Freitag, 22. November

Für die optimale Wirkung

Antibiotika richtig einnehmen

©Robert Kneschke/stock.adobe.com

Die Erkältungssaison ist in vollem Gange und in den Arztpraxen steigt die Nachfrage nach Antibiotika-Verordnungen. Doch während sie bei bakteriellen Infektionen sinnvoll sind, helfen sie bei viralen Erkältungskrankheiten nicht. Im schlimmsten Fall kann der falsche Einsatz sogar zur Unwirksamkeit der Medikamente führen. Erfahren Sie jetzt mehr dazu – und wie Sie Antibiotika richtig einnehmen. 

Antibiotika helfen bei bakteriellen Infekten

Antibiotika gehören zu den am häufigsten verschriebenen Arzneimitteln im ambulanten Bereich. Tatsächlich sind sie bei bakteriellen Infektionskrankheiten hochwirksam: Sie zerstören gezielt die Zellwände der Bakterien oder greifen ihren Stoffwechsel an, so dass sie sich nicht mehr vermehren können.

Bei Viren funktioniert ein Antibiotikum nicht

Das funktioniert bei Viren leider nicht: Diese haben keinen eigenen Stoffwechsel und sind anders aufgebaut als Bakterien. Deshalb sind Antibiotika gegen virale Infekte wie Grippe, Schnupfen oder Erkältung wirkungslos. Leider haben sich Antibiotika in vielen Köpfen aber als eine Art Allheilmittel festgesetzt. Entsprechend oft fordern Patienten die Verschreibung auch bei viralen Infekten ein oder greifen zuhause zu noch vorhandenen Restbeständen – mit fatalen Folgen.

Warum Antibiotika immer seltener wirken

„Antibiotika gehören zu den wichtigsten Errungenschaften der Medizin, jedoch verlieren sie zunehmend ihre Wirkung“, bestätigt Prof. Dr. Joachim Szecsenyi, Geschäftsführer des aQua-Instituts in Göttingen. Das Institut hat die Leitung des Projekts „Arena” übernommen, welches Antibiotika- Resistenzen durch Aufklärung bekämpfen will (weitere Informationen dazu unter: www.arena-info.de).

Werden Antibiotika falsch eingenommen, macht das Bakterien widerstandsfähiger

Tatsächlich ist das Problem hausgemacht: Antibiotika werden zu oft oder falsch eingenommen. Das führt dazu dass Bakterien widerstandsfähiger werden und die Wirkung der Medikamente abgeschwächt oder gar neutralisiert wird. Laut WHO fallen solchen Resistenzen weltweit jedes Jahr etwa 700.000 Menschen zum Opfer.

Das können Sie gegen Resistenzen tun

Einer der wichtigsten Schritte, um Resistenzen zu vermeiden, ist, Antibiotika nur einzunehmen, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt. Also nicht bei einer Grippe oder einem grippalen Infekt. Auch bei vielen bakteriellen Infektionen reicht es oft schon aus, sich zu schonen, viel zu trinken und Fieber oder Schmerzen mit Hausmitteln beziehungsweise alternativen Medikamenten zu behandeln. 

Wichtig: Antibiotika-Behandlung nicht unterbrechen

Hilft die Standardbehandlung nicht und werden Antibiotika verordnet, ist es unerlässlich, sich bei der Einnahme genau an die ärztliche Anweisung zu halten. Auf keinen Fall darf die Behandlung unterbrochen werden, etwa weil man sich schon wieder besser fühlt. Sonst besteht die Gefahr, dass nicht alle Bakterien abgetötet wurden und der Infekt zurückkommt.

Was Sie bei der Antibiotika-Einnahme beachten müssen

  • Nehmen Sie Antibiotika nur mit Wasser ein. Milchhaltige Getränke können die Wirkung der Medikamente schwächen. Deshalb zwei Stunden vor und nach der Einnahme keine Milchprodukte essen oder trinken.
  • Halten Sie die vorgeschriebenen Zeitabstände ein, damit die Dosis beziehungsweise das Niveau im Körper konstant gehalten wird.
  • Informieren Sie Ihren Arzt, falls Sie andere Medikamente einnehmen müssen, um Wechselwirkungen zu vermeiden.
  • Wenden Sie sich an Ihren Apotheker, um alles Wichtige über die korrekte Einnahme von Antibiotika zu erfahren.

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