Montag, 25. November

Neues aus der Wissenschaft

Gewalt verdoppelt Risiko für chronische Erkrankungen

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Von häuslicher Gewalt betroffene Frauen haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko chronischer Erkrankungen, die zu Schmerzen im ganzen Körper und extremer Müdigkeit führen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universitäten von Birmingham und Warwick. Die Betroffenen erkranken fast doppelt so wahrscheinlich an Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz) und chronischem Erschöpfungssyndrom, berichten die englischen Wissenschaftler im „Journal of Interpersonal Violence“.

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18.547 Datensätze ausgewertet

Für die erste Studie dieser Art wurden die Krankenakten praktischer Ärzte für den Zeitraum von 1995 bis 2017 bei 18.547 Opfern häuslicher Gewalt ausgewertet. Diese Daten wurden mit jenen von 74.188 Frauen verglichen, die keine derartigen Erfahrungen gemacht hatten. Ergebnis: Das Risiko einer Fibromyalgie und eines chronischen Erschöpfungssyndroms war doppelt so hoch. Faktoren, die diesen Zusammenhang beeinflussen können, wurden berücksichtigt. Fibromyalgie trat im Verhältnis 1,73 und das chronische Erschöpfungssyndrom im Verhältnis von 1,91 auf. Eine kürzlich veröffentlichte Studie unter der Leitung der Universität von Birmingham hatte bereits nachgewiesen, dass Opfer häuslicher Gewalt drei Mal so wahrscheinlich unter schweren psychischen Problemen leiden. Laut Forschungsleiter Joht Singh Chandan ist häuslicher Missbrauch ein weltweites Gesundheitsproblem, von dem eine von drei Frauen betroffen ist.

Eine von drei Britinnen betroffen

Allein in Großbritannien gehen aktuelle Schätzungen davon aus, dass 27,1 Prozent der Frauen eine Form häuslicher Gewalt zu erleiden haben. Ein Großteil dürfte dabei nach Auffassung von Experten  auf Gewalttaten eines Lebenspartners zurückzuführen sein. Für Ärzte seien die Forschungsergebnisse zu einem höheren Krankheitsrisiko mit Gewaltbezug besonders wichtig. Denn bisher erhalten betroffene Patienten aufgrund fehlenden Wissens über die Auslöser von Fibromyalgie und chronischem Erschöpfungssyndrom erst spät eine Diagnose.

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