das richtige Aktivitätsniveau wählen
Herzpatienten sollten auch im Urlaub nicht auf regelmäßige leichte bis mittlere sportliche Belastung verzichten. Jedoch ist es wichtig, dass sie sich erst langsam an die neue Umgebung gewöhnen. Wo die individuelle Belastungsgrenze liegt, können Betroffene vorab per Fahrradergometrie von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin bestimmen lassen. Im Urlaub gilt außerdem wie zuhause auch: Aktivitäten in der prallen Mittagssonne sind tabu!
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