Sonntag, 24. November

Praxistipps

Schmerzmittel aus der Apotheke

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Der Kopf drückt, der Zahn pocht oder das Knie schmerzt? Oft hilft nur noch der Gang zur Apotheke. Die Auswahl an Schmerzmitteln ist groß, darum ist eine gute Beratung hier unerlässlich. Erfahren Sie jetzt mehr dazu von unserer Expertin Lea Baschab, Apothekerin in der See Apotheke in Herrsching am Ammersee.

Was hilft bei leichten bis mittelstarken Schmerzen?

Schmerz fühlt sich für jeden anders an und ist schwer pauschal einzuordnen. Bei leichten bis mittelstarken Schmerzen stehen für die Linderung verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Die sogenannten NSARs (nichtsteroidale Antirheumatika) kennen die meisten bereits, der Name leitet sich von der Verwendung in der Rheumatherapie ab. 

Beispiele sind hier: Acetylsalicylsäure (kurz ASS), Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen. Diese wirken schmerzlindernd, antientzündlich und fiebersenkend. Paracetamol gehört nicht zu dieser Substanzklasse, da es keine ausgeprägte entzündungshemmende Wirkung besitzt. Trotzdem wird es in der Selbstmedikation ebenfalls oft eingesetzt, zusammen mit ASS und Ibuprofen wird es in Deutschland am häufigsten verwendet und steht auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.

Wofür wird welches Schmerzmittel eingesetzt?

Welches Schmerzmittel soll es denn nun sein? In der Apotheke werden Ursache der Schmerzen, Symptome, Unverträglichkeiten, Risikofaktoren und Vorerkrankungen abgefragt, und für jeden Kunden wird individuell entschieden. Paracetamol hilft z.B. bei Schmerzen ohne entzündliche Ursache oder Zahnschmerzen, sollte aber beispielsweise nicht bei Leberbeschwerden eingenommen werden. Ibuprofen und Diclofenac sollten beispielsweise bei Asthma oder Herzinsuffizienz, aber auch im dritten Trimenon einer Schwangerschaft vermieden werden, bei Sportverletzungen sind sie aber unter Umständen wegen ihrer antientzündlichen Komponente wirksamer als Paracetamol. 

Leerer Magen, schnellere Wirkung

Die verschiedenen Darreichungsformen reichen von Tabletten, Säften und Granulaten bis hin zu Zäpfchen; letztere werden gerne bei Babys und Kindern oder bei Schluckbeschwerden angewendet. Säfte werden oft von jüngeren Kindern besser akzeptiert. 

Soll die Wirkung schnell erfolgen, ist eine Einnahme auf leeren Magen sinnvoll. Generell gelten alle Schmerzmittel im verschreibungsfreien Bereich als gut verträglich. Trotzdem zählen aber aufgrund des Wirkmechanismus z.B. Magen-Darm-Beschwerden zu den häufigsten Nebenwirkungen. Hier kann man unterstützend eingreifen, indem man die Einnahme auf nach dem Essen verschiebt.

Nicht alle Schmerzmittel sind rezeptfrei

Nicht alle Schmerzmittel darf man ohne Rezept in der Apotheke kaufen. Besonders verwirrend ist oft die Unterscheidung von Ibuprofen. In der Wirkstärke 400mg darf hier ohne Rezept gekauft werden. Ab einer Dosis von 600mg ist eine ärztliche Verordnung notwendig. Warum eigentlich? Zum Schutz des Anwenders: Überdosierungen und Nebenwirkungen werden in höheren Dosen wahrscheinlicher.

Wie lange dürfen Schmerzmittel auf eigene Faust eingenommen werden?

Schmerzmittel sollte man auf eigene Faust nicht länger als drei Tage am Stück anwenden und nicht mehr als an insgesamt zehn Tage pro Monat. Generell gilt: Nehmen Sie Schmerzmittel nicht vorbeugend ein, nehmen Sie so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich und halten Sie sich immer an Maximaldosen. Bei länger anhaltenden und stärkeren Schmerzen ist ein Arztbesuch ratsam. Dieser hat im verschreibungspflichtigen Bereich auch die Möglichkeit der Therapie mit stärkeren Wirkstoffen.

Wussten Sie schon?

Vorbild für das Ibuprofen war damals die Acetylsalicylsäure. Der Forscher Stewart Adams wollte einen weiteren, gut verträglichen Wirkstoff für die Rheumatherapie entwickeln. Nach einer mit Wodka durchzechten Nacht nahm er kurz entschlossen das Ibuprofen selbst ein. Und es wirkte!

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