Freitag, 19. April

Neues aus der Wissenschaft

Östrogen & Co.: Darum sind Männer für Migräne weniger anfällig

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Warum leiden eigentlich mehr Frauen als Männer an Migräne? Dieser Frage ging ein spanisches Forscherteam nach. Seine Antwort: Östrogen und andere Sexualhormone sind dafür verantwortlich. Zumindest gehen die Wissenschaftler nach aktuellem Stand davon aus.

Östrogen gilt als Schlüsselkandidat

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Die Forscher um Professor Antonio Ferrer-Montiel von der Universitas Miguel Hernández, Spanien, analysierten für das Projekt Literatur aus verschiedenen Jahrzehnten zu Sexualhormonen, Migräneempfindlichkeit und Reaktionen der Zellen auf Migräne-Auslöser. Es ging ihnen dabei darum, die Rolle spezifischer Hormone zu identifizieren. Sie kamen währenddessen Folgendem auf die Spur: Einige wie das männliche Sexualhormon Testosteron scheinen vor Migräne zu schützen, während andere wie Prolaktin Migräne verschlimmern. Östrogen sticht jedoch als Schlüsselkandidat beim Auftreten von Migräne hervor.

Der Forscher-Wunsch: Eine bessere Migränetherapie

Die Sexualhormone, reizen Zellen und Blutgefäße um den Trigeminusnerv, der oft Kopfschmerzen auslöst. Sie werden insbesondere durchs Östrogen und Veränderungen des Östrogenspiegels für Migräne Auslöser sensibilisiert. Die Folge: Ein Anfall wird leichter herbeigeführt. Davon sind die Wissenschaftler überzeugt. Sie wissen allerdings auch, dass es noch viel Forschungsarbeit bedarf, um die Bedeutung der verschiedenen Hormone genauer zu bestimmen. Aber: „Wenn wir erfolgreich sind, werden wir zu einer besseren personalisierten Medizin für die Migränetherapie beitragen“, sagt Antonio Ferrer-Montiel.

Die Ergebnisse wurden in Frontiers in Molecular Biosciences veröffentlicht.

Manchen Migränepatienten kann übrigens Magnesium helfen. Mehr dazu erfahren Sie hier.