Montag, 20. Januar

Atemwegserkrankung RSV

Ein Risiko auch für ältere Menschen 

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Im vergangenen Winter sorgten nicht nur Grippe und Erkältungen für volle Arztpraxen, sondern auch die Atemwegserkrankung RSV („Respiratorisches Synzytial-Virus“). Das Robert Koch-Institut meldete seinerzeit 54.000 RSV-Fälle, von denen fast 17.000 stationär im Krankenhaus behandelt werden mussten. Was in der Bevölkerung noch immer unterschätzt wird: RSV trifft nicht nur Säuglinge und Kleinkinder, sondern bedroht auch die Gesundheit der älteren Generation. Es gibt sogar Todesfälle. 

Die Atemwegserkrankung RSV kann schwerwiegende Folgen haben. In der Öffentlichkeit ist beim Thema RSV meist von Säuglingen und Kleinkindern die Rede, bei denen die Erkrankung zu einem Krankenhausaufenthalt führen kann. Dabei kann eine RSV-Infektion insbesondere für Erwachsene ab 60 Jahren ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf darstellen. Personen mit chronischen Krankheiten wie Asthma, COPD oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind sogar noch stärker gefährdet. 

Was ist eigentlich RSV?

RSV („Respiratorisches Synzytial-Virus“) ist ein Virus, das die oberen und unteren Atemwege befällt. Bei gesunden Personen ähneln die Symptome meist denen einer Influenza- oder Covid-19-Infektion. Schwere Verläufe mit künstlicher Beatmung im Krankenhaus sind ebenso möglich wie eine Erkrankung ohne jegliche Begleiterscheinungen. RSV-Fälle treten gehäuft in den Wintermonaten, aber auch im Frühjahr auf. Da eine natürliche RSV-Infektion nicht zu einer lebenslangen Immunität führt, ist eine wiederholte Ansteckung möglich. 

Warum ist RSV für ältere Menschen gefährlich?

Ältere Menschen sind aus verschiedenen Gründen anfälliger für Infektionen. Zum einen lässt die Leistungsfähigkeit des Immunsystems langsam nach, zum anderen können z.B. kardiale, pulmonale Vorerkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente das Immunsystem zusätzlich schwächen. Diese geschwächte Immunantwort kann bei einer RSV-Erkrankung schwerwiegende Folgen haben, zum Beispiel eine Lungenentzündung oder eine Verschlechterung bereits bestehender Erkrankungen. 

Wie wird RSV übertragen?

Das RS-Virus wird durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Es gelangt auf die Schleimhäute der Atemwege in Nase, Mund und Rachen, kann aber auch durch Schmierinfektion von Haut zu Haut, über Gegenstände oder Oberflächen übertragen werden. RSV kann in Atemwegssekreten an den Händen etwa 20 Minuten und auf Papiertaschentüchern etwa 45 Minuten überleben. Eine infizierte Person ist in der Regel drei bis acht Tage lang ansteckend. Wer sich als ansonsten gesunder Erwachsener ansteckt, bemerkt oft keinerlei Symptome und kann somit das Virus völlig unbewusst weitergeben. Ältere Erwachsene können das Virus über einen längeren Zeitraum ausscheiden, sodass auch auf diesem Weg eine Infektion möglich ist. Eine routinemäßige Untersuchung auf RSV erfolgt bei Atemwegserkrankungen jedoch nicht, da eine sichere Diagnose vorranging nur durch einen PCR-Test gestellt werden kann. 

Wie wird RSV behandelt?

Die Erkrankung selbst kann nicht ursächlich, sondern nur symptomatisch behandelt werden. Eine wichtige Maßnahme ist beispielsweise eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, damit das Sekret abfließen kann. Nasenspülungen oder -tropfen können dabei helfen, den Nasen-Rachen-Raum freizuhalten und das Atmen zu erleichtern. Bei schwereren Verläufen kann ein Krankenhausaufenthalt erforderlich werden, um verschiedene Behandlungen zur Unterstützung der Atemfunktion durchzuführen. Dies kann unter anderem über die Verabreichung von Sauerstoff geschehen, um die Sauerstoffsättigung im Blut zu verbessern. 

Wie können Sie sich vor RSV schützen?

Das Einhalten von Hygieneregeln, z. B. regelmäßiges Händewaschen oder hygienisches Niesen und Husten, kann die Verbreitung von RSV-Infektionen minimieren. Der sicherste Schutz vor einer RSV-Infektion und ihren möglicherweise drastischen Folgen ist eine Impfung, über die man mit seiner Hausärztin bzw. seinem Hausarzt sprechen sollte. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt allen Menschen ab 75 Jahren eine einmalige Impfung gegen RSV. Die Empfehlung gilt außerdem für Menschen ab 60 bis 74 Jahren, die mit einer schweren Grunderkrankung oder in einer Pflegeeinrichtung leben. 

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