Donnerstag, 21. November

Wechseljahresbeschwerden und -behandlung

Wie Sie durch die Wechseljahre kommen

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Rund neun Millionen Frauen in Deutschland erleben gerade die Wechseljahre. Etwa zwei Drittel davon leiden unter Beschwerden, circa zwei Millionen Frauen schwer. Dass die Wechseljahre extrem belastend sein können, wurde in der Vergangenheit bestenfalls hinter vorgehaltener Hand kommuniziert. Doch das ändert sich gerade langsam: Das Tabuthema Klimakterium wird endlich gesellschaftsfähig. Allerhöchste Zeit, dass Frauen die Hilfe und Unterstützung einfordern, die sie benötigen. 

Rund sechs Millionen Frauen fühlen sich aufgrund klimakterischer Beschwerden deutlich in ihrer Lebensqualität und Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Einer Studie der renommierten Mayo Clinic zufolge verliert die US-amerikanische Wirtschaft jährlich rund 1,8 Milliarden US-Dollar allein durch den Ausfall von Arbeitsstunden aufgrund von Wechseljahresbeschwerden. Die Einschränkungen und Belastungen, die mit dem Ende der fruchtbaren Zeit einhergehen, müssen nicht klaglos hingenommen werden. Frauen haben das Recht, ihr privates, berufliches und soziales Leben auch jenseits der 40 erfolgreich, glücklich und möglichst beschwerdefrei fortzuführen. Es gibt zahlreiche Optionen zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden. Dabei gilt es, für jede Frau die für sie am besten geeignete(n) Option(en) herauszufiltern, denn nicht alles wirkt bei allen gleich. Wichtige Ansprechpartner sind Hausärzte und -ärztinnen sowie Gynäkologen und Gynäkologinnen. Auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Guten-Tag-Apotheken stehen Frauen mit Wechseljahresbeschwerden gerne mit gutem Rat zur Seite. 

Hormonersatztherapie 

Die Hormonersatztherapie ist eine bewährte medizinische Behandlungsoption, die viele Symptome der Wechseljahre (z.B. Schlafstörungen, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen) lindern kann. Anfang der 2000er Jahre geriet sie jedoch in die Kritik, da eine große Studie ein erhöhtes Risiko für Krebs und Thrombosen aufzeigte. Spätere Analysen ergaben jedoch, dass die gesundheitlichen Risiken der Hormonersatztherapie deutlich geringer sind als ursprünglich angenommen. Zudem sind moderne Präparate niedriger dosiert und enthalten häufig bioidentische Hormone. Ob eine Hormonersatztherapie infrage kommt, muss individuell sorgfältig abgewogen werden. Schwarz-Weiß-Denken sei an dieser Stelle nicht angebracht, sagte die Frauenärztin und Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft Dr. Katrin Schaudig bei einem parlamentarischen Abend zu Deutschlands Menopausen-Strategie im März 2024. Man könne nicht pauschal sagen, dass alle Patientinnen eine Hormonersatztherapie bräuchten. Aber genauso wenig könne man behaupten, keine Frau benötige eine Behandlung mit Hormonen. 

Pflanzenheilkunde 

Die Traubensilberkerze ist die international am besten untersuchte Pflanze im Bereich der Wechseljahresbeschwerden. Der Extrakt aus ihrem Wurzelstock wird vor allem bei Hitzewallungen eingesetzt. Die Deutsche Menopause Gesellschaft rät Frauen, auf Präparate zu achten, die einer hohen Qualitätskontrolle unterstehen und als pflanzliches Arzneimittel mit entsprechenden Studien untersucht wurden. Diese sind in der Apotheke erhältlich. Die Blüten und Blätter des Mönchspfeffers helfen bei Blutungsstörungen und Brustspannen. Lavendel beruhigt und wirkt schlafanstoßend, Salbei kann Schweißausbrüche reduzieren. Pflanzliche Östrogene, sogenannte Phytoöstrogene, stecken in beispielsweise Soja, Rhabarberwurzel, Rotklee und Weizenkeimen und können Hitzewallungen wirkungsvoll bekämpfen. 

Ernährung 

Weniger Energie, mehr Nährstoffe – so lässt sich laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung der Ernährungsbedarf von Frauen in den Wechseljahren zusammenfassen. Gut geeignet ist die mediterrane Ernährung mit Vollkornprodukten, Nüssen, Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Olivenöl sowie einem moderaten Konsum von Fisch, bei der rotes Fleisch sowie gesüßte Getränke eine untergeordnete Rolle spielen sollten. Kaffee, Alkohol, Nikotin und scharfe Gewürze sollten laut Deutscher Menopause Gesellschaft gemieden werden, um Hitzewallungen nicht zusätzlich zu befeuern. Darüber hinaus haben US-amerikanische Forschende in einer 2023 veröffentlichten Studie festgestellt, dass eine fettarme, pflanzliche Ernährung Hitzewallungen in den Wechseljahren lindern kann. 

Hypnose und Verhaltenstherapie Eine 2017 veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit konnte zeigen, dass Hypnosebehandlungen die Frequenz von Hitzewallungen um etwa drei Viertel verringern können. Ein weiteres Ergebnis: Die subjektive Belastung durch Hitzewallungen und Nachtschweiß soll durch kognitive Verhaltenstherapie im Schnitt um 50 Prozent gemindert werden können. 

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