Pilzinfektionen sind hartnäckig. Die Stiftung Warentest hat verschiedene Arzneimittel zur Behandlung von Fuß- und Nagelpilz beurteilt. Was hilft und wie sich vorbeugen lässt, erfahren Sie unserem heutigen Beitrag.
Durchbruch des Dauergastes
Feucht und warm, das ist das Milieu, das Hautpilze lieben. Sie sind Dauergäste auf Haut und Schleimhäuten – jedoch in so geringer Zahl, dass sie im Normalfall keine Schwierigkeiten bereiten. Wenn aber Feuchtigkeit oder Wasser die Haut aufweichen, leidet der Säureschutzmantel und über Risse können Pilzsporen in die obere Hautschicht eindringen. Zwischen den Zehen nistet sich gerne Fußpilz ein, der Nagelpilz oft im großen Zeh.
Früh erkannt, gut gebannt
Schwimmbadnutzer wissen, wie ansteckend Fußpilz ist: Nicht von ungefähr wird zu Badelatschen geraten, Desinfektion empfohlen und das gründliche Abtrocknen grade in den Zehenzwischenräumen nahegelegt. Und trotzdem leidet Studien zufolge mindestens jede zehnte erwachsene Person an Fuß- oder Nagelpilz oder an beidem gleichzeitig. Rezeptfreie Mittel aus der Apotheke sind gut wirksam – wenn sie frühzeitig, konsequent und lang genug angewendet werden. Dabei ist die Auswahl groß: Mehr als 30 preiswerte Cremes und Nagellacke gegen Fuß- oder Nagelpilz haben die Arzneimittelexperten der Stiftung Warentest bewertet. Unterm Strich sind alle geeignet, die Preise gehen aber bei vergleichbarer Wirkstoffmenge stark auseinander.
Juckende Haut und verfärbte Nägel
Eine Fußpilzinfektion zeigt sich durch Jucken und gerötete, schuppende Haut. Infizierte Stellen zeigen Risse und können nässen. In seltenen Fällen kann sich der Pilz auf dem Fuß weiter ausbreiten und auch Sohlen und Fersen befallen. Den Nagelpilz erkennt man vor allem an brüchigen, gelblich bis gelblich-braun verfärbten Nägeln. Betroffene, die sich angesteckt wähnen, sollten sich ärztlich untersuchen lassen, um andere Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Ekzeme ausschließen zu lassen.
Behandlung mit Fußpilzcreme und Nagellack
Ist die Diagnose Hautpilz gesichert, lässt sich die Infektion mit den rezeptfreien Mitteln aus dem Test zu Hause behandeln: Bei der Auswahl des richtigen Mittels sind die Gesundheitsexperten Ihrer Apotheke gerne fachkundige Berater. Fußpilzcreme oder Nagellack gegen Nagelpilz enthalten Antimykotika: Das sind Wirkstoffe gegen verschiedene Pilztypen, die ihr Wachstum hemmen oder sie abtöten. Bifonazol, Clotrimazol, Econazol, Ketoconazol, Miconazol und Sertaconazol sind sämtlich zur Behandlung von Fußpilz geeignet. Ähnlich gut helfen Amorolfin, Ciclopirox, Naftifin und Terbinafin. Amorolfin hilft als Lack im Anfangsstadium von Nagelpilz, die Wirksamkeit von Ciclopirox als Nagelpilzmittel ist ebenfalls gut in Studien nachgewiesen.
Mit Geduld zum Ziel
Creme und wasserlöslicher Lack müssen meist ein- bis zweimal am Tag aufgetragen werden. Bei Fußpilz über Wochen, bei Nagelpilz bis zu zwölf Monate. Ist nichts mehr von der Infektion zu sehen, sollte noch bis zu zwei Wochen weitergecremt und lackiert werden, da sonst die Infektion immer wieder neu auftreten sonst flammt die Infektion immer wieder auf. Wenn sich die Beschwerden auch unter konsequenter Anwendung nicht bessern, sind gegebenenfalls rezeptpflichtige Medikamente notwendig.
Am besten ist gutes Vorbeugen
Das beste Mittel ist jedoch gute Vorbeugung: Wer seine Füße im Hallen- oder Freibad, in Gemeinschaftsduschen oder Hotelzimmer mit Badelatschen schützt und sie nach der gründlichen Reinigung ordentlich abtrocknet, geht in Sachen Pilzen auf Nummer sicher. Wenn für die Füße ein Extrahandtuch zum Einsatz kommt, lässt sich verhindern, dass etwaige Erreger auf andere Körperteile übertragen werden. Wer dem Fuß Luft zum Atmen lässt – im Sommer durch offenes Schuhwerk, in der übrigen Zeit mit Schuhen und Strümpfen aus atmungsaktiven Materialien – tut ein Übriges, sich Pilzinfektionen zu ersparen.
Geht es Ihnen gut? Bei allen Gesundheitsfragen stehen Ihnen die Gesundheitsexperten der Guten Tag Apotheken gerne hilfreich zur Seite. Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe.