Sind Sie schon einmal auf die Idee gekommen, einen Fahrradhelm zu tragen, obwohl Sie gar nicht mit dem Rad unterwegs gewesen sind? Genau das haben Forscher jetzt getan: Sie haben Studienteilnehmer mit und ohne den schützenden Helm Karten am Computer spielen lassen. Dabei konnten sie zwischen einer risikoärmeren und einer risikostärkeren Variante wählen. Das Ergebnis: Die Männer und Frauen schienen sich sicherer zu fühlen, wenn sie die harte Kopfbedeckung trugen, weil sie ihnen offenbar ein entsprechendes Gefühl vermittelt hat. Und das obwohl die Teilnehmer nicht auf dem Fahrrad saßen, sondern in einem Labor.
Übertrag im Gehirn
Anders gesagt: Das Tragen des Fahrradhelms veränderte das Verhalten und die Gehirnaktivität bei den Probanden. Für diese Studie haben Psychologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Kooperation mit der kanadischen University of Victoria zusammengearbeitet. Das Team in Deutschland stellte fest, dass der der Helm die Entscheidungsfindung im Risikospiel eindeutig beeinflusste. „Offensichtlich assoziieren die Probanden mit dem Tragen des Fahrradhelms ein Gefühl der Sicherheit“, erklärt Dr. Barbara Schmidt, die Leiterin der Studie. „Möglicherweise liegt hier eine Art Priming vor. Das heißt, dass der Bedeutungsinhalt, den jeder mit einem Helm verbindet, automatisch Auswirkungen auf die Kognition im Gehirn hat.“