Donnerstag, 10. Oktober

Wenn das Internet süchtig macht...

Online- und Computersucht – was tun?

©rohappy/stock.adobe.com

Die Möglichkeiten, die das Internet bietet, sind toll. Und in vielerlei Hinsicht hat das Internet das Leben der Menschen bereichert und erleichtert. Aber es gibt auch die andere Seite der Medaille: Eine zunehmende Zahl an Menschen ist dem Internet geradezu verfallen wie andere dem Alkohol oder Drogen. Sie sind internetsüchtig. 

Internetsucht und ihre Folgen

Experten schätzen, dass allein in Deutschland rund drei Prozent der Bevölkerung computer- oder internetsüchtig sind. Das sind etwa 2,5 Millionen Menschen. Der Anteil der Jugendlichen mit pathologischem, also krankhaftem, Internetgebrauch wird noch höher vermutet. Wer unter dieser Sucht leidet, nutzt den Computer, das Internet oder Spielekonsolen so exzessiv, dass dieses Verhalten schwerwiegende negative Folgen für ihn oder sie hat. Bei Jugendlichen kann das unter anderem die völlige soziale Isolation, Schulversagen und komplettes Desinteresse an sonstigen Freizeitaktivitäten sein. Bei Erwachsenen können solche Folgen der Verlust des Arbeitsplatzes, Probleme in der Partnerschaft oder die Vernachlässigung wichtiger Aufgaben – wie die Betreuung der Kinder – sein.

Wann ist zu viel zu viel?

Vor allem Eltern sind alarmiert, wenn ihr Kind stundenlang vor dem Computer hockt. Aber woran erkennt man, dass sein Kind – oder man selbst – internetsüchtig ist. Wann ist „viel“ zu viel oder „lange“ zu lange? Hilfe auf diese Fragen liefert unter anderem ausgerechnet das Internet, das damit einmal mehr zeigt, dass es nichts ist, was man verteufeln sollte. 

Internetsucht: Hier gibt’s Unterstützung für Betroffene und Angehörige

Vor allem die Seite www.computersuchthilfe.info ist eine gute erste Anlaufstelle für Eltern und sonstige Angehörige, aber auch für Betroffene selbst. 

Diese Seite wird von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) in Hamburg betrieben und wird vom Bundesgesundheitsministerium sowie der Krankenkasse DAK gefördert. 

Hilfreiche Anlaufstelle im Netz

Das besondere Anliegen dieser Webseite ist es, wissenschaftlich fundierte Informationen zum Thema Computersucht zu bieten. Die Seite bietet drei verschiedene Zugangswege: 

a) für Jugendliche

b) für Erwachsene

c) für Angehörige, Lehrer und Ausbilder 

Zum Angebot der Webseite zählt auch eine umfassende Informationsbroschüre zum Thema, die man sich kostenlos herunterladen kann. Darin werden viele Fragen beantwortet, angefangen von der Frage, was man eigentlich unter Internet- oder Computersucht versteht und woran man sie erkennt bis hin zu Adressen von Suchtberatungsstellen und Kliniken. 

WHO erkennt Internetsucht als Krankheit an

Natürlich ersetzt diese Seite kein Gespräch mit einem spezialisierten Arzt oder Therapeuten.  Auch die Diagnosestellung, also die Frage, ob tatsächlich eine Sucht vorliegt oder nicht, kann nur von einer Fachkraft erstellt werden. Positiv für Betroffene und Angehörige ist, dass Internetsucht seit Mitte dieses Jahres von der Weltgesundheitsorganisation WHO als eigene Krankheit anerkannt wurde. Von Vorteil ist dies unter anderem deshalb, da so die Voraussetzung dafür geschaffen ist, dass die Behandlungs- und Therapiekosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. 

Mehr zum Thema

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Surftipps

  • Special der DAK-Gesundheit für Betroffene und Angehörige

www.dak.de/dak/gesundheit/internetsucht