Sonntag, 24. November

Widerstandskraft

Resilienz stärken: Wie geht das?

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Es gibt Menschen, die haben Kriege erlebt und führen später ein glückliches Leben. Manche Mütter haben ein Kind verloren und können trotzdem irgendwann wieder lachen. Wir alle erleben Schicksalsschläge. Doch wie kann es sein, dass ein Ereignis den einen Menschen komplett aus der Bahn wirft, während ein anderer sich erstaunlich schnell davon wieder erholt? Ein Stichwort dabei ist Resilienz. Erfahren Sie jetzt mehr dazu.

Was genau ist Resilienz?

Das Wort beschreibt die seelische Widerstandskraft. Trauer, Enttäuschung oder Verzweiflung erlebt jeder. Das zu durchleben, damit abschließen zu können und wieder froh zu werden – dafür braucht man Resilienz. Ganz entscheidend sind dabei folgende Fähigkeiten:

  • Akzeptanz
  • Verantwortlichkeit
  • Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit
  • Optimismus
  • gesunde Beziehungen
  • sowie lösungsorientiertes Denken und Handeln.

Ein Beispiel für Resilienz

Herr Gruber erhält von seinem Arbeitgeber die Kündigung. Nach der ersten Enttäuschung hält er sich nicht lange mit „Wieso-passiert-das-ausgerechnet-mir?“-Grübeleien auf. Er akzeptiert die Kündigung und verschafft sich einen Überblick über die Fakten: Wie lange ist die Kündigungsfrist? Hat er Anrecht auf eine Abfindung? Wieviel Urlaub steht ihm noch zu?

Anschließend beschäftigt sich Herr Gruber konkret mit seiner beruflichen Zukunft. Er meldet sich beim Jobcenter, schaut sich Stellenanzeigen an und lässt Bekannte und berufliche Kontakte wissen, dass er frei für eine neue Stelle ist. Es gelingt ihm, das erzwungene Ende seines Jobs als Chance für etwas Neues zu sehen.

Wie entsteht Resilienz?

Jeder Mensch hat ein gewisses Maß an Resilienz. „Resilienz ist nur zwischen 30 und 50 Prozent genetisch bedingt, ein großer Teil davon entwickelt sich erst im Lauf des Lebens“, ist in dem Fachmagazin Psychologie Heute zu lesen. Es spielen also auch äußere Faktoren eine entscheidende Rolle. Dazu gehören das soziale Umfeld, Familie, Kultur, Bildung und einschneidenden Erlebnissen.

Kann man seine Resilienz steigern?

Ja! Die seelische Widerstandskraft kann wie ein Muskel trainiert oder auch geschwächt werden. Jeder kann also sehr viel für seine persönliche Resilienz tun:

• Stärken Sie Ihr Selbstvertrauen, indem Sie sich Ihrer Kompetenzen bewusst werden. Bestimmt haben Sie schon einmal in Ihrem Leben eine Krise erlebt. Erinnern Sie sich daran, wie Sie diese gemeistert haben.

• Fokussieren Sie sich auf Ihre Stärken. Machen Sie sich eine Liste mit mindestens zwölf Dingen, die Sie besonders gut können. Ihnen fallen kaum welche ein? Fragen Sie Ihre Familie und Freunde! Ihnen fallen noch mehr ein? Bravo!

• Sehen Sie das große Ganze: Eine Kleinigkeit beschäftigt Sie viel zu sehr? Dann machen Sie sich bewusst, ob dieses Problem Sie noch in einer Woche, einem Monat und einem Jahr beeinträchtigen wird. Meist ist das nämlich nicht der Fall.

• Vertiefen Sie soziale Kontakte zu positiv gestimmten Freunden. Meiden Sie notorische Nörgler und Streitsuchende.

• Seien Sie sich Ihrer Selbstbestimmtheit bewusst. Nur wer bereit ist, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, hat sein Schicksal in der Hand.

Hilfe unbedingt annehmen!

Wer merkt, dass sich die eigenen Gedanken immer mehr um Sorgen und Ängste drehen und wer unter negativen Erlebnissen sehr leidet, sollte sich nicht scheuen, Hilfe von außen holen. Das kann erst einmal ein Gespräch mit einem engen Vertrauten sein.

Weitere Unterstützung gibt es von Profis: Der Hausarzt kann eine Überweisung an einen klassischen Psychologen oder Therapeuten ausstellen. Noch direkter und oft schneller bekommt man erste Hilfe aber auch bei gemeinnützigen Organisationen wie zum Beispiel Familienbildungsstätten, kirchlichen Organisationen oder rund um die Uhr bei der Telefonseelsorge (Telefonnummern 0800 / 111 0 111, 0800 / 111 0 222 oder 116 123, die Anrufe sind kostenlos).

Weniger Stress führt zu mehr Resilienz

Unter Stress gerät unser Gehirn in einen reinen Überlebens-Modus. Dadurch kann man schlechter Entscheidungen treffen, objektiv denken, optimistisch bleiben und sein Selbstbewusstsein bewahren.

Auch die sozialen Fähigkeiten leiden, wenn wir „auf 180“ sind – wir reagieren gereizter und geraten leichter in einen Streit. Deshalb stärkt jede Form von Stressabbau auch die Resilienz. Mehr Entspannung erreicht man beispielsweise, indem man achtsam mit seiner Zeit umgeht, sich täglich (möglichst an der frischen Luft) bewegt, sich regelmäßig Auszeiten nimmt und einen möglichst erfüllenden Beruf ausübt.

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