Im Sommer 2021 geht es los. Dann gibt es das Rezept vom Arzt nicht nur auf Papier, sondern auch digital: Rund um das sogenannte E-Rezept gibt es viele Fragen – wann es kommt, wie es funktioniert, was zu beachten ist und welche Vorteile es für die Patientinnen und Patienten hat. Auf dieser Seite stellen wir den Fragen die richtigen Antworten gegenüber – da sich vieles noch in der Planung befindet und sich manche Dinge noch ergeben und ändern werden, wird diese Seite regelmäßig überarbeitet und wenn nötig ergänzt. Schauen Sie doch am besten immer mal wieder vorbei!
Was ist ein E-Rezept?
E-Rezept ist die Abkürzung des „elektronischen Rezepts“: Gemeint ist damit die Übermittlung von ärztlichen Verordnungen in elektronischer Form statt auf Papier.
Wie funktioniert das E-Rezept?
Rezepte scannen, empfangen und verschicken, in der Apotheke vorzeigen oder sich per Botendienst liefern lassen: Das Video zeigt, wie die E-Rezept-App der Gematik aussieht und zu bedienen ist.
Wann kommt das E-Rezept?
Die Einführungsphase sollte am 1. Juli 2021 beginnen. Das heißt: Von diesem Zeitpunkt an hätte Ihnen Ihr Arzt die Medikamentenverordnung elektronisch ausstellen können und Sie hätten es digital bei Ihrer Apotheke einlösen können. So war der Plan bis Ende April 2021. Nun sollen laut Gematik ausgewählte Arztpraxen und Apotheken in der Region Berlin/Brandenburg an einer dreimonatigen Testphase ab Juli beteiligt werden. Die bundesweite Einführungsphase steht dann im vierten Quartal 2021 an. Wann auch immer die bundesweite Testphase tatsächlich beginnen wird: Ihre Guten Tag Apotheke wird dabei sein. Ab 1. Januar 2022 soll das E-Rezept zum Pflicht-Angebot werden.
Kam das E-Rezept einfach so zustande?
Nein, so einfach war das nicht. Hintergrund ist die 2011 beschlossene EU-Richtlinie 2011/24/EU, die 22 Mitgliedstaaten auf nationaler Ebene für sich umsetzen. Es war/ist also ein längerer Prozess. Zum 30. Juni 2020 gab es beispielsweise erste verbindliche Regelungen geben, wie ein digitales Rezept für Kassen- und Privatpatienten technisch umgesetzt, wie es eingelöst und der Datenschutz geregelt sein wird. Bis dahin laufen verschiedene regional begrenzte Pilotprojekt, um praktische Erfahrungen zu sammeln und die besten Lösungsansätze zu ermitteln. Parallel wird in den Apotheken Schritt für Schritt die entsprechende Telematik-Infrastruktur (TI) aufgebaut, damit das E-Rezept auch technisch ankommt: Diese Infrastrukur soll alle Beteiligten im Gesundheitswesen wie Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser, Apotheken, Krankenkassen miteinander vernetzen und medizinische Informationen, die für die Behandlung der Patienten benötigt werden, sollen so schneller, einfacher und sicher verfügbar sein.
Wie ist der Weg des E-Rezepts?
Bedeutet E-Rezept, dass ich meine Medikamente nur noch online bekommen kann?
Nein. Die Apotheke vor Ort ist auch weiterhin kompetenter Ansprechpartner bei allen Gesundheitsfragen. Die qualifizierte Unterstützung schließt auch die wichtige Beratung von Patientinnen und Patienten ein, die mehrere Medikamente regelmäßig benötigen und auf Wechselwirkungen achten müssen. Ihre Apotheke vor Ort ist über die regulären Öffnungszeiten hinaus nicht nur im Notdienst für Sie da, Sie liefert Ihnen auch Medikamente bequem nach Hause – auch dabei ist gewährleistet, dass Sie jederzeit fachkundig betreut und beraten werden.
Brauche ich für die Nutzung von E-Rezepten ein Smartphone?
Nein. Der Patient bekommt, wenn er kein Smartphone besitzt oder kein E-Rezept möchte, eine ärztliche Verordnung in Form eines ausgedruckten QR-Codes. Dabei handelt es sich um einen zweidimensionalen Code: Er ist aufgrund einer automatischen Fehlerkorrektur sehr robust und weit verbreitet. Er besteht aus einer quadratischen Grafik mit einer Kombination unterschiedlich großer schwarzer und weißer Quadrate, welche die kodierten Daten maschinenlesbar darstellt.
Wie sicher sind meine Daten bei der Nutzung von E-Rezepten?
Mit der E-Rezept-App der gematik erhalten Patienten einen datenschutzkonformen und sicheren Zugang zu den Rezeptdaten, verspricht die gematik.
Die gematik GmbH wurde 2005 von den Spitzenorganisationen des deutschen Gesundheitswesens gegründet. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens voranzutreiben und zu koordinieren. Zu den Gesellschaftern der gematik gehören das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Bundesärztekammer (BÄK), die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), der Deutsche Apothekerverband (DAV), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV-SV), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV).
Wird das E-Rezept Vorteile bieten?
Ja, wird es. Zum Beispiel wird die Beratungsleistung, von der Sie als Patientin oder Patient profitieren, gestärkt und erweitert: Im Gegensatz zur momentanen Situation hat auch der Apotheker einen besseren Blick auf Sie und Ihre Verordnungen. Der Austausch zwischen Arzt und Apotheker wird verbessert, da Ihre Vertrauens-Apotheke mit dem E-Rezept auch einen Blick auf die Rezepte verschiedener Ärzte hat und besser auf Wechselwirkungen reagieren kann. Hinzu kommt, dass möglicherweise ein Weg in die Apotheke gespart werden kann, da die ärztliche Verordnung auch digital vom Arzt zum Patienten und vom Patienten zur Apotheke übertragen werden kann: Dadurch ergibt sich eine schnellere Bearbeitung der Bestellung, Patienten sparen sich unnötige Wege, die Medikamentenbestellung kann unabhängig vom Ort und von den Öffnungszeiten jederzeit mobil vorgenommen werden.
Warum ist meine Apotheke vor Ort der richtige Ansprechpartner beim E-Rezept?
Auch zukünftig entscheiden Sie als Patient, welche Apotheke Sie aufsuchen: Kein Arzt darf ein Rezept automatisch zu einer Apotheke weiterleiten. Ihre Vertrauens-Apotheke vor Ort bietet viele Vorteile: Sie haben persönlichen Kontakt zu Ihrem pharmazeutischen Berater bzw. Ihrer Beraterin. Medikamente können unmittelbar mitgenommen oder schnell geliefert werden – bei rechtzeitiger Bestellung oft sogar innerhalb desselben Tages. Erhalten Sie Ihre Medikamente nach Hause geliefert, erfolgt dies entweder direkt über eine pharmazeutische Fachkraft oder der Bote ist telefonisch mit einer solchen verbunden. Ihre Vertrauensapotheke vor Ort hat den Überblick, welche verschiedenen, von unterschiedlichen Ärzten verordneten Medikamenten Sie nehmen und prüft diese auf etwaige Wechselwirkungen. Last but not least: Medizinische Anliegen sind nicht selten Fragen der unmittelbaren Intimsphäre, eine persönliche Vertrauensbasis ist für viele Patienten das A und O – gewährleistet durch Ihnen vertrautes Personal vor Ort.
Werde ich mit dem E-Rezept meine Medikamente schneller erhalten?
Denkbar ist, dass durch die elektronischen Übermittlungswege nicht nur Kosten, sondern auch Zeit gespart wird. Es entfallen unnötige Fahrten zur Apotheke, das Rezept kann digital eingereicht werden und die Medikamente können sogar durch qualifiziertes Personal von der Apotheke geliefert werden.
Stärkt das E-Rezept auch die Medikamentensicherheit?
Unterschiedliche Verordnungen verschiedener Ärzte beinhalten das Risiko von Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen – insbesondere für ältere Menschen, die in aller Regel mit steigendem Lebensalter auch häufiger und mehr Medikamente verordnet bekommen: Mit der für die Einführung des E-Rezepts benötigten Infrastruktur erhält die Vertrauens-Apotheke vor Ort mehr Einblicke in das gesamte Arzneien-Schema eines Patienten und kann auf ungünstige Kombinationen beratend eingehen.
Verbessert sich die Flexibilität der Verordnungen durch das E-Rezept?
Durch den Ausbau elektronischer Gesundheitsangebote ist davon auszugehen, dass auch dem E-Rezept eine größere Rolle zukommt. Wenn beispielsweise ein Patient die Onlinesprechstunde seines Haus- oder Facharztes nutzt, lassen sich Rezepte digital überspielen und auch Nachbestellungen von Rezepten bei dauernd einzunehmenden Medikamenten sind leichter abzuwickeln.
Wieviel technisches Wissen brauche ich zur Nutzung des E-Rezepts?
Sie werden von Ihrer Apotheke des Vertrauens vor Ort unterstützt: Gerne erhalten Sie für den Fall, dass Sie Ihr Smartphone nutzen möchten, Hilfe bei der Einrichtung der notwendigen technischen Voraussetzungen und Beratung bei allen Fragen rund um Ihre Gesundheit und das E-Rezept.
Wann kann ich bei meiner Guten Tag Apotheke mein Rezept elektronisch einlösen?
Ihre Guten Tag Apotheke ist bereits zur Einführungsphase ab Juli 2021 dabei. Das heißt, Sie können dann Ihr E-Rezept dort einlösen – vorausgesetzt Ihr Arzt kann es bereits ausstellen. Bis dahin können Sie wie gewohnt Ihre Papierrezepte bei Ihrer Vertrauens-Apotheke vor Ort einlösen und darüber hinaus wie beschrieben natürlich auch mit der Verordnung in Form des QR-Codes in Papierform.
Gibt es bereits E-Rezepte?
In mehreren europäischen Ländern können bereits Rezepte elektronisch eingelöst werden – beispielsweise in den Niederlanden, in Schweden, Finnland, der Schweiz und Großbritannien. In Deutschland gibt es bisher nur Modellprojekte, die lokal begrenzt sind.
Welche Rolle spielt das E-Rezept bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen?
Schon jetzt gibt es Überlegungen, dass Ärzte Online-Sprechstunden anbieten. In diesem Zusammenhang kann das E-Rezept eine wichtige Voraussetzung für den Ausbau geplanter elektronischer Gesundheitsangebote (eHealth-Lösungen) sein. Wer beispielsweise in einer Online-Sprechstunde mit seinem Arzt über das Internet in Kontakt steht, statt in die Praxis zu gehen, kann über das E-Rezept seine Medikamente auch online verschrieben bekommen. Experten versprechen sich von diesen elektronischen Gesundheitsangeboten in Zukunft eine verbesserte fachärztliche Versorgung auch im ländlichen Raum. Auch Berufstätige können von eHealth-Lösungen profitieren.
Wird es in Zukunft nur noch E-Rezepte geben?
Aktuell ist es nicht geplant, dass das Rezept in Papierform komplett vom E-Rezept ersetzt wird. Sie werden nach wie vor Papierrezepte wie gewohnt bei Ihrer Vertrauens-Apotheke vor Ort einlösen können.
Wollen die Bundesbürger das E-Rezept?
Der Digitalverband Bitkom hat in einer Umfrage ermittelt, dass mehr als 60 Prozent aller repräsentativ im Rahmen einer Studie Befragten das E-Rezept nutzen wollen. Ähnlich offen waren die Befragten auch anderen Angeboten für elektronische Gesundheitsleistungen: 65 Prozent zeigten sich offen für die elektronische Patientenakte. Bereits heute nutzen zwei Drittel der Smartphone-Besitzer Gesundheits-Apps auf ihrem Smartphone. Die Offenheit der Nutzer ist aber mit konkreten Erwartungen verbunden – so fordert eine deutliche Mehrheit ein Höchstmaß an Datensicherheit und eine absolute Datenhoheit beim Patienten.
Wo kann ich mehr über das E-Rezept erfahren?
Ihre Vertrauens-Apotheke vor Ort hält Sie gerne auf dem Laufenden. In dieser Animation finden Sie alle Informationen nochmals kompakt zusammengefasst.