In Österreich ist es Pflicht, in manchen deutschen Bundesländern und Städten auch; die Bundesregierung und die restlichen Länder empfehlen es: Vorsorglich sogenannte Alltagsmasken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel zu tragen. Ein Beitrag, um das Übertragungsrisiko des Coronavirus zu minimieren. Beim Umgang mit den Behelfsmasken gibt es aber einiges zu berücksichtigen. Das Wichtigste haben wir für Sie zusammengefasst.
Vorab sollten Sie noch Folgendes wissen:
Eine gute Händehygiene, das Einhalten der Husten- und Niesetikette, sprich in ein Papiertaschentuch oder in die Ellenbogenbeuge zu husten oder zu niesen, sowie Abstandhalten sind laut Robert Koch-Institut (RKI) die wichtigsten und effektivsten Maßnahmen zum persönlichen Schutz.
Wenn Sie sich für eine Maske entscheiden, ist es wichtig, nach Möglichkeit im Alltag keine medizinischen Masken zu nutzen. Denn sie sind momentan ein rares Gut und sollten medizinischem Personal vorbehalten sein.
Das Tragen einer Behelfsmaske im Alltag ist eher eine Höflichkeitsgeste gegenüber anderen, wie es Professor Christian Drosten, Chefvirologe an der Berliner Charité, formuliert. Denn manche Coronavirus-Infizierte zeigen nur leichte oder sogar keine Symptome. Mit einer Maske werde das Ansteckungsrisiko für andere minimiert – für einen selbst allerdings nicht.
Empfehlungen des Robert Koch-Instituts
Vor dem Hintergrund empfiehlt das RKI konkret: „In diesen Fällen könnte das vorsorgliche Tragen von Behelfsmasken dazu beitragen, das Übertragungsrisiko zu vermindern. Deshalb könnte das Tragen von Behelfsmasken durch Personen, die öffentliche Räume betreten, in denen der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, z.B. ÖPNV, Lebensmittelgeschäften oder auch ggf. am Arbeitsplatz, dazu beitragen, die Weiterverbreitung von SARS-CoV-2 einzudämmen. Darüber hinaus könnten Behelfsmasken das Bewusstsein für ‚physical distancing‘ und gesundheitsbewusstes Verhalten unterstützen.“
Maskentragen: Schutz für sich selbst nicht nachgewiesen
Nicht hinreichend nachgewiesen ist dagegen, dass eine gesunde Person durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Ansteckungsrisiko für sich selbst verringert, wie das RKI in seinen Empfehlungen schreibt. Die WHO warnt laut Robert Koch-Institut sogar: Das Tragen einer Maske in Situationen, in denen dies nicht empfohlen sei, könne ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen. Die Folge: Zentrale Hygienemaßnamen wie eine gute Händehygiene könnten vernachlässigt werden. Auch sollte das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder einer anderen Form der Barriere auf keinen Fall dazu führen, dass Abstandsregeln nicht mehr eingehalten werden.
Das betont auch noch einmal der Virologe Christian Drosten auf Twitter: Die Maßnahmen zu Distanzierung und Kontaktminimierung ließen sich „auf keinen Fall durch das allgemeine Tragen von Masken ersetzen“, so Drosten. „Masken sind eine Ergänzung der Maßnahmen und eine Erinnerung für Alle an den Ernst der Lage!“
Was sind „Community-Masken“
Alltagsmasken, Community-Masken oder DIY-Masken sind im weitesten Sinne Masken, die aus handelsüblichen Stoffen genäht und im Alltag getragen werden. Sie dürfen übrigens nicht als Medizinprodukte oder Gegenstände persönlicher Schutzausrüstung in Verkehr gebracht und nicht mit entsprechenden Leistungen oder Schutzwirkungen ausgelobt werden. Das richtige Tragen einer Community-Maske kann eine physische Barriere vor größeren Tröpfchen und Mund-/Nasen-Schleimhautkontakt mit kontaminierten Händen bieten.
Wie wird die „Community-Maske“ richtig verwendet?
Wer sich für eine Maske entscheidet, beachtet am besten folgende Regeln, die das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) herausgegeben hat:
- Die Masken sollten nur für den privaten Gebrauch genutzt werden.
- Auch mit Maske sollte der von der WHO empfohlene Sicherheitsabstand von mindestens 1.50 m zu anderen Menschen eingehalten werden.
- Beim Anziehen einer Maske ist darauf zu achten, dass die Innenseite nicht kontaminiert wird. Die Hände sollten vorher gründlich mit Seife gewaschen werden.
- Die Maske muss richtig über Mund, Nase und Wangen platziert sein und an den Rändern möglichst eng anliegen, um das Eindringen von Luft an den Seiten zu minimieren.
- Bei der ersten Verwendung sollte getestet werden, ob die Maske genügend Luft durchlässt, um das normale Atmen möglichst wenig zu behindern.
- Eine durchfeuchtete Maske sollte umgehend abgenommen und ggf. ausgetauscht werden.
- Die Außenseite der gebrauchten Maske ist potentiell erregerhaltig. Um eine Kontaminierung der Hände zu verhindern, sollte diese möglichst nicht berührt werden.
- Nach Absetzen der Maske sollten die Hände unter Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln gründlich gewaschen werden (mindestens 20-30 Sekunden mit Seife).
- Die Maske sollte nach dem Abnehmen in einem Beutel oder Ähnlichem luftdicht verschlossen aufbewahrt oder sofort gewaschen werden. Die Aufbewahrung sollte nur über möglichst kurze Zeit erfolgen, um vor allem Schimmelbildung zu vermeiden.
- Masken sollten nach einmaliger Nutzung idealerweise bei 95 Grad, mindestens aber bei 60 Grad gewaschen und anschließend vollständig getrocknet werden. Beachten Sie eventuelle Herstellerangaben zur maximalen Zyklusanzahl, nach der die Festigkeit und Funktionalität noch gegeben ist.
- Sofern vorhanden, sollten unbedingt alle Herstellerhinweise beachtet werden.
- Trotz Tragens einer Maske: Bitte an die gängigen Hygienevorschriften, insbesondere die aktuellen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung denken.
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