Freitag, 19. April

Hinweis zu Gesundheitsrisiken

Lakritz mit Vorsicht genießen

©Amy Mitchell/stock.adobe.com

Salziges Lakritz ist mit Vorsicht zu genießen – im wahrsten Wortsinn besonders dann, wenn man an einer Nierenerkrankung leidet. Der Grund: Salmiak kann zu einer gesundheitsschädlichen Übersäuerung führen. Warum das sogenannte „Erwachsenenlakritz“ künftig mit Hinweisen zum Schutz vor Gesundheitsrisiken gekennzeichnet wird, erfahren Sie in unserem heutigen Beitrag.

Hinweis wird Pflicht

Der Bundesrat hat Anfang Oktober 2021 einer Verordnung der Bundesregierung zugestimmt, Produkte ab einem Gehalt an Salmiak (Ammoniumchlorid) von mehr als 20 Gramm pro Kilogramm entsprechend zu kennzeichnen. Mit dem Hinweis „Erwachsenenlakritz – kein Kinderlakritz“ sollen Verbraucher gewarnt werden. Bei noch höheren Gehalten ist der Hinweis „Extra stark, Erwachsenenlakritz – kein Kinderlakritz“ mit dem Zusatz „Übermäßiger Verzehr kann insbesondere bei Personen mit Nierenerkrankungen die Gesundheit beeinträchtigen“ künftig Pflicht.

Riskante Übersäuerung

Nach einer Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung kann Ammoniumchlorid in höheren Dosen zu einer Übersäuerung des Blutes führen. Folgen dieser metabolischen Azidose können Appetitlosigkeit, Übelkeit, erhöhte Kaliumwerte, eine Insulinresistenz, Störung des Knochen- und Muskelaufbaus sowie Herzprobleme und neurologische Beeinträchtigungen sein. Betroffene sollten unbedingt zum Arzt, in aller Regel ist dann eine Natriumbicarbonat-Therapie auf Tablettenform erforderlich – dabei ist es sehr wichtig, die verordneten Medikamente täglich einzunehmen.

Medizinische Bedeutung

Salmiak oder Ammoniumchlorid hat auch eine medizinische Bedeutung. Das Salz wird wegen seiner schleimlösenden Funktion zum Beispiel in Hustenmitteln eingesetzt. Auch als Ansäuerungsmittel für Urin bei Harnwegsproblemen wird es eingesetzt. Gelangt es dauerhaft in erhöhten Mengen in den Körper, wird es ungesund, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Ausgleich bei Übersäuerung

Auch abseits von überdosiertem Salmiak können unausgewogene Ernährung, Stress und Bewegungsmangel zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Das kann eine Vielzahl von Erkrankungen und Beschwerden begünstigen. In der Apotheke gibt es zum Beispiel Präparate, die bei Übersäuerung unterstützend helfen können – ersetzen können sie allerdings einen gesunden Lebenswandel nicht. Um das natürliche Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen, hilft eine gesunde Ernährung mit vielen basenbildenden Lebensmittel, zum Beispiel:

  • Frisches Gemüse
  • Kräuter (Petersilie) und Salate
  • Pilze
  • Früchte
  • Kartoffeln
  • Vollkornbrot
  • Beeren
  • Nüsse und Samen

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Geht es Ihnen gut? Bei allen Gesundheitsfragen rund um Ihr persönliches Wohlergehen finden Sie in Ihrer Guten Tag Apotheke kompetente Ansprechpartner: Auch beim Thema Übersäuerung und Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts helfen Ihnen die dortigen Gesundheitsexperten gerne weiter. Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe.