Donnerstag, 10. Oktober

Raus an die Luft

So gut ist Spazierengehen für Körper und Geist

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Der Herbst bietet alles: goldene Oktobertage mit angenehmen Temperaturen, aber auch Regen, Kälte und Wind. Bei schönem Wetter zieht es uns wie von selbst nach draußen, doch wenn sich der Herbst von seiner nicht so schönen Seite zeigt, bleiben wir lieber im Haus. Für unsere Gesundheit ist das aber nicht gut. Denn Körper und Geist profitieren von Bewegung an der frischen Luft – auch bei schlechtem Wetter. Die gute Nachricht: Niemand muss für seine Gesundheit täglich rennen. Regelmäßige Spaziergänge bringen viele Vorteile. Lesen Sie jetzt hier, warum Sie sich täglich auf den Weg machen sollten.

Für den Körper

Unser Körper reagiert auf Stress immer noch wie in der Steinzeit: Geraten wir in eine gefährliche Situation, bekommen wir einen Adrenalin-Schub. Er sorgt dafür, dass die Atmung und der Herzschlag schneller werden, sich unsere Muskeln anspannen und wir zur Flucht oder zum Kampf bereit sind. Wir sind im sogenannten „fight or flight“-Modus. Heute begegnen wir aber selten Säbelzahntigern: Unser Stress wird eher vom Ärger im Job oder Privatleben verursacht.

Spazierengehen baut Adrenalin ab

Da wir aber einen stressigen Konflikt mit dem Nachbarn oder Chef nicht in einem körperlichen Boxkampf austragen (hoffentlich!), bauen wir das Adrenalin auch nicht wieder ab. Es verbleibt in unserem Körper und sorgt langfristig für verspannte Muskeln, erhöhten Blutdruck und mehr Schmerzempfindlichkeit. Da helfen leider weder Schaumbad noch Pralinen so effektiv wie Bewegung – man muss, beziehungsweise kann, dem Stress buchstäblich davonlaufen.

Spaziergänge haben viele positive Effekte

Ein Spaziergang regt den Kreislauf an, was die Blutgefäße stärkt, das Herz trainiert und somit die Ausdauer und Fitness steigert. Beides senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem tut die Bewegung der Verdauung gut – oft lässt sich Darmträgheit beheben, wenn man einen halben Liter Wasser trinkt und eine halbe Stunde spazieren geht.

So bringen Sie Ihre guten Vorsätze auf den Weg

Routinen beizubehalten ist einfacher, als sich jedes Mal aktiv aufraffen zu müssen. Legen Sie am besten eine feste Zeit für Ihren Spaziergang fest, zum Beispiel direkt nach dem Frühstück. Übrigens braucht unser Geist etwa drei Wochen, um eine neue Gewohnheit zu automatisieren. Wenn Sie also erst einmal die ersten 21 Spaziergänge geschafft haben, wird Ihnen jeder weitere viel leichter fallen.

Noch mehr Ideen, wie’s mit dem Spazierengehen klappt

Die Gesellschaft von anderen kann sehr motivierend sein. Verlegen Sie Ihren Kaffee-Klatsch mit der besten Freundin doch auf eine Parkrunde. In Bewegung entstehen oft besonders anregende Gespräche. Und ein Kaffee im Anschluss ist natürlich nicht ausgeschlossen. Wer schon einen Hund hat, geht sowieso täglich seine Runden. Und wer Tiere mag, sollte mal drüber nachdenken, sich vielleicht einen vierbeinigen Spazier-Partner anzuschaffen oder auszuleihen. Tipp: Tierheime freuen sich immer über ehrenamtliche Gassi-Geher.

Für den Geist

Frische Luft und Bewegung fördern die geistige Fitness und steigern die Laune, vor allem, wenn man in der Natur unterwegs ist. „Unsere Studien-Ergebnisse zeigen, dass sich unsere Gehirnstruktur und unsere Stimmung verbessern, wenn wir Zeit im Freien verbringen. Es ist anzunehmen, dass sich dies auch auf die Konzentration, das Arbeitsgedächtnis und die Psyche insgesamt auswirkt“, sagt Simone Kühn, Leiterin der Lise-Meitner-Gruppe Umweltneurowissenschaften am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Spaziergänge tun der Psyche gut

Dass regelmäßiges Spazierengehen die gesamte Psyche positiv beeinflusst, beweist auch eine Studie des Robert Koch Instituts. Dort heißt es: „Körperliches Training kann bei Depressionen in einem ähnlichen Maße wirksam sein wie eine medikamentöse Therapie.“ Auch der amerikanische Schriftsteller Henry David Thoreau (geboren 1817) wusste um die Vorteile eines Spaziergangs für den Geist: „Sobald sich meine Beine bewegen, beginnen meine Gedanken zu fließen.“ Recht hat er.

Und wenn es regnet?

„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung“, lautet eine alte Weisheit. Und sie stimmt, denn wetterangepasste, bequeme Kleidung kann den Spaziergang bei jeder Witterung zum Vergnügen machen. Vor allem sollte man auf gute Schuhe achten, die sowohl bequem als auch trittsicher sind. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, packt sich auch ein Handy und etwas Geld ein, um bei einem Notfall wie zum Beispiel einem Sturz Hilfe zu rufen. Und wird man von einem heftigen Sturm oder Gewitter überrascht, ist es gut, sich spontan ein Taxi leisten zu können.

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