Mittwoch, 24. April

Tipps

Die Kraft der Gedanken: Körper und Geist stärken

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60.000 Gedanken haben wir im Durchschnitt jeden Tag, sie alle haben Einfluss auf unser Wohlbefinden. Wer sich die Botschaften bewusst macht und darauf reagiert, kann seine Gesundheit positiv beeinflussen.

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Positiv gestimmt zu sein, hilft der Gesundheit

Wurde in der Medizin lange Zeit die Trennung von Körper und Geist propagiert, weiß man es heute besser. So bestätigt zum Beispiel eine Untersuchung der Techniker Krankenkasse und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf den Einfluss von mentalem Wohlbefinden auf die körperliche Gesundheit. Demnach sind Menschen, die trotz Stress und Belastungen ihren Optimismus bewahren, besser vor Infektionen der oberen Atemwege geschützt als Pessimisten in der gleichen Situation. Weitere Studien haben ergeben, dass sich positiv gestimmte Patienten nach Herzinfarkten schneller erholen und Knochenbrüche oder Wunden bei ihnen einen besseren Heilungsverlauf nehmen.

Gesundheit beginnt im Kopf

„Gesundheit beginnt immer im Kopf, denn hier entstehen Emotionen, die das Immunsystem stärken“, erklärt der portugiesische Neurowissenschaftler Antonio R. Damasio. Der Autor des Bestsellers „Der Spinoza-Effekt: Wie Gefühle unser Leben bestimmen“ ist überzeugt davon, dass unser Denken den Körper stark beeinflusst – im positiven wie im negativen Sinne. Auch wenn noch nicht alle Fragen zu dieser Wechselwirkung geklärt sind, wissen wir heute, dass wir es immer mit einem neurobiologischen Dreieck aus Denken, Fühlen und Reaktionen des Körpers zu tun haben. Sicher ist auch, dass positive Gedanken unserer Gesundheit auf Dauer förderlicher sind als negative.

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Jeder kann profitieren

In den Genuss dieser positiven Effekte können aber nicht nur Menschen kommen, die mit einem entsprechend sonnigen Gemüt geboren wurden. Jeder kann davon profitieren, muss dafür allerdings zwei Dinge trainieren: bewusste Gedankenkontrolle und Zuversicht. Warum negative Gedanken normal sind Evolutionsbedingt neigt der Mensch allerdings stärker zu Pessimismus und Misstrauen. Das ist im Grunde nichts anderes als erhöhtes Gefahrenbewusstsein – und das hat früher unser Überleben gesichert. Unsere Lebensumstände haben sich zum Glück verändert, doch die Funktionen unseres Gehirns nicht. Nach wie vor „scannen“ wir unsere Umgebung permanent nach möglichen Gefahren ab und produzieren entsprechende Gedanken mit entsprechenden Folgen. Leider unterscheidet unser Körper nicht, ob unsere Gedanken richtig oder falsch sind – er reagiert einfach darauf. Wer zum Beispiel an einen schönen Urlaub denkt, wird mit Glückshormonen geflutet. Wer unter Flugangst leidet, bekommt schon beim Anblick eines Fliegers Schweißausbrüche. Gedanken zu kontrollieren, kann deshalb dabei helfen, den Stress in unserem Körper zu reduzieren und damit unser Wohlbefinden zu steigern.

Bewusst zuhören statt sich beschallen zu lassen

Doch wie schafft man das? Zunächst einmal muss man lernen, sich selbst wieder zuzuhören. Nehmen Sie sich bewusst vor, Ihren Gedanken mehr Aufmerksamkeit zu schenken, statt sie nur wie ein Radio im Hintergrund laufen zu lassen. „Erwischen“ Sie sich bei einem negativen Gedanken, dann versuchen Sie nicht, ihn einfach zu verdrängen, denn dann reagiert er wie ein Ball, den man unter Wasser drückt: Er schießt mit noch mehr Druck wieder nach oben. Nehmen Sie den negativen Gedanken lieber kurz bewusst zur Kenntnis – und lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit danach auf etwas anderes.

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Innerer Dialog

Vielen Menschen hilft dabei ein innerer Dialog, bei dem sie den negativen Gedanken nach einer kurzen Beachtung mit einem klaren „Stopp jetzt“ oder „jetzt nicht mehr“ ausbremsen. Auch Aufmerksamkeitsübungen, Mediationen oder Yoga-Übungen trainieren die bewusste Gedankenkontrolle. Ein Tagebuch, in dem Sie nur die schönen Erlebnisse des Tages notieren, hat auf Dauer ebenfalls Auswirkungen auf ihre Gedankenwelt. Das gemeinsame Ziel all dieser Übungen ist keinesfalls der Zwangsoptimismus, der in vielen Ratgebern noch heute propagiert wird. Negative Gedanken haben nämlich durchaus ihre Berechtigung und weisen uns auf Probleme hin. Trotzdem werden Sie sich wohler fühlen, wenn Sie positiven Gedanken deutlich mehr Raum in Ihrem Leben geben als bisher. Hoffnung reicht für positive Effekte aus. Man muss übrigens kein geborener Optimist sein. Tatsächlich reicht es aus, die Hoffnung auf einen guten Ausgang mit positiven Bildern zu nähren.

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