Durch Deutschland rollt die Grippewelle. Viel häufiger als Grippe erkranken Menschen aber am grippalen Infekt. Dabei handelt es sich um zwei Krankheitsbilder mit unterschiedlichen Erregern, Symptomen und Verläufen. Wir erklären, wie Sie den Unterschied erkennen.
Übertragung
Während die echte Grippe (Influenza) ausschließlich durch Influenzaviren verursacht wird, kommen bei einem grippalen Infekt verschiedene Viren als Auslöser in Frage. Der Infektionsweg ist allerdings bei beiden Krankheiten derselbe: Über eine Tröpfcheninfektion, also beim Sprechen, Husten und Niesen werden Viren von einer Person auf die nächste übertragen. Darüber hinaus gilt auch der Kontakt mit kontaminierten Gegenständen wie zum Beispiel Türklinken als wichtiger Ansteckungsweg. Und Händeschütteln birgt ebenfalls ein beachtliches Infektionsrisiko.
In vielen Fällen gleichen sich die Symptome bei Grippe und grippalem Infekt: Husten, Halsschmerzen und Abgeschlagenheit können bei beiden Erkrankungen auftreten. Allerdings unterscheiden sich Ausprägung und Krankheitsverlauf meist deutlich voneinander.
Typisch für die Influenza ist der plötzliche Krankheitsbeginn und das sehr starke Krankheitsgefühl. Von jetzt auf gleich werden die Betroffenen von Fieber, Erschöpfung, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Husten oder Halsschmerzen ins Bett gezwungen.
Im Gegensatz dazu beginnt ein grippaler Infekt meist schleichend mit einem leichten Kratzen im Hals und gering erhöhter Temperatur. Später kommen noch Schnupfen und Husten dazu.
Grippe oder grippaler Infekt? Der Überblick gibt Aufschluss
Grippe | Grippaler Infekt | |
Krankheitsbeginn | Plötzlich | Schleichend |
Krankheitsdauer | 2-3 Wochen | 1-2 Wochen |
Körpertemperatur | Fieber (ab 38,5°C) | Erhöhte Temperatur (bis 38,5°C) |
Abgeschlagenheit | Sehr stark | Leicht bis mittel |
Schnupfen | Selten | Häufig |
Kopf- und Gliederschmerzen | Sehr stark | Leicht bis mittel |
Behandlung
Wer den Verdacht hat, sich mit dem Influenzavirus angesteckt zu haben, sollte unbedingt zum Arzt gehen. Denn spezielle Grippemittel sollten möglichst innerhalb der ersten 48 Stunden nach Krankheitsausbruch eingenommen werden. Ansonsten gilt bei der Grippe wie auch beim grippalen Infekt: Entspannung, Ruhe und viel trinken! Am besten eignen sich Wasser, Säfte und Tees. Versuchen Sie es doch einmal mit Spitzwegerich- oder Malvenblütentee. Oder wie wäre es mit einem Ingwertrunk? Zur Linderung einer verstopften Nase kommen Meerwasser- oder abschwellende Nasensprays infrage. Bonbons mit Schleimstoffen aus beispielsweise isländisch Moos und Eibisch befeuchten die Schleimhäute und tun wohl bei gereiztem Hals und trockenem Husten.
Vorbeugung gegen Ansteckung
Die Impfung ist und bleibt der beste Schutz vor einer Influenza. Sie kann aber keinen grippalen Infekt verhindern. Sorgfältiges Händewaschen hingegen schon. Hier gilt: Lassen Sie sich zum Einseifen 30 Sekunden Zeit (das ist etwa so lange wie zweimal „Happy Birthday“ singen). Auch regelmäßiges Lüften sollte selbstverständlich sein.
Wer sein Immunsystem unterstützen möchte, sollte auf eine abwechslungsreiche Ernährung sowie ausreichend Schlaf achten und regelmäßig sportlich aktiv werden – am besten im Freien. In der Apotheke gibt es zudem eine Reihe von Produkten, welche die Abwehrkräfte stärken können. Ihr Apotheker berät Sie gerne.
Tipp: Richtig husten und niesen
Das Robert Koch Institut empfiehlt, nicht in die Hand zu husten oder niesen. Denn so können beim Anfassen von Gegenständen oder beim Händeschütteln Viren übertragen werden. Stattdessen sollte die Ellenbeuge beim Niesen und Husten vor Mund und Nase gehalten werden. Ein Papiertaschentuch, das danach gleich in einen Mülleimer mit Deckel entsorgt wird, ist auch eine gute Lösung. Ein Stofftaschentuch sollte übrigens anschließend bei mindestens 60°C gewaschen werden. Apropos waschen: Die Hände nach dem Husten, Niesen und Naseputzen gründlich unter fließendem Wasser reinigen.