Bis zu zehn Prozent der Kinder und fünf Prozent der Erwachsenen leiden in Deutschland an Asthma. Diese Menschen stellt die beginnende Erkältungs- und Grippesaison vor besondere Herausforderungen. Denn Infektionen verlaufen bei Asthmaerkrankten oft schwerer als bei anderen. Ein vorbeugender Schutz gegen grippale Infekte ist daher für Asthmatiker besonders wichtig. Auch einige Impfungen bekommen jahreszeitlich bedingt eine besondere Bedeutung.
Zunächst die gute Nachricht: Wer an Asthma leidet, hat grundsätzlich kein größeres Erkältungsrisiko als Menschen ohne Asthma. Aber: Wenn es den oder die Asthmaerkrankten erwischt, dann kann die Erkältung bzw. der grippale Infekt zu einer Verschlimmerung der Erkrankung führen. Fachleute sprechen von einer Exazerbation.
Von grippalen Infekten sind zunächst einmal die oberen Atemwege betroffen. Das Problem: Bei Menschen mit Asthma ist die Immunabwehr der Bronchien eingeschränkt und ihre Schleimhautzellen sind anfälliger für Viren. Deshalb breiten sich Infektionen – insbesondere, wenn sie durch Rhinoviren verursacht werden – bei ihnen häufiger auch auf die unteren Atemwege aus. Bestehende Allergien begünstigen diese Entwicklung. In der Folge verlaufen die Infektionen schwerer.
Deshalb gilt: Menschen mit Asthma sollten eine Erkältung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn Exazerbationen können mit schwerer Atemnot einhergehen, die sich zu einem medizinischen Notfall entwickeln kann. Bei Beschwerden fragen Sie am besten Ihre Ärztin oder Ihren Arzt um Rat – insbesondere dann, wenn schwere Erkältungssymptome vorliegen. Gegen Viren helfen keine Antibiotika, aber es gibt verschiedene Mittel zur Linderung der Symptome. Eventuell muss auch Ihre Asthma-Medikation angepasst werden.
Eine Erkältung bzw. ein grippaler Infekt ist das eine und an sich schon eine erhebliche Belastung für den Organismus. Eine waschechte Grippe bzw. eine Influenza dagegen ist eine ganz andere Nummer. Die Grippe ist noch einmal gesundheitsgefährdender als eine Erkältung. Das gilt für alle Menschen, aber erst recht für Asthmatiker. Bei Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma kann die saisonale Grippe schwerer und komplikationsreicher verlaufen als bei Menschen ohne Grunderkrankung. So kann die Grippe akute Verschlechterungen beziehungsweise Asthmaanfälle auslösen. Zudem haben Asthmatiker ein erhöhtes Risiko, dass es im Fall einer Erkrankung zu ernsthaften Komplikationen kommt, beispielsweise zu einer Lungenentzündung. Bei Personen, die aufgrund einer Grippe im Krankenhaus behandelt werden müssen, zählt Asthma zu den häufigsten Grunderkrankungen.
Die gute Nachricht: Gegen die Influenza kann man sich – anders als gegen Erkältungen – impfen lassen. Die dringende Empfehlung von Lungen-Experten und der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) lautet, dass insbesondere Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma sich jährlich im Herbst gegen die saisonale Grippe impfen lassen sollten. Das bedeutet keinen hundertprozentigen Schutz vor Ansteckung. Auch geimpfte Personen können sich mit Influenza anstecken. Aber die Symptome fallen bei ihnen in der Regel milder aus.
Neben der Grippe-Schutzimpfung empfehlen Experten vor allem Asthmatikern, sich auch gegen COVID-19 („Corona“) und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) impfen zu lassen. Sprechen Sie darüber am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Ebenso wichtig wie bei Menschen, die nicht unter Asthma leiden, ist natürlich die allgemeine Gesundheitsvorsorge, insbesondere die Stärkung des Immunsystems durch gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Sport und Bewegung. Gerade was den Sport betrifft, halten sich viele Asthmaerkrankte aus Angst vor einer Verschlimmerung der Symptome zurück. Experten raten aber auch Asthmatikern und Asthmatikerinnen dazu, regelmäßigen Sport in ihren Alltag zu integrieren. Im Winter sollte man natürlich darauf achten, dass man seine Lungen bei strengem Frost nicht überfordert.
Erkältung und Grippe:
So beugen Sie vor
Am besten ist es natürlich, wenn man sich erst gar nicht eine Erkältung oder eine Grippe einfängt. Die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln sollten Asthmatiker und Asthmatikerinnen daher besonders gut befolgen. Folgende Tipps können helfen, das Risiko für Ansteckungen zu verringern:
Menschenansammlungen – insbesondere in Räumen – vermeiden, Abstand halten oder einen Mundschutz (Maske) tragen; wenn möglich, Räume gut lüften
- Kontakt zu offensichtlich Kranken vermeiden
- Auf Händeschütteln verzichten
Händewaschen:
-> mehrmals am Tag, insbesondere nach dem Heimkommen, nach Kontakt zu Erkrankten, nach Husten, Niesen und Naseputzen; vor dem Essen
-> lang genug: etwa 20 bis 30 Sekunden
-> gründlich: mit Seife; alle Handseiten und auch zwischen den Fingern einseifen
-> Nicht mit ungewaschenen Händen ins Gesicht fassen
-> Desinfektionsmittel für möglicherweise mit Erregern verunreinigte Flächen nutzen, wie zum Beispiel den Einkaufswagengriff
-> Unterwegs eventuell Einmalhandschuhe tragen oder Händedesinfektionsmittel nutzen
Zusätzliche Maßnahmen:
-> Feuchtigkeit erhöhen!
-> Trockene Raumluft und trockene Schleimhäute begünstigen die Ansteckung.
Dagegen helfen:
-> Regelmäßig über den Tag verteilt trinken, bevorzugt (stilles) Wasser, aber auch lauwarmen Tee, Hustenbonbons und Lutschtabletten können
-> die Schleimhäute im Rachen befeuchten
-> Nasensprays mit Meerwasser befeuchten
-> die Nasenschleimhaut und können – insbesondere bei trockener Luft – auch längerfristig zur Vorbeugung eingesetzt werden
->Pflegende Nasensprays mit Panthenol und Nasensalben sind gut für die wunde Nasenschleimhaut (fragen Sie dazu Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker)
-> Eine Nasendusche mit lauwarmem Salzwasser kann einer Erkältung vorbeugen, weil zum einen die Schleimhaut im Nasenbereich befeuchtet wird, zum anderen Viren ausgespült werden. Am besten ein- bis zweimal wöchentlich anwenden, aber keinesfalls täglich (auch hierzu gibt es Hilfe in Ihrer Apotheke)
-> Salzwasser mittels eines Verneblers zu inhalieren kann ebenfalls die Schleimhäute feucht halten
-> Die Luftfeuchtigkeit sollte in Wohn- und Arbeitsräumen bei 40 bis 60 Prozent liegen. Mit einem Hygrometer lässt sich der Feuchtigkeitsgehalt messen. Durch Lüften oder den Einsatz von Luftbefeuchtern kann der Wert entsprechend angepasst werden.
-> Außerdem ist es sinnvoll, ein Auskühlen des Körpers zu vermeiden. Quelle: http://www.asthma-alltag.de
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