Donnerstag, 21. November

Ein Lichtschalter für den Geist

Hirnimplantat schaltet Depressionen aus

©Yakobchuk Olena/stock.adobe.com

Forscher der University of California in San Francisco haben durch ein Hirnimplantat Depressionen erfolgreich behandeln können. Gezielt gesetzte, elektrische Impulse könnten zukünftig zu einem Durchbruch in der Therapie von Depressionen führen. Die Forscher haben in ihrer Studie eine 36-jährige Patientin erfolgreich therapiert.

Tiefe Hirnstimulation als Therapie

Schon in der Behandlung gegen Epilepsie und Parkinson hat sich die tiefe Hirnstimulation bewährt. Jetzt waren die Wissenschaftler mit dieser Technik auch Erfolg in der Therapie gegen Depressionen: Eine stark personalisierte Therapie zeigte bei einer schweren Depression sehr gute Ergebnisse, so die Wissenschaftler.

Bei der 36-jährigen Probandin wurde ein individueller Biomarker im Gehirn identifiziert. Dadurch lassen sich die Gehirnaktivitäten orten, die die Depression auslösen. Und dieser Bereich wird dann durch elektrische Impulse stimuliert. Diese Impulse werden von einem Implantat abgegeben. Das ist so groß wie eine Streichholzschachtel und kann dauerhaft im Gehirn verbleiben. So kann das Hirnimplantat Depressionen bekämpfen.

Therapie im Versuch erfolgreich – mehr Forschung ist nötig

Die Probandin berichtet nach dem Einsetzen des Implantats von einer unmittelbaren Veränderung. Ihre Gefühlslage hat sich rasant und grundlegend verändert. Es habe sich angefühlt, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Laut den Experten bedeutet dieser Erfolg der Studie ein großes Vorankommen in der Forschung zu Gehirnprozessen, die psychischen Krankheiten zugrunde liegen.

Laut dem Studienleiter und Neurochirurgen Edward Chang ist die Forschung in diesem Bereich noch in den Kinderschuhen. Noch ist auch unklar, inwieweit sich der Therapieansatz auf die Allgemeinheit anwenden lässt. Ob das Implantat nur die Symptome bekämpft oder doch langfristige Erfolge bringt, ist ebenfalls noch nicht geklärt.

Hirnimplantat bietet neue Chancen für austherapierte Patienten

Die Forscher sind aber dennoch der Meinung, dass dieser neue Ansatz in der Wissenschaft Personen mit starken Depressionen helfen kann. Vor allem Patienten, bei denen durch verschiedene Formen der Therapie oder Medikamente keine Linderung der Symptome eintreten, kann das Implantat eine Chance sein, so die Wissenschaftler.

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