Samstag, 23. November

Das Restless-Legs-Syndrom

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Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist in Deutschland nach Migräne die zweithäufigste neurologische Erkrankung. Zwischen fünf und zehn Prozent der Erwachsenen sind betroffen, Frauen etwa doppelt so oft wie Männer. Meist tritt das RLS im mittleren Lebensalter auf, mitunter sind aber auch schon Kinder betroffen. Typisch für das RLS ist ein ausgeprägter Bewegungsdrang vor allem der Beine, seltener auch der Arme oder anderer Körperregionen, der von unangenehmen bis schmerzhaften, von den Betroffenen oftmals nur schwer zu beschreibenden Missempfindungen ausgelöst wird. Die Beschreibungen der Missempfindungen reichen von unerträglichem Kribbeln im „Inneren der Waden“ über Ziehen, Reißen, Stechen bis hin zu quälenden Schmerzen. Bei vielen Betroffenen kommt es zudem zu unwillkürlichen Beinbewegungen im Schlaf, sodass nicht nur die Einschlaf-, sondern auch die Durchschlafphase gestört sind. Der ständige Drang, sich zu bewegen, kann sehr belastend sein und zu einer Einschränkung der Lebensqualität sowie der beruflichen und sozialen Aktivitäten führen. Denn aufgrund der Beschwerden ist an ausreichend Schlaf nicht zu denken.

Ursachen und Behandlung

„Das RLS mindert die Lebensqualität enorm. Der Leidensdruck ist hoch, und es ist wichtig, den Stand der Forschung allen Behandlern verfügbar zu machen, damit alle Betroffenen eine bestmögliche Diagnostik und Therapie erhalten“, so die Neurologin Prof. Dr. Claudia Trenkwalder, Chefärztin an der Paracelsus-Klinik in Kassel und Gründungsmitglied des RLS e.V. Deutsche Restless Legs Vereinigung in München (www. restless-legs.org). Die genauen Ursachen des RLS sind allerdings noch nicht endgültig geklärt. Es handelt sich um eine Erkrankung, an der mehrere Faktoren mitwirken: Neben genetischen Einflüssen spielen der Dopamin- und Eisen-Stoffwechsel eine wichtige Rolle. Die Therapie ist dementsprechend nicht einfach, insbesondere angesichts des Risikos einer Verstärkung der Symptome durch eine zu hoch dosierte dopaminerge Therapie (Fachbegriff: „Augmentation“). Daher rät die vor zwei Jahren verabschiedete „S2K-Leitlinie zum Restless-Legs-Syndrom“ grundsätzlich zu einem langsamen, symptomorientierten Vorgehen, ausgehend von der Schwere der Beeinträchtigung im Hinblick auf die Schlaf- und Lebensqualität.

Besondere Behandlungsempfehlungen und Therapien für Kinder

Dr. Anna Heidbreder, Neurologin am Kepler-Universitätsklinikum in Linz (Österreich) und Mitglied der Leitlinienkommission, betont: „Bei den Betroffenen sollte regelmäßig der Eisenstoffwechsel kontrolliert und frühzeitig eine Eisentherapie initiiert werden, außerdem können die Betroffenen ruhig ermuntert werden, auch nicht medikamentöse Therapieoptionen auszuprobieren, die auch zusätzlich zu einer medikamentösen Therapie eingesetzt werden können.“ Noch schwieriger ist die Therapie des RLS bei Kindern und Jugendlichen, denn dort ist bis auf die Eisengabe keines der bei Erwachsenen eingesetzten Medikamente zugelassen. Vor diesem Hintergrund gewinnen nicht medikamentöse Therapieansätze noch mehr an Bedeutung. Die Bewegungs- und Physiotherapie haben hier einen besonderen Stellenwert. 

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