Sonntag, 24. November

Neue Studie

Sieben Stunden Schlaf ideal ab mittlerem Alter

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Nur 47 Prozent der Menschen in Deutschland sind laut einer aktuellen Umfrage zufrieden mit ihrem Schlaf. Weltweit fühlt sich nur rund ein Drittel morgens gut ausgeschlafen. Zu wenig Schlaf ist schlecht für das Wohlbefinden und kann einen negativen Einfluss auf unser Gehirn haben. Doch auch zu viel davon ist nicht gut, wie eine neue Studie jetzt zeigt. Erfahren Sie jetzt mehr.

Zu viel Schlaf ist ungesund

Sechs bis acht Stunden Schlaf pro Nacht sollte jeder Mensch im Durchschnitt bekommen. So lautet zumindest die weit verbreitete Annahme. Aber in einem Alter zwischen 38 und 73 Jahren sind sieben Stunden pro Nacht ideal. Und zwar nicht mehr und auch nicht weniger. Das legen aktuelle Forschungen der Universitäten Cambridge und Fudan nahe.

500.000 Datensätze ausgewertet

Die britischen und chinesischen Wissenschaftler werteten dafür die Daten von rund 500.000 Menschen aus der UK Biobank aus. Zusätzlich ließen rund 40.000 Probanden Untersuchungen an ihrem Gehirn und ihrem Erbgut vornehmen.

Geistige Fähigkeiten nehmen ab

Die Studie lieferte anschließend ein deutliches Ergebnis: Nicht nur Menschen mit zu wenig, sondern auch zu viel Schlaf zeigten Einschränkungen in ihren geistigen Fähigkeiten. Dazu gehören unter anderem eine langsamere Verarbeitung von Informationen, eine eingeschränkte Wahrnehmung sowie Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis und dem Lösen von Problemen.

Verbindung zwischen Schlaf und Alzheimer

Außerdem beobachteten die Forscher bei Menschen mit mehr oder weniger als sieben Stunden Schlaf vermehrt Symptome von Depressionen und ein insgesamt geringeres Wohlbefinden. Davor zeigten schon andere Studien, dass es einen Zusammenhang zwischen der Schlafdauer und dem Risiko, an Alzheimer oder Demenz zu erkranken, besteht.

Komplexe Ursachen

„Obwohl wir nicht mit Bestimmtheit sagen können, dass zu wenig oder zu viel Schlaf kognitive Probleme auslösen, unterstützt unsere Untersuchung diese Vorstellung“, sagt Professor Jianfeng Feng von der chinesischen Universität Fudan. Dabei seien die Gründe für gestörtes Schlafverhalten gerade älterer Menschen komplex. „Sie werden von einer Kombination unserer Gene und der Strukturen unseres Gehirns beeinflusst“, so Feng.

Weniger Schlaf im Alter

Gerade mit wachsendem Alter verändert sich das Schlafmuster. Die Zeit der Tiefschlafphasen nimmt ab. Dadurch ist der Schlaf leichter. Ältere Menschen wachen nachts häufiger auf und haben Probleme, wieder einzuschlafen. Somit fühlen sie sich morgens oft nicht gut erholt. Das chinesisch-britische Forscherteam sieht darin einen möglichen Auslöser für geistigen Abbau.

Wichtig für die Gesundheit

Ein gesunder Schlaf sei zwar in allen Phasen des Lebens wichtig, sagt Professor Barbara Sahakian von der Universität Cambridge. „Aber besonders dann, wenn wir älter werden. Ein bessere Nachtruhe kann älteren Menschen entscheidend dabei helfen, geistig gesund und fit zu bleiben“, ergänzt sie.

Hilfe bei Problemen

Ihren Schlaf können Sie auf verschiedene Arten verbessern. Wichtig sind ein ruhiges Umfeld und eine passende Matratze. Abendliche Rituale und der Verzicht auf das Handy im Bett können ebenfalls helfen. Falls Sie unter Schlafstörungen leiden, sollten Sie mit ihrem Arzt darüber sprechen. Außerdem gibt es in Ihrer Apotheke verschiedene Mittel, die Sie bei einem gesunden Schlaf unterstützen.

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