Freitag, 19. April

So können Sie ganz einfach Leben retten

Worauf es beim Blutspenden ankommt

©Aidman/stock.adobe.com

Manchmal machen eine Erkrankung oder ein Unfall eine Blutspende (lebens-)notwendig. Ebenso wie bei einer Operation. Aber wer darf überhaupt spenden und was gibt es dabei, auch im Vorfeld, alles zu beachten? Erfahren Sie jetzt alles Wissenswerte rund um das Thema Blutspende.   

Wer darf Blutspenden?  

Damit Sie Blutspenden dürfen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein: Das Alter, um Blutspenden zu dürfen liegt zwischen 18 und 68 Jahren. Außerdem müssen Sie mehr als 50 Kilogramm wiegen. Wenn Sie an bestimmten Vorerkrankungen leiden, ist es möglich, dass Sie als Blutspender nicht infrage kommen. Lesen Sie mehr darüber weiter unten. Das Höchstalter für die Erstspende liegt allerdings bei 60 Jahren. Die Blutgruppe spielt bei einer Spende keine Rolle. In Ausnahmefällen kann es sogar vorkommen, dass eine bestimmte Blutgruppe verstärkt benötigt wird.  

Voraussetzungen zur Blutspende  

Bevor Sie jedoch Ihr Blut abgeben, müssen einige Werte überprüft werden. So zum Beispiel der Hämoglobin-Wert. Dieser ist entscheidend für den Ausgleich des Blutverlustes. Um den Wert zu messen, wird ein kleines Blutströpfchen aus dem Ohrläppchen oder Finger abgenommen. Neben Ihrem Blut können Sie auch Plasma spenden. Bevor Sie dies tun, müssen Sie allerdings bereits mindestens einmal Blut gespendet haben.  

Blutspenden: So oft dürfen Sie  

Damit sich Ihr Körper danach erholen kann, ist es wichtig, bestimmte Abstände einzuhalten – je nachdem, was Sie gespendet haben:  

  • Frauen dürfen innerhalb von zwölf Monaten insgesamt viermal zur Blutspende gehen, Männer hingegen sechsmal.  
  • Zwischen zwei Vollblutspenden sollten normalerweise zwölf, mindestens aber acht Wochen liegen.  
  • Das körpereigene Plasma dürfen Frauen und Männer dagegen maximal 60-mal im Jahr abgeben.  
  • Möchten Sie nach einer Vollblutspende auch noch Plasma entnehmen lassen, müssen Sie mindestens zwei Tage warten.   

Die Plasmaspende 

Der Grund, weshalb Frauen weniger Blutspenden dürfen, liegt an der Menstruation. Der Körper benötigt etwa zwei Wochen, um Blutzellen im Körper zu erneuern. Der Ausgleich des Eisenverlustes hingegen dauert circa zwei Monate – bei Frauen wegen der Periode sogar noch länger. Plasma können beide Geschlechter gleichermaßen häufig spenden. Da es deutlich schonender für den Körper ist. Dabei werden nämlich keine Blutzellen entnommen. Ihr Blut fließt zunächst durch ein spezielles Gerät, das das Blut in flüssige und feste Bestandteile trennt. Der flüssige Teil ist das Plasma und wird in einem speziellen Behälter gesammelt. Alles andere kommt zurück in Ihren Körper.  

Wann Sie aufs Blutspenden verzichten müssen  

Es kann immer wieder vorkommen, dass Sie vorübergehend nicht Blutspenden dürfen. Gründe hierfür sind unter anderem:  

  • Durchfall  
  • Fieber  
  • Erkältung 

Nach überstandener Erkrankung sollten Sie auf jeden Fall eine bis vier Wochen warten. Auch bei einer Medikamenteneinnahme ist eine Pause zwingend notwendig – und je nach Medikament kann mitunter ein kompletter Ausschluss als Spender eintreten. Hatten Sie beispielsweise COVID-19, ist eine achtwöchige Rückstellung der Blutspende angesetzt.  

Weitere Gründe aufs Blutspenden zu verzichten  

Nach Piercings, Tätowierungen, neuen Ohrlöchern oder kosmetischen Eingriffen müssen Sie vier Monate aufs Blutspenden verzichten. Ebenso, wenn Sie häufig wechselnde Geschlechtspartner hatten. Oder aber, wenn Sie sich länger in einem Gebiet mit bestimmten Infektionskrankheiten aufgehalten haben. Menschen, die zum Beispiel Gefäß- oder Herzerkrankungen, Erkrankungen des Zentralnervensystems oder Diabetes mellitus haben, dürfen gar nicht spenden.  

Wie läuft eine Blutspende ab?  

Der Ablauf einer Blutspende beginnt zunächst mit dem Erfassen Ihrer persönlichen Daten. Sie sollten also Ihren Personalausweis dabeihaben. Danach füllen Sie einen Fragebogen aus und können Unklarheiten mit einem Arzt besprechen. Im Anschluss daran wird Ihr Hämoglobin-Wert bestimmt, um eine Blutarmut auszuschließen. Darauf folgt ein allgemeiner Gesundheitscheck: Gemessen werden Ihr Blutdruck, Puls und die Körpertemperatur. Danach bespricht der Arzt den ausgefüllten Fragebogen mit Ihnen. Die eigentliche Blutspende dauert etwa zehn Minuten. Insgesamt werden 500 Milliliter aus der Armbeuge entnommen.  

Nach der Blutspende  

Nach der Spende ist es wichtig, dass Sie sich kurz ausruhen. Warten Sie mindestens 30 Minuten, bevor Sie sich wieder auf den Weg machen. Achten Sie drauf, im Anschluss ausreichend zu essen und viel zu trinken. Den restlichen Tag sollten Sie es ruhig angehen lassen. In der Regel wird eine Entnahme des Blutes gut verkraftet. Mögliche Nebenwirkungen sind Kreislaufprobleme, Übelkeit oder Schmerzen und Blutergüsse an der Einstichstelle. Sollten Sie Beschwerden nach der Blutspende haben, beraten Sie die Experten aus Ihrer Guten Tag Apotheke kompetent und fachkundig.  

Was passiert mit dem Blut nach der Spende?  

Nach Ihrer Spende hat das Blut einen weiten Weg vor sich. Der erste Halt ist im Labor: Dort wird Ihr Blut auf mögliche Krankheitserreger untersucht. Getestet wird beispielsweise auf HIV, Hepatitis und Syphilis. Sofern alles in Ordnung ist, geht die Reise weiter und der rote Lebenssaft wird in seine einzelnen Bestandteile aufgespalten. Denn ein Empfänger bekommt nur das, was er wirklich benötigt. Es wird in rote Blutkörperchen, Blutplättchen und Blutplasma aufgeteilt. Da die weißen Blutkörperchen keine weitere Verwendung haben, werden sie entsorgt. Generell ist die Zeit, in der das gespendete Blut und die einzelnen Bestandteile verwendet werden können, sehr knapp. Blutplättchen können zum Beispiel nur vier Tage übertragen werden. Deshalb ist es so wichtig, dass kontinuierlich Blut gespendet wird. Denn so helfen Sie, Leben zu retten.   

Welche Blutgruppe kann an wen spenden?  

Bei der Übertragung des Blutes ist es wichtig, dass die Blutgruppen des Spenders und Empfängers zusammenpassen. Erhält ein Empfänger eine falsche Blutgruppe, kann dies lebensgefährlich werden: Das Immunsystem erkennt das Spender-Blut als fremd und lässt es verklumpen. Welche Blutgruppe an wen gespendet werden können, sehen Sie hier:  

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