Das „neurogene Zittern“ verspricht, Stress und Anspannung zu lösen. Das Zittern ist eine Reaktion auf die Überspannung des Körpers, die wir aber unbewusst unterdrücken. So kann man bei kleinen Kindern und Tieren diesen Reflex beobachten, wenn sie Angst haben, Druck empfinden oder auch Ekel verspüren. Erwachsene lassen das nicht zu, da Zittern häufig als Zeichen der Schwäche gesehen wird. Dabei ist es ein angeborener Mechanismus, der dem Körper hilft: Es ist die Fähigkeit, das Ende der Anspannung einzuläuten und Entspannung auszulösen..
Körperübungen gegen Traumata
Beim „neurogenen Zittern“ geht es nicht nur darum, das Zittern zuzulassen, wenn der Körper es verlangt. Man kann es extra an- und ausschalten. So können wir das Zittern nachträglich spüren und die An- und Verspannungen lösen, die durch belastende Situationen entstanden sind.
Bekannt wurde diese Methode durch den Traumatherapeuten David Berceli, der ein Training entwickelt hat, durch die man das Zittern bewusst auslösen kann. Die sogenannten „Tension and Trauma Exercises“ (TRE), also Übungen, um Spannungen und Traumata zu lösen. TRE beinhaltet eine ganze Reihe von kontrollierten Zitterübungen.
Zittern kontrolliert auslösen
Wenn Ihr Körper sich durch das neurogene Zittern löst, soll er Anspannung und emotionale Aufladung abbauen können. Das „Loslassen“ bekommt eine ganze neue Bedeutung, da der Körper sprichwörtlich seine Anspannungen abschütteln kann.
Zusammengefasst läuft dieses Verfahren wie folgt ab: Der Körper wird in eine bestimmte Position gebracht, in der er beginnt zu zittern und zu vibrieren. Wenn ein Zittern aufkommt, kann man die Position verlassen und weiter zittern.
So geht das Zittern:
- Legen Sie sich auf den Boden, die Fußsohlen dabei aneinanderdrücken. Dann die Knie seitlich weit auseinanderfallen lassen
- Heben Sie das Becken vom Boden
- Nach ungefähr einer Minute die Knie ein kleines Stück aufeinander zu bewegen
- Haben Sie Geduld: Nach einiger Zeit wird Ihr Lendenmuskel anfangen, Bewegungen zu machen – entweder durch ein Zucken oder auch durch ein Schwingen
- Das ist es! Lassen Sie das Zittern geschehen
- Wenn es nicht beim ersten Mal funktioniert: nicht aufgeben! Bei manchen funktioniert das Zittern auf Anhieb, bei anderen braucht es mehrere Anläufe
Übung macht den Meister
Geübte „Zitterer“ können es bei Bedarf auslösen, ohne in die Zitterpositionen gehen zu müssen. Wenn Sie das neurogene Zittern regelmäßig anwenden, soll es gegen Rückenschmerzen, Verspannungen, Kopfweh, Zähneknirschen, Bluthochdruck und Prüfungsangst wirken. Es verhilft zu mehr Entspannung und Beweglichkeit, besserer Atmung, Körperwahrnehmung und emotionaler Ausgeglichenheit.
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