Alzheimer – je früher die Krankheit erkannt und behandelt wird, desto besser lässt sich ihr Verlauf beeinflussen. Das Problem bei der Diagnose: Die meisten Verfahren sind teuer, zeitaufwendig und ermitteln die Krankheit oft zu spät. Denn in der Regel werden erst Tests gemacht, nachdem erste Symptome aufgetreten sind. Dann sind aber bereits Hirnschäden entstanden. Eine App soll das jetzt ändern und früher Alarm schlagen: ADPS erkennt nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bei neun von zehn über 50-Jährigen, ob sie innerhalb der kommenden sechs Jahre an Alzheimer erkranken werden. Dazu reiche ein zehnminütiger Test aus.
Genauere und personalisierte Prognosen erhofft
3.000 Risikopatienten nahmen über acht Jahre an einer Studie teil, um die App „Alzheimer’s Disease Prediction Service“ (ADPS) zu entwickeln und ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Die App läuft auf einem iPad. Neben den Tests kommt auch die sogenannte Augmented-Reality-Technologie zum Einsatz. Das heißt, die reale Welt wird um virtuelle Elemente erweitert. Mithilfe von ADPS müssen die Nutzer Aufgaben spielerisch lösen, ihre Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit unter Beweis stellen. Die Feinmotorik wird überprüft, indem die User Gegenstände im Raum platzieren. Das Ganze dauert etwa zehn Minuten. Die Ergebnisse werden anschließend von Ärzten ausgewertet.
Die App soll nach BMBF-Informationen dazu beitragen, den Krankheitsverlauf einfacher verfolgen zu können. Dadurch können genauere und personalisierte Prognosen, Behandlungen und Maßnahmen für die Alzheimer Erkrankung abgeleitet werden.