Dienstag, 19. März

Tipps

Ab ins kühle Nass – aber richtig

©Monkey Business/stock.adobe.com

Jipphie, rein ins kühle Nass! Wenn es draußen warm ist, gibt es kaum etwas Schöneres, als sich im Wasser zu erfrischen, egal, ob im Freibad, im See, im Meer oder Fluss. Damit der Badespaß nicht getrübt wird, gibt es ein paar Kleinigkeiten, die sich Bade-Fans zu Herzen nehmen sollten.

Abkühlen: Vor dem Sprung ins Badegewässer erst einmal abkühlen, zum Beispiel unter der Dusche. Es ist wichtig, den Körper gemächlich auf den Temperaturunterschied vorzubereiten und auch danach nicht gleich ins Wasser zu hasten. Stattdessen den Oberkörper mit dem kühlen Nass benetzen und erst dann genüsslich abtauchen. Ist das Spielverderberei? Nein, vielmehr geht es darum, einen Immersionsschock zu vermeiden. Dabei verengen sich die Gefäße, der Blutdruck steigt und die Muskeln spannen sich an, wodurch im Zweifel Wasser in die Lungen gerät. Herzrhythmusstörungen können dazu kommen. Gerade Senioren und Kinder, besonders wenn eine Herzschwäche vorliegt, sollten sich deshalb behutsam auf den Temperaturunterschied zwischen Luft und Wasser vorbereiten.

©magdal3na/stock.adobe.com

Rechtzeitig raus: Wenn Sie anfangen zu frösteln, verlassen Sie das Wasser. Denn, wer auskühlt, verliert seine Bewegungsenergie und macht schnell schlapp. Vor dem Hintergrund ist Alkohol auch keine gute Idee. Kälte wird dadurch weniger stark empfunden, der Schwimmer bleibt zu lange drin. Außerdem weitet Alkohol die Blutgefäße, sodass der Kreislauf mit dem kalten Nass überfordert sein kann. Weiterer Nachteil: Der Alkohol führt gegebenenfalls dazu, die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen oder die Orientierung zu verlieren.

Manchmal endet der Badespaß auch mit einer Badeotitis.

Was ist eine Badeotitis?

Wenn man baden geht, kommt Wasser in die Gehörgänge. Der Haken ist, dass es in Schwimmbädern, Badeseen oder im Meer nicht immer sauber ist, sodass sich der Gehörgang entzünden kann. Eine solche Entzündung wird auch Badeotitis genannt.

Wie entsteht eine Badeotitis genau?

Insbesondere wenn die Haut des Gehörganges kleine Verletzungen hat, zum Beispiel durch Wattestäbchen, können sich Keime, also Bakterien und Pilze, einnisten. Sie verursachen dann eine Entzündung. Ist das Trommelfell nicht intakt, kann Wasser auch in die Mittelohrräume eindringen und hier ebenfalls eine Entzündung hervorrufen. Deshalb gilt: Bei nicht intaktem Trommelfell kein Wasser ins Ohr kommen lassen!

Autsch, das klingt schmerzhaft.

Oh ja, eine Badeotitis tut furchtbar weh. Sie ruft einen Ausfluss, das sogenannte Ohrenlaufen, sowie eine Schwellung der Gehörgangshaut hervor und damit auch eine Hörminderung. Sie kann auf den Knorpel der Ohrmuschel übergreifen und dann auch zu einer sehr schmerzhaften Schwellung des gesamten Ohrknorpels führen, der sogenannten Ohrmuschel-Perichondritis. Es handelt sich also nicht um eine Mittelohrentzündung.

Wie lässt sich eine Badeotitis behandeln?

Dabei sind zwei Dinge besonders wichtig: Schmerz- und Lokaltherapie. Das heißt, der Gehörgang wird vom Arzt gründlich gereinigt und mit Salben gegen Bakterien und Pilze eingepinselt. Oft machen auch Ohrentropfen Sinn. Häufig werden auch Antibiotikum-Tabletten verschrieben. Sie helfen aber nur sehr schlecht. Denn über das Blut gelangen davon nur geringe Mengen in die Haut des Gehörganges.

Lässt sich eine Badeotitis denn vermeiden?

Ja, ein paar Tipps dazu: Nach dem Baden die Ohren mit sauberem Wasser ausspülen und anschließend gründlich trockenföhnen. Und auf keinen Fall Gegenstände wie Wattestäbchen in die Gehörgänge stecken. Bei ausgeprägtem Juckreiz der Gehörgänge nicht selbst kratzen, sondern den HNO-Arzt aufsuchen.

Mehr zum Thema