Freitag, 19. April

Tipps

Kopfschmerzen? Magnesium kann helfen

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90 Prozent der Deutschen geben an, im vergangenen Jahr mindestens einmal unter Kopfschmerzen gelitten zu haben. Besonders verbreitet sind Migräne und Spannungskopfschmerzen. Mit der richtigen Strategie lassen sie sich verhindern.

200 verschiedene Arten von Kopfschmerzen

Ärzte unterscheiden 200 verschiedene Kopfschmerzformen, wovon zwei besonders weit verbreitet sind. Die häufigste ist der Kopfschmerz vom Spannungstyp. „Die Betroffenen beschreiben den Schmerz oft als dumpf-drückend“, sagt Privatdozent Dr. med. Charly Gaul, Chefarzt der Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein im Taunus.

Die Beschwerden können im Stirn- und Nackenbereich auftreten oder den gesamten Kopf betreffen. Namensgebend ist eine erhöhte Anspannung der Nackenmuskulatur, die aber nicht bei jedem Patienten vorliegt. Die Schmerzen sind selten so stark, dass sie den Alltag der Betroffenen beeinträchtigen.

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zurückziehen wollen. Die starken, pochend-pulsierenden und oft einseitigen Schmerzen können bis zu drei Tage lang anhalten. „Sie werden in der Regel von Übelkeit oder Erbrechen begleitet“, betont Dr. Gaul. Das unterscheidet sie neben der Schmerzintensität von Spannungskopfschmerzen. „Außerdem sind viele Migräne-Patienten geruchs-, geräusch- oder lichtempfindlich“, ergänzt er. Ein weiterer Unterschied: Körperliche Aktivität kann Spannungskopfschmerzen lindern; Migräne wird dadurch verschlimmert. Diese Schmerzkrankheit tritt in Familien oft gehäuft auf, denn die Veranlagung dafür wird vererbt. Man weiß inzwischen, dass das Gehirn von Migräne-Patienten Sinneseindrücke anders verarbeitet, einen hohen Energiebedarf hat und sich schlecht vor Reizüberflutung schützen kann. Dann fehlt nicht mehr viel, und die nächste Schmerzattacke bricht aus. Typische Auslöser, Trigger genannt, sind Stress, die Monatsblutung, Wetterwechsel oder manche Lebensmittel. Eine Rolle spielen auch hier oft Verspannungen in der Schulter-Nacken-Region.

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frei verkäuflichen Schmerzmittel gut wirksam“, sagt Experte Dr. Gaul. „Migräne-Patienten helfen sie ebenfalls oft.“ Falls sie nicht genügen, stehen bei Migräne zusätzlich Wirkstoffe namens Triptane zur Verfügung, die bei anderen Kopfschmerz-Arten nicht wirken. Allerdings sollte man keines der Medikamente häufiger als an zehn Tagen im Monat einnehmen. Stattdessen ist es sinnvoll, den Schmerz als Warnsignal ernst zu nehmen, einen Gang runterzuschalten und eine Pause einzulegen. So wirkt bei Spannungskopfschmerzen schon ein Spaziergang an der frischen Luft lindernd.

Studie: Magnesium beugt Migräne vor

Betroffene können selbst einiges tun, um Kopfschmerzen künftig zu vermeiden: „Es ist bei beiden Schmerzformen sinnvoll, Ausdauersport zu treiben, Stressfaktoren zu reduzieren und regelmäßig Entspannungs-Verfahren anzuwenden“, zählt der Kopfschmerz-Spezialist auf. Auch der Mineralstoff Magnesium zeigt eine vorbeugende Wirkung: „Studien wiesen günstige Effekte sowohl bei Migräne als auch bei Spannungskopfschmerz nach, auch bei Kindern.“ Zum einen vermindert Magnesium die Ausschüttung körpereigener Stresshormone und wirkt Muskel-Verspannungen entgegen. „Außerdem spielt es eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel der Zellen“, erklärt der Arzt. Es trägt dazu bei, dass die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zelle, mehr Energie bereitstellen. Laut Dr. Gaul wiesen Untersuchungen bei einem Teil der Migräne-Patienten erniedrigte Magnesiumspiegel im Blut nach.

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Dass die regelmäßige Einnahme des Mineralstoffs tatsächlich vorbeugend wirkt, zeigte eine Studie. Darin erhielten Migräne-Patienten drei Monate lang täglich morgens und abends 300 Milligramm Magnesium (Magnesium-Diasporal 300mg). Ergebnis: Sowohl die Stärke als auch die Dauer ihrer Beschwerden gingen deutlich zurück. Als Folge konnte ein Drittel der Probanden die Dosis der Schmerzmedikamente verringern. Präparate mit Magnesium-Citrat wie Magnesium-Diasporal sind besonders geeignet, da sie vom Körper gut aufgenommen werden.

Mehr Informationen zu Kopfschmerzen

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Wissenswertes und Neuigkeiten rund um das Thema Migräne und Kopfschmerzen erhalten Sie bei der Migräne Liga e.V. Deutschland. Adressen von spezialisierten Ärzten und Kliniken finden sich bei der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG) .

Quelle: ots