Dienstag, 01. April

Zu den Wirkungen und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker

Heute: Antibiotika 

©stock.adobe / Tatiana

Antibiotika retten Leben. Jeden Tag. Seit fast 100 Jahren, als Alexander Fleming das Penicillin entdeckte. Antibiotika wirken gegen („anti“) das Leben („bios“) von Bakterien. Antibiotika heilen zuverlässig Lungenentzündungen aus, die sonst zum Tod führen würden. Sie schützen das Herz bei Zahn-Operationen und verhindern Infektionen und Sepsis bei größeren Operationen. Warum dann fürchten wir Antibiotika? In der Tiermedizin werden in Deutschland über 500 Tonnen Antibiotika pro Jahr verwendet, in der Humanmedizin etwa die Hälfte.

Im Schnitt erhält jeder zweite Deutsche jedes Jahr ein Antibiotikum. Die schlechte Nachricht: Krankmachende Bakterien werden resistent, unsere Darmflora leidet und damit können „Reizdarm“, Durchfall und Allergien entstehen. Die gute Nachricht: In den letzten zehn Jahren wurde der Antibiotika- Einsatz in der Veterinärmedizin auf etwa ein Drittel gesenkt und auch bei uns Menschen werden immer weniger Antibiotika eingesetzt. Und wir können unser Immunsystem schon während der Antibiotika-Einnahme stärken, Pilzvermehrung im Darm bis zum Vaginalpilz verhindern und unsere guten Bakterien, die als Symbionten in unserem Darm leben, unterstützen. Wie? Das erfahren Sie gleich  Mindestens ein Kilogramm (!) Bakterien lebt in unserem Darm. Igitt? Nein, zum Glück! Diese Bakterien sind (zum Großteil) unsere Freunde. Sie produzieren Nährstoffe für unsere Darmschleimhaut und Vitamine für unser Wohlbefinden. Wenn es unseren freundlichen Bakterien gut geht und unsere Darmschleimhaut dicht besiedelt ist, 

  • geht es uns auch gut 
  • ist unser Darm „dicht“ und es entstehen keine Allergien 
  • wird Pilzvermehrung unterdrückt und es entsteht keine Candidose im Mund oder Scheidenpilz im Intimbereich 
  • nehmen blähende Bakterien nicht überhand. 

Wenn man ein Antibiotikum nehmen muss, werden leider nicht nur die krankmachenden Bakterien abgetötet, sondern auch unsere Freunde im Darm. Auch wenn man davon nichts merkt, kann man noch Monate später in einer Stuhlanalyse erkennen, dass ein Antibiotikum eingenommen wurde. Jedes Antibiotikum hinterlässt seine Spuren (übrigens auch als Infusion im Krankenhaus – alle Schleimhäute wie im Mund, Darm, Intimbereich usw. hängen zusammen). Was also tun, wenn ein Antibiotikum genommen werden muss? Gleich zum Antibiotikum etwas einnehmen, das die Pilzvermehrung hemmt und die guten Bakterien wieder aufbaut (bitte nicht nur Milchsäurebakterien – lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten). Und wenn das Antibiotikum leer ist, weiter einnehmen. Wenn vor der Antibiotika-Einnahme schon Beschwerden wie Infektanfälligkeit, Blähungen, Pilzanfälligkeit oder Allergien bestanden, umso länger. Wenn keine Beschwerden vorlagen, bitte zumindest für zwei Wochen nach der Antibiotika-Behandlung, um die Freunde im Darm wieder aufzubauen. Ihre Freunde im Darm werden es Ihnen mit einem starken Immunsystem danken:-) 

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