Freitag, 19. April

Geschädigter Zahnhalteapparat

Parodontitis – was ist das?

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Häufig bleibt sie lange unerkannt: die Parodontitis. Sie ist eine durch Bakterien verursachte Erkrankung. Zu den ersten Symptomen zählen gerötetes, geschwollenes und blutendes Zahnfleisch. Im weiteren Verlauf kann sie zur Schädigung des Zahnhalteapparates führen und im schlimmsten Fall zum Zahnverlust. Damit es gar nicht so weit kommt, helfen wir Ihnen zu verstehen, was hinter dieser Erkrankung steckt. Lesen Sie jetzt, worauf Sie achten sollten und wie eine Parodontitis überhaupt entsteht.  

Parodontitis – mikrobieller Biofilm als Auslöser  

Der Zahnhalteapparat verbindet den Zahn mit dem Kieferknochen. Er besteht aus Bindegewebe, Haltefasern, Zahnfleisch und Kieferknochen. Der Auslöser für eine Entzündung ist mikrobieller Biofilm, auch Plaque oder Zahnbelag genannt. Bei unzureichender oder schlechter Mundhygiene vermehren sich die Keime und scheiden Säuren aus. Diese Giftstoffe greifen die Zähne und das Zahnfleisch an. Die Folge: eine Schwellung des Zahnfleisches. Diese erschwert nun zusätzlich die Reinigung der Zahnoberflächen.  

Risiko Zahnfleischtaschen  

Im Verlauf einer Parodontitis löst sich die Verbindung zwischen Zahn und Zahnfleisch auf. Es entstehen Zwischenräume, sogenannte Zahnfleischtaschen. Und gerade dort fühlen sich Bakterien besonders wohl und vermehren sich. Der Körper reagiert mit einer Immunabwehr auf die Eindringlinge und aktiviert unter anderem knochenabbauende Zellen: Die Osteoklasten zerstören den Zahnhalteapparat und schließlich auch den Knochen. Der Zahn tritt immer weiter aus dem Zahnfleisch heraus und erscheint deutlich länger. Als Folge kann der Zahn seinen Halt verlieren und locker werden.  

Entfernung des Biofilms bei einer Parodontitis  

Eine gute Mundhygiene und das regelmäßige Entfernen des Biofilms sind wichtige Maßnahmen zur Vermeidung einer Parodontitis. Denn im Laufe des Tages sammeln sich auf sauberen Zähnen Speichelbestandteile. Diese wiederum werden von Bakterien besiedelt. Entfernen Sie diese Ablagerungen nicht regelmäßig, entstehen Erkrankungen wie Parodontitis oder auch Karies.  

Parodontitis: mehr als empfindliche Zähne 

Rauchen oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus können diese noch zusätzlich begünstigen. Zumeist beginnt es mit einem leichten Zahnfleischbluten nach dem Zähneputzen. Ihren Zahnarzt sollten Sie aufsuchen, wenn Ihr Zahnfleisch geschwollen oder gerötet ist. Ihre Zähne sind bei einer Parodontitis außerdem empfindlich gegenüber Kälte oder Wärme. Zudem schmerzen sie meist.  

Parodontitis: Infektion kann sich ausbreiten  

Unterschätzen Sie eine Parodontitis nicht. Die Erkrankung muss nicht auf den Mundraum beschränkt bleiben. Die Infektion kann sich auf Ihren gesamten Körper ausbreiten. Und auch andere Krankheiten auslösen. Denn die Entzündung kann auf den Kieferknochen übergreifen und zu weiteren Beschwerden führen. Erste Anzeichen für eine sich ausbreitende Infektion sind beispielsweise Schluckbeschwerden. Auch Schwellungen im Gesichts- oder Halsbereich sowie Schwierigkeiten beim Sprechen gehören dazu. Dann sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen. Dieser wird Ihren Mundraum gründlich inspizieren und eventuelle Zahnfleischtaschen überprüfen.  

Therapie zur Behandlung einer Parodontitis  

Je nachdem wie weit die Parodontitis fortgeschritten ist, gibt es verschiedene Therapien. Die effektivste Bekämpfung ist die Beseitigung der verursachenden Bakterien. So wird die Entzündung gestoppt. Danach folgt eine umfangreiche Reinigung der Zahnoberflächen sowie die Entfernung harter und weicher Beläge. Bei weniger schweren Verläufen kann sich das Zahnfleisch dann wieder bakteriendicht anlagern. Wenn die Entzündung schwerwiegend ist, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Auch der Einsatz eines Antibiotikums kann nötig in der Behandlung einer Parodontitis sein.  

Gute Mundhygiene und regelmäßige Zahnpflege  

Nach diesen Maßnahmen ist es besonders wichtig, dass eine regelmäßige Zahnpflege eingehalten wird: Putzen Sie mindestens zweimal täglich die Zähne und verwenden Sie regelmäßig Zahnseide oder Interdentalbürsten. Auch ein Zungenschaber oder eine desinfizierende Mundspüllösung kann Ihnen helfen, den Biofilm in den Griff zu bekommen. Die Experten aus Ihrer Guten-Tag Apotheke beraten Sie gern dazu. So können Sie lange gesund und kraftvoll zubeißen.  

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