Säuren und Basen stehen im menschlichen Körper in einem lebenswichtigen Gleichgewicht zueinander. Diese Balance ist allerdings nicht starr, sondern dynamisch – sie befindet sich in ständiger Bewegung und wird von Atmung und Stoffwechsel reguliert.
Akute Übersäuerung
Krankheiten wie beispielsweise Diabetes oder Nierenschwäche können den Säure-Basen-Haushalt so empfindlich aus dem Gleichgewicht bringen, dass eine akute metabolische Azidose, also eine akute Übersäuerung des Körpers, entsteht. Diese ist lebensbedrohlich und muss notfallmedizinisch behandelt werden. Zum Glück kommt eine akute Übersäuerung bei Behandlung der Grunderkrankung nur selten vor.
Latente Übersäuerung
Sehr viel öfters tritt allerdings die chronisch latente Azidose auf. Diese dauerhafte, schleichende Form der Übersäuerung von Körperzellen und Organen verursacht zunächst keine spürbaren Symptome. Auf Dauer können sich aber Beschwerden wie Antriebslosigkeit, Infektanfälligkeit, Haarausfall, unreine Haut, Kopf- und Muskelschmerzen entwickeln. Selbst wenn der Blut-pH-Wert innerhalb des Normbereichs liegt, aber zum Sauren tendiert, kann er vermutlich über einen längeren Zeitraum hinweg zu brüchigen Knochen und erhöhter Kariesanfälligkeit führen.
Moderner Lebensstil mit Folgen
Experten geben unserem Lifestyle die Schuld für die zunehmende Übersäuerung in der Bevölkerung: Bewegungsmangel, Stress, Nikotin- und Alkoholgenuss sowie zu wenig Schlaf bringen den Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht. Kommen dann noch eine Diät oder eine Ernährungsweise mit mehr säurebildenden als basenbildenden Lebensmitteln hinzu, verschiebt sich der pH-Wert des Blutes in Richtung „sauer“.
Urin- oder Bluttest?
Mit Test-Streifen, die in den Urin gehalten werden und sich dann verfärben, kann der pH-Wert des Harns ermittelt werden. Da sich dieser aber im Laufe des Tages mehrmals ändern kann, sind Teststreifen lediglich geeignet, über einen längeren Zeitraum hinweg eine Tendenz zu ermitteln. Ob der Körper tatsächlich übersäuert ist, erkennt der Arzt mit einer Blutuntersuchung.
Wieder ins Gleichgewicht finden
Mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich der Säure-Basen-Haushalt wieder in Balance bringen: Bewegung an der frischen Luft hilft, Säuren abzubauen. Damit diese dann auch zügig aus dem Körper transportiert werden können, sollten täglich mindestens zwei Liter Mineralwasser getrunken werden. Saunagänge, Wechselduschen und Bürstenmassagen wirken unterstützend.
Basische Ernährung
Ein weiterer wichtiger Aspekt für einen gesunden Säure-Basen-Haushalt ist die basische Ernährung. Als Faustregel gilt: Die Hälfte der Lebensmittel auf dem Teller sollte aus Salat, Gemüse und Obst bestehen. Ergänzend können Basentabletten oder -pulver eingenommen werden. Diese enthalten verschiedene Mineralstoffe, die überschüssige Säure im Stoffwechsel neutralisieren und somit zu einem gesunden Gleichgewicht beitragen. Bei Fragen dazu beraten Sie die Experten aus Ihrer Guten Tag Apotheke gerne – auf hohem pharmazeutischem Niveau.
Säure- und Basenlieferanten
Demnach können wir unseren Säure-Basen-Haushalt beeinflussen, indem wir darauf achten, was wir essen und trinken. Deshalb haben wir eine kleine Übersicht dazu für Sie zusammengestellt.
Säurebildende Lebensmittel, Beispiele
Brot und Getreideprodukte: Brötchen, Cornflakes, Haferflocken, Reis, Weizen, Zwieback
Milchprodukte und Eier: Camembert, Eier, Hartkäse, Joghurt, Milch, Quark
Fleisch, Seafood: Aal, Geflügel, Kalb, Krabben, Lachs, Lamm, Muscheln, Rind, Schwein
Basenbildende Lebensmittel, Beispiele
Gemüse und Salat: Eisbergsalat, Feldsalat, Gurke, Karotten, Lauch, Paprika, Rosenkohl, Spinat, Zwiebel
Obst: Äpfel, Bananen, Erdbeeren, Kiwi, Mango, Orange, Trauben, Zitrone
Getränke: Mineralwasser (am besten ohne Kohlensäure), Säfte, Kräutertees
Geht es Ihnen gut? Bei allen Gesundheitsfragen rund um Ihr persönliches Wohlbefinden beraten Sie die Experten aus Ihrer Guten Tag Apotheke natürlich gerne. Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe.