Samstag, 23. November

Häufige Krankheit bei Kleinkindern

Krupp-Husten setzt oft plötzlich ein

©Kirill gorlov/stock.adobe.com

Wie aus dem Nichts fängt das Kind an, bellend zu husten. Dazu kommen pfeifendes Atmen und erhöhte Temperatur. Krupp-Husten oder auch Pseudokrupp jagt den kleinen Patienten und ihren Eltern oft Angst ein. Dabei ist die Infektionskrankheit meistens ungefährlich und schnell wieder auskuriert. Lesen Sie hier alles Wichtige zu Symptomen und Behandlung von Krupp-Husten. 

Übertragung durch Viren 

Ausgelöst wird Krupp-Husten durch die Übertragung von Viren per Tröpfchen-Infektion. Auch bakterielle Infektionen oder allergische Reaktionen können der Grund sein. Die dadurch gereizten Schleimhäute im Kehlkopf und in den Stimmbändern entzünden sich dann. Das engt die Atemwege ein und erschwert so das Atmen. 

Krupp-Husten betrifft fast nur Kleinkinder 

Rund 15 Prozent der Kinder stecken sich zwischen dem ersten und vierten Lebensjahr mindestens einmal mit Pseudo-Krupp an. Denn ihre Schleimhäute sind besonders empfindlich gegenüber Infektionen. Außerdem sind bei kleinen Kindern die Atemwege im Bereich des Kehlkopfes enger. Ältere Kinder und Erwachsene können auch an Krupp-Husten erkranken. Allerdings kommt das selten vor und verläuft oft ohne größere Beschwerden. 

Husten tritt plötzlich auf 

Teilweise kündigt sich Krupp-Husten bei Kleinkindern mit einer leichten Erkältung an. Meistens ist eine etwas erhöhte Temperatur messbar. Der Husten tritt aber in der Regel plötzlich auf – fast immer abends oder nachts. Wegen seines ungewöhnlichen Klanges wird der Husten auch „Seehund-Husten“ genannt. Außerdem entsteht beim Einatmen ein pfeifendes oder zischendes Geräusch und das Kind klingt heiser. Das wirkt sehr bedrohlich, ist es aber meistens nicht. 

Ruhe bewahren! 

Wichtig ist dabei aber: Ruhe bewahren. Trotz der ungewohnten Geräusche ist Krupp-Husten meistens ungefährlich. Und wenn das Kind weint oder schreit, strapaziert es die angegriffenen Schleimhäute zusätzlich. Wenn Sie also bei Ihrem Kind Krupp-Husten vermuten, nehmen Sie es auf den Arm und beruhigen Sie es. Eine aufrechte Körperhaltung macht ihm das Atmen einfacher. 

Feuchtigkeit lindert den Krupp-Husten 

Außerdem mildert feuchte und kühle Luft die Beschwerden. Ziehen Sie Ihrem Kind dann etwas über und stellen Sie sich mit ihm an ein offenes Fenster oder den geöffneten Kühlschrank. Eine positive Wirkung auf die gereizten Schleimhäute kann auch Wasserdampf haben. Gießen Sie heißes Wasser in eine Schüssel oder stellen Sie Dusche oder Badewanne an und lassen Sie die Kleinen den Dampf einatmen. 

Bei Atemnot Arzt rufen 

Verzichten Sie beim Inhalieren unbedingt auf ätherische Öle! Diese reizen sonst die Schleimhäute zusätzlich. Wenn der kleine Patient sich beruhigt hat, geben Sie ihm kühles Wasser oder kühlen Tee zu trinken. Wenn diese Maßnahmen nicht helfen oder der Zustand sich verschlechtert, sollten Sie umgehend einen Arzt rufen. Gerade, wenn das Kind starke Atemnot bekommt oder apathisch wirkt. In schweren Fällen bekommen die Betroffenen entzündungshemmendes Kortisol verabreicht oder müssen über eine Sauerstoff-Maske beatmet werden. 

Krupp-Husten oder Kehlkopfentzündung?

Ganz ähnliche Symptome wie ein Pseudokrupp-Anfall hat eine akute Kehlkopfentzündung. Dabei wird die Stimme des Kindes aber sehr hell und leise statt heiser. Außerdem hat es Fieber und schluckt wegen der Schmerzen keine Flüssigkeit mehr. Grundsätzlich werden alle Säuglinge gegen das auslösende Bakterium geimpft. Deshalb können nur ungeimpfte Kinder an der akuten Kehlkopfentzündung erkranken. In solch einem Fall sollten die Eltern einen Notarzt rufen. 

Tagsüber keine Symptome 

In den meisten Fällen verschwindet der Krupp-Husten aber schnell wieder von allein – oft schon nach ein oder zwei Tagen. Tagsüber sind in der Regel keine Symptome zu beobachten. Trotzdem sollten Sie bei bellendem Husten immer den Kinderarzt aufsuchen. Denn teilweise breitet sich die Entzündung auf das Mittelohr, die Luftröhre oder die Lunge aus. Außerdem kann der Arzt Medikamente für den Fall einer erneuten Ansteckung verschreiben. Denn an Krupp-Husten können Kinder mehrfach erkranken.

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