Samstag, 23. November

Neues aus der Wissenschaft

Was der Speichel über Alzheimer verrät

DNA Genetic Testing, using Saliva Sample

Vorbeugen gilt als beste Medizin in puncto Alzheimer. Doch eine Früherkennung ist gar nicht so einfach. Denn die Krankheit verläuft eher schleichend, oftmals über mehr als zehn Jahre hinweg und ohne Symptome. Ein Forschungsteam der Universität Freiburg (Schweiz) hat gezeigt, dass eine Analyse der mikrobiellen Flora im Speichel helfen kann, Risikopatienten frühzeitig zu ermitteln. Für die Wissenschaftler stellt es eine wichtige Erkenntnis dar, um präventive Therapiestrategien anzuwenden.

Früherkennung wichtig

Wenn die ersten Alzheimer-Symptome auftreten, sind bereits Prozesse im Gange, die nicht rückgängig gemacht werden können. Dadurch wird auch die medizinische Behandlung erschwert. Deshalb sind sich Experten bei dem Wunsch nach Früherkennungsmöglichkeiten auch sehr einig. Zumal die Krankheit momentan noch nicht heilbar ist.

Hinweise auf die Krankheit im Speichel

Bereits 2019 konnte ein amerikanisch-polnisches Team eine Beziehung zwischen P. gingivalis, einem Bakterium, das Zahnfleischentzündungen auslöst, und Alzheimer herstellen. Ähnliche Hinweise, die im Speichel verborgen sind, konnte auch das Team um Dr. Lavinia Alberi Auber vom Swiss Integrative Center for Human Health, kurz SICHH, identifizieren.

Die Studie

In einem ersten Schritt wurden Patienten mit Geruchsverlust ermittelt. Denn er gilt als ein mögliches Symptom, das Alzheimer bereits früh anzeigt. Hierzu verwendeten die Forschenden des SICHH und der Universität Freiburg olfaktorische und kognitive Tests in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jean-Marie Annoni und seinem Team der Abteilung Neurologie am Freiburger Kantonsspital (HFR). Anschließend untersuchten sie die mikrobielle Flora im Speichel der Teilnehmer. So konnte das Team nachweisen, dass diese sich mit fortschreitender Krankheit stark verändert.

Wichtiger Schritt zur Vorbeugung

Für die Wissenschaftler stellt der Speichel aufgrund bestimmter Biomarker ein „ausgezeichnetes und zudem nicht invasives Mittel zur Diagnose von Alzheimer im frühen Stadium“ dar. Dadurch könnten Behandlungen eingeleitet werden, um Entzündungen im Mundraum zu begrenzen, die Körperpflege zu verbessern und die Plastizität des Gehirns zu trainieren.

Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Alzheimer’s & Dementia Journal veröffentlicht.

Immer dran denken: Zähneputzen

Die gute Nachricht: Eine Studie der Universität Bergen zeigt, dass es einige Dinge gibt, die jeder selbst tun kann, um Alzheimer zumindest zu verlangsamen:

  • Zähneputzen
  • Zahnseide verwenden
  • Regelmäßig zum Zahnarzt gehen

Die Wissenschaftler hatten zum Thema Alzheimer und Zahnfleischerkrankungen (Gingivitis) geforscht und kamen zu dem Ergebnis, dass sie eine entscheidende Rolle dabei spielen, ob ein Mensch an dieser Krankheit leidet oder nicht.

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