Und plötzlich ist alles anders: Das Baby ist da – und stellt den Alltag erst einmal auf den Kopf. Manchmal wundern sich frischgebackene Eltern selbst und schämen sich fast dabei, dass sich sämtliche Gedanken und Gespräche um Stillen, Schnuller, Einschlaf- und Durchschlafstörungen, (volle) Windeln, die richtige Kleidung zum Wetter, Bauchweh, Geschrei, etc. drehen. Das Temperament und die Bedürfnisse des Säuglings bestimmen den Rhythmus des Alltags, die Familie muss sich erst einmal kennenlernen. Mama ist dann total erschöpft, Papa aber auch. „Gerade Mütter sollten lernen, Hilfe anzunehmen. Die erste Zeit mit dem Baby wird einfach schöner und stressfreier, wenn liebgemeinte Angebote angenommen werden. Manchmal weiß die Umgebung allerdings nicht genau, wie sie unterstützen kann“, wissen Hebamme aus Erfahrung.
Wie kann diese liebgemeinte Unterstützung aussehen?
Mütter erinnern sich an ihre Wünsche zurück.
- Nachhaken: Erst einmal nachfragen, ob die „frischgebackene“ Mama überhaupt Hilfe möchte. Denn kaum etwas treibt ihren Blutdruck so in die Höhe wie Ratschläge, die sie gar nicht will. Und manche Mamis möchten einfach wenig Besuch und die Zeit lieber mit Baby und Partner genießen. Von daher: immer fragen.
- Essen: Leckereien stehen hoch im Kurs. Wie wäre es also, das Lieblingsessen für die frischgebackene Mama zu kochen, das Lieblingsgericht aus dem Lieblingsrestaurant oder den Lieblingskuchen vom Lieblingsbäcker zu besorgen und damit für eine kleine Überraschung zu sorgen?
- Soziale Kontakte: Jemand der mit Mama und dem Neugeborenen einen Spaziergang macht, jemanden zum Reden, nicht nur über das alles beherrschende Thema, aber auch, jemand, der das Baby im Blick hat, während die Mutter eine Dusche genießt, tut einfach gut.
- Zuspruch schenken, Selbstvertrauen stärken, Ängste nehmen: Zum Beispiel durch die eigene Mama, die Hebamme, eine Stillberaterin oder den Kinderarzt, die die Mutter an die Hand nehmen, wenn etwas nicht ganz optimal läuft, ihr Hilfestellungen geben, damit nicht das Gefühl von Versagen entsteht.
- Wellness nach Hause: Eine Rückenmassage, eine kurze Gesichtsbehandlung oder eine Fußmassage – jeder, der einer Mama diese Momente der Glückseligkeit daheim spendiert und in der Zeit am besten noch nach dem kleinen Würmchen schaut, wird Begeisterung auslösen.
- Geschwisterkinder: Sie haben es oft nicht leicht, plötzlich müssen sie die Aufmerksamkeit der Eltern teilen, Prioritäten werden neu gesetzt. Deshalb ist es schön, wenn Oma, Opa, Onkel, Tanten und Freunde das Geschwisterkind ein wenig betüddeln – ein Besuch im Zoo, Kekse backen, Eis essen, auf den Spielplatz gehen.
- Haushalt: Wäscheberge beseitigen, gründlich durchsaugen, den Kühlschrank füllen – gerade am Anfang, wo sich alles mit dem Neugeborenen einspielen muss, ist eine Haushaltshilfe eine große Entlastung. Eine Idee ist es, dass Familie und Freunde ein wenig davon übernehmen. Eine andere, Geld zu sammeln oder als Geburtstagsgeschenk zu machen, wovon in der ersten Zeit eine Unterstützung für den Haushalt bezahlt werden kann.
- Bürokratie: Wenn das Baby auf der Welt ist, warten viele Formalitäten. Das Abholen der Geburtsurkunde, Kopien machen, Briefe zur Post bringen, etc. Das alles kann schon unterstützen.
- Paar-Momente: Ja, das Leben der Partner hat sich verändert, sie sind Eltern geworden, aber sie sind trotzdem noch ein (Liebes-)Paar. Den beiden eine kleine Auszeit zu ermöglichen, sodass sie vielleicht mal zwei Stunden für sich haben, wo es einmal nicht um den kleinen Schatz geht, tut dem Paar sicherlich gut.
Was können Väter konkret tun? „Jede Frau hat andere Erwartungen an ihren Partner. Aber grundsätzlich gilt: den Rücken frei halten oder anders gesagt: da sein! Und sich zu informieren, wie das Baby am besten zu wickeln, zu tragen und zu füttern ist, welche Kleidung es braucht, wenn es nach draußen geht, ist sicherlich auch hilfreich“, raten die Expertinnen.