Kennen Sie das auch? Der Beipackzettel bei Medikamenten ist manchmal ganz schön komplex. Muss beim Teilen einer Tablette etwas beachtet werden? Oder wie funktioniert das Inhalieren mit dem Asthmaspray richtig? 2017 gaben die deutschen Apotheken mehr als 190 Millionen Arzneimittel an ihre Kunden ab, die allein wegen ihrer Darreichungsform besonders beratungsintensiv sind. Diese Präparate machen damit 29,5 Prozent aller Fertigarzneimittel aus, die zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verordnet werden.
Richtige Anwendung vom Apotheker zeigen lassen
Diese Daten des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts e.V. (DAPI) veröffentlichte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA ) in ihrer Broschüre ‚Die Apotheke 2018 – Zahlen, Daten, Fakten‘. „Viele Arzneimittel sind – unabhängig vom Wirkstoff – schwierig anzuwenden. Patienten sollten sich die richtige Anwendung deshalb von ihrem Apotheker demonstrieren lassen“, sagt Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer und Vorstandsvorsitzender des DAPI. „Es reicht in aller Regel nicht aus, Patienten auf eine schriftliche Anleitung zu verweisen oder ihnen den Link zu einem Video mitzugeben. Aus zahlreichen Studien zur Gesundheitskompetenz wissen wir, dass komplexe gesundheitsrelevante Informationen von vielen Menschen nicht verstanden und folglich auch nicht zuverlässig umgesetzt werden können. Nur das persönliche, vertrauensvolle Gespräch, bei dem der Patient angstfrei Fragen stellen kann, hilft da weiter. Im Arzneimittelversand kann man das nicht leisten. Auch deshalb sind und bleiben Apotheken unverzichtbar.“
Spitzenreiter unter den beratungsintensiven Darreichungsformen sind Fertigarzneimittel, die nicht geteilt werden dürfen. Auf sie entfallen rund 14 Prozent. Beispiele sind Retard-Tabletten oder Magensaft-resistente Medikamente. Auf Platz zwei folgen Fertigarzneimittel zur Injektion mit rund vier Prozent. Bekanntester Vertreter ist hier Insulin. Die Arzneimittel zur Inhalation, zum Beispiel Asthmasprays, machen rund drei Prozent der beratungsintensiven Arzneimittel aus.“
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