Dienstag, 19. März

Schlafstörungen und Corona

Pandemie-Stress beeinflusst bei vielen die Nachtruhe

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Jeder Zehnte schläft hierzulande in der Corona-Pandemie schlechter. Unter den Corona-bedingt besonders Gestressten ist es sogar ein Viertel, hat eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse ergeben. Dabei können die Folgen des Schlafmangels gravierend sein. Nicht nur Tagesmüdigkeit und Konzentrationsmangel schränken die Betroffenen im Alltag schwer ein, zudem ist ein erholsamer und ausreichender Schlaf unabdingbar für ein starkes Immunsystem. Pflanzlich wirksame Arzneimittel aus der Apotheke können helfen.

Folgenreicher Schlafentzug

Ein starkes Immunsystem ist in Zeiten erhöhter Infektionsgefahr von besonderer Bedeutung. „Schlafmangel ist immer auch mit Stress für den Körper verbunden. Und ein Übermaß an Stress wiederum belastet das Immunsystem“, erläutert Dr. Tatjana Crönlein vom Universitären Schlafmedizinisches Zentrum in Regensburg. Langfristig kann Schlafmangel zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen führen. Daher sollten Schlafprobleme ernst genommen und frühzeitig behandelt werden. 

Pflanzliche Hilfsmittel

Pflanzliche Schlafhilfen mit belegter Wirksamkeit können hier eine Alternative zu chemisch-synthetischen Mitteln sein: „Pflanzliche Schlafmittel sind gut verträglich und können vor allem bei leichten oder akuten Schlafstörungen eine gute Wirkung haben“, so Crönlein. So ist die beispielsweise Wirksamkeit und Verträglichkeit der Kombination aus Baldrian und Hopfen bei nervös bedingten Einschlafstörungen wissenschaftlich gut untersucht: In der Apotheke finden Betroffene fachkundigen Rat zum persönlichen Schlafproblem.

Kreislauf durchbrechen

Seelische Belastungssituationen wie sie während der Corona-Pandemie bei Vielen auftreten, führen zu einem hohen Maß an Stress und Anspannung – und damit häufig auch zu Schlafstörungen. Der Körper reagiert auf den Mangel an erholsamen Schlaf mit der Ausschüttung von Stresshormonen und ist dadurch anfälliger für Infektionen. Ein fataler Kreislauf, den es zu unterbrechen gilt. Doch dafür muss nicht gleich zu synthetischen Schlafmitteln gegriffen werden.

Natürliche Schlafhilfe – wirksam und schonend

Bei leichten bis mittelschweren Schlafproblemen können nachweislich wirksame pflanzliche Arzneimittel helfen, wieder zum erholsamen Schlaf zurückzufinden. „Sie haben gegenüber den klassischen, synthetischen Schlafmitteln den Vorteil, dass sie gut verträglich sind, nicht zu Abhängigkeit führen, nicht im Verdacht stehen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und auch keinen so genannten Überhangeffekt am nächsten Morgen zu verursachen. Besonders die beiden letztgenannten sind für ältere Menschen wichtig, da sie häufig mehrere verschiedene Medikamente gleichzeitig einnehmen und bei Benommenheit am Morgen eine erhöhte Sturzgefahr riskieren“, betont Crönlein.

Schlafmechanismus unterstützen

„Schlaf ist ein sehr komplexer Vorgang. Heute wird von einem so genannten Zwei-Prozess-Modell ausgegangen, bei dem verschiedene körpereigene Stoffe eine Rolle spielen“, erläutert Crönlein. So steigert beispielsweise der körpereigene Schlafstoff Adenosin, der sich über den Tag im Körper ansammelt, die Müdigkeit zum Abend hin. Das bei Dunkelheit im Körper freigesetzte Schlafhormon Melatonin wirkt zusätzlich schlaffördernd. Pflanzliche Arzneimittel haben eine ähnliche Wirkweise: Ihre Inhaltsstoffe können die gleichen Schaltstellen (Rezeptoren) im Gehirn aktivieren wie durch Adenosin und Melatonin und dadurch Schlafsignale vermitteln. 

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