Ach, hör doch mal auf – Raucher kennen diese oft gut gemeinte Aufforderung von lieben Menschen. Und wissen gleichzeitig: Meistens ist es gar nicht so leicht. Lohnend ist der Verzicht auf die Zigarette unabhängig davon, wie lange man raucht: Der Körper profitiert sofort. Zum heutigen Weltnichtrauchertag ein paar Anregungen, motiviert zum Rauchverzicht zu kommen.
Erhöhtes Risiko bei COVID-19
„Qualmst du noch? Ich hör‘ auf!“ lautet das deutsche Motto des diesjährigen Weltnichtrauchertags am 31. Mai. Das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) und mit ihm die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), nehmen diesen Tag zum Anlass, Menschen nachdrücklich zu einem Ausstieg aus der Tabak- und Nikotinsucht zu motivieren.
Größtes vermeidbares Krebsrisiko
Viele Raucherinnen und Raucher möchten ihren Tabakkonsum beenden und den Ausstieg bereits erfolglos versucht. Die Gründe für einen Rauchstopp sind so zahlreich wie gut: Jedes Jahr sterben in Deutschland 127.000 Menschen an Erkrankungen, die durch das Rauchen verursacht werden. Dazu zählen insbesondere Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie zahlreiche Krebsarten. „Allein 85.000 Krebserkrankungen sind jährlich neu auf den Tabakkonsum zurückzuführen. Rauchen ist damit der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Auch E-Zigaretten bergen laut Weltgesundheitsorganisation Risiken: Die Langzeitfolgen auf den Organismus sind derzeit noch gar nicht absehbar. Die Corona-Pandemie erweitert die Liste guter Rauchstopp-Gründe, denn Rauchende haben zudem ein erhöhtes Risiko für schwere Covid-19-Infektionsverläufe.
Der Körper profitiert sofort
Es gibt in jedem Alter gute Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören. „Viele Tabakkonsumenten unterschätzen, wie unmittelbar der Körper einen Rauchstopp belohnt“, sagt Professor Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ. „Nach 20 Minuten sinken die Herzfrequenz und der Blutdruck, nach zwölf Stunden normalisiert sich der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut und nach zwei bis zwölf Wochen verbessert sich die Herz-Kreislauf- und Lungenfunktion.“
Ausstiegshilfen verbessern
„Raucherinnen und Raucher, die aus ihrer Sucht aussteigen wollen, erhalten derzeit allerdings noch viel zu wenig professionelle Unterstützung“, bemängelt Dr. Martina Pötschke-Langer, Vorstandsvorsitzende des ABNR. „Aufgrund des hohen Abhängigkeitspotentials von Nikotin gelingt der Ausstieg meist erst nach einigen Versuchen.“ Bundesweit konsumieren derzeit immer noch fast ein Viertel der Erwachsenen und sieben Prozent der Minderjährigen Tabakprodukte. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist zudem der E-Zigarettenkonsum in den letzten Jahren angestiegen.
Bundesweite Initiative ,,Rauchfrei leben“
Rauchende, die aufhören wollen, dies bisher allerdings noch nicht allein geschafft haben, bietet die Bundesinitiative ,Rauchfrei leben‘ seit April 2021 Orientierung. Unter www.nutzedeinechance.de finden Rauchstopp-Interessierte verschiedenste Angebote. Interessierte finden weitere Informationsmaterialien zum Herunterladen oder Bestellen unter www.krebshilfe.de, www.dkfz.de/de/tabakkontrolle und www.weltnichtrauchertag.de.
Was hilft bei Entwöhnung?
Wie hilfreich sind in diesem Zusammenhang Nikotin-Ersatzpräparate wie Nikotinkaugummis, – pflaster, Inhaler oder Sprays und wann eignen sich nikotinhaltige Lutschtabletten? Dieser Frage ist die Zeitschrift Ökotest nachgegangen und kommt zum Fazit, dass Nikotinersatz bei der Rauchentwöhnung helfen kann. Auch zahlreihe Studien haben den Experten zufolge die Wirksamkeit belegt: Laut der Cochrane-Studienauswertung ist sechs von 100 Rauchern ohne Nikotinersatz der Rauchstopp gelungen, mit Hilfestellung waren 16 von 100 nach sechs bis zwölf Monaten noch zigarettenfrei.
Mehr Erfolg durch Kombination
Die Experten dazu, für einen langfristigen Rauchverzicht verschiedene Präparate zu kombinieren – zum Beispiel Pflaster mit Kaugummis oder Lutschtabletten. Welches Hilfsmittel geeignet ist, kommt auf den Einzelfall an: Kaugummis und Lutschtabletten seien laut Ökotest zwar leicht handhabbar, könnten jedoch das Suchtverhalten fördern. Nikotinpflaster dagegen sorgen beim Patienten für gleichmäßige Nikotinspiegel – Suchtattacke und Nikotinzufuhr sind bei dieser Anwendungsform entkoppelt. Wer sich zum individuell richtigen Weg beraten lassen will, findet in der Apotheke kompetente Ansprechpartner für eine fundierte Beratung – damit die Abkehr vom Glimmstengel möglichst von Dauer ist.
Zu diesem Thema, aber auch bei allen Gesundheitsfragen rund um Ihr persönliches Wohlergehen finden Sie in Ihrer Guten Tag Apotheke kompetente Ansprechpartner. Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe.