Die Hose spannt, die Schuhe drücken, die Beine und Knöchel sind geschwollen – unser Körper hat zu viel Wasser eingelagert. Das Arbeiten im Homeoffice begünstigt Wassereinlagerungen: Wir sind weniger aktiv, wir snacken mehr und scheinen ungesünder zu essen. Wir zeigen Ihnen deshalb, mit welchen sanften Maßnahmen Sie direkt gegensteuern können.
Wodurch entstehen Wassereinlagerungen?
Unser Körper reguliert seinen Flüssigkeitshaushalt grundsätzlich selbst. Doch manchmal sammelt sich Wasser an. In Fachkreisen wird auch von einem Ödem gesprochen. Schuld daran sind oft zu langes Sitzen oder Stehen, zu wenig Bewegung, zu viel Salz, Zucker und Alkohol, hormonelle Schwankungen durch Regelblutungen, Wechseljahre oder Schwangerschaft. Das Wasser tritt durch vermehrten Druck aus den Blutgefäßen und dem Lymphsystem aus. Dann sammelt es sich in unserem Körper an. Manchmal steckten auch ernsthafte Ursachen wie Schilddrüsenerkrankung, Venenthrombose, Lymphabfluss- und Fettverteilungsstörung oder Nierenprobleme dahinter. Deshalb lassen Sie bitte ausgeprägte oder immer wiederkehrende Wasseransammlungen medizinisch abklären. Das gilt auch für Schwangere.
Woran erkenne ich eine Wassereinlagerung?
Ein Anzeichen dafür sind zum Beispiel Schwellungen an Händen, Beinen, Knöcheln, am Bauch und im Gesicht. Oder die Waage, die plötzlich, ohne bestimmten Grund, ein bis zwei Kilos mehr anzeigt. Fühlen wir uns aufgedunsen, kneift die Hose, passt der Ring nicht mehr oder drücken die Schuhe, können dies auch Hinweise sein. Der Dellen-Test ist auf jeden Fall nützlich. Dabei drücken wir mit einem Finger auf die geschwollene Stelle – mehrere Sekunden lang. Entsteht eine Delle, die sich nur recht langsam wieder zurückbildet, ist das ein Indiz für ein Ödem. Übrigens sammelt sich bei Frauen vor der Periode vermehrt Wasser im Körper an. Denn die Blutgefäße sind dann durchlässiger.
Wassereinlagerungen: Frauen sind stärker betroffen
Unter Ödemen leiden Männer und Frauen. Doch das weibliche Geschlecht ist häufiger davon betroffen – ihr Bindegewebe ist schwächer.
Was hilft gegen Wassereinlagerungen?
Beine hoch! Am besten legen Sie sich auf den Boden und lagern die Beine auf einem Stuhl. Dadurch kann das angestaute Wasser wieder zurück Richtung Herz fließen. Mehrmals am Tag wiederholen, wenn es Ihnen gut tut.
Wechselduschen: Sie regen die Durchblutung an.
Bewegung, Bewegung, Bewegung: Wenn wir lange und viel sitzen, wie aktuell im Pandemiegeschehen so oft, sollten wir einen Ausgleich schaffen. Wenn wir regelmäßig aufstehen und kurz umhergehen, am besten an der frischen Luft, hilft uns das schon mal. Noch besser ist es, wenn wir länger aktiv sind. Denn dabei werden der Stoffwechsel und der Blutkreislauf aktiviert. Unseren Muskeln tut das auch gut. Das Ergebnis: Der Rückfluss der Lymphflüssigkeiten aus den Beinen wird angekurbelt.
Massagen: Gegen Wassereinlagerungen kann auch sanfter Druck helfen. Er regt den Lymphfluss an. Dadurch wird überschüssiges Wasser besser ausgeleitet. Faszienrollen können dabei auch unterstützen.
Welche Lebensmittel helfen gegen Wassereinlagerungen?
Tatsächlich können wir mit unserer Ernährung dazu beitragen, unseren Körper sanft zu entwässern. Ganz oben stehen dabei kaliumreiche und harntreibende Lebensmittel.
Kaliumhaltige Lebensmittel
Kalium ist insbesondere für unseren Wasserhaushalt zuständig und bewirkt, dass unsere Muskeln und Nerven gut funktionieren: Der Mineralstoff sorgt dafür, elektrische Impulse an die Muskel- und Nervenzellen weiterzuleiten. Normalerweise nehmen wir genügend Kalium über unsere Ernährung auf. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen 4.000 mg pro Tag. Eine ordentliche Portion Kalium steckt unter anderem in diesen Lebensmitteln:
- Avocados
- Kartoffeln
- Bananen
- Kohl, wie Mangold, Rosenkohl, Brokkoli und Grünkohl
- Getrocknete Aprikosen, Pfirsiche, Datteln
- Pistazien
- Pumpernickel
Harntreibende Lebensmittel dank hohem Wassergehalt
Obst und Gemüse mit hohem Wasseranteil haben den Effekt, dass wir häufiger zur Toilette müssen. Sie wirken harntreibend und helfen dem Körper zu entwässern. Sie reinigen und schwemmen Einlagerungen und Giftstoffe aus dem Körper. Beispiele für solche Lebensmittel:
- Gurke
- Sellerie
- Spargel
- (Kopf-)Salat
- Grapefruit
- Wassermelone
- Artischocke
- Ananas
Die exotische, gelbe Frucht enthält das Enzym Bromelain. Es soll dazu beitragen, Schwellungen und Wasseransammlungen zu verringern.
Nehmen Sie auch magnesiumreiche Lebensmittel zu sich. Ein Mangel beeinflusst nämlich den Wasserhaushalt. Magnesium steckt unter anderem in grünem Gemüse, Sauerkraut und rohem Kakaopulver.
Welche Tees bei Wassereinlagerungen?
Die richtigen Kräuter regen den Wasserkreislauf an, unterstützen die Nieren bei ihrer Arbeit und kurbeln das Lymphsystem an. Unsere Lieblingskräuter als Tees sind:
- Brennnessel
- Petersilie
- Birkenblätter
- Löwenzahn
- Mate
Trinken ist wichtig bei Wassereinlagerungen
Viel trinken: Klingt paradox. Aber es ist so. Wenn wir nicht ausreichend trinken, speichert der Körper die Flüssigkeit lieber ein, für den Notfall sozusagen. Deshalb ist es wichtig, dass wir zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßte (Kräuter-)Tees am Tag zu uns nehmen.
Bei Wassereinlagerungen – Verzicht auf Salz, Zucker, Alkohol und Koffein
Diese Lebensmittel haben alle eins gemeinsam: Sie bringen unseren Wasserhaushalt durcheinander. Sie verleiten unseren Körper dazu, mehr Flüssigkeit zu binden und zu speichern. Alkohol begünstigt übrigens Ödeme im Gesicht.
Sie kämpfen mit Wassereinlagerungen? Die Gesundheitsexperten aus Ihrer Guten Tag Apotheke beraten Sie gerne dazu. Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe.