Besonders im Alter steigt das Risiko für einen Harnwegsinfekt – brennende Schmerzen beim Wasserlassen sind ein häufiges Symptom: Weil mit steigendem Lebensalter in aller Regel weniger Flüssigkeit aufgenommen wird als die empfohlene Tagesmenge von zwei Litern, sind ab dem 65. Lebensjahr etwa 25 Prozent der Frauen und jeder zehnte Mann betroffen. Ärzte stehen bei der Behandlung von Harnwegsinfekten vor besonderen Herausforderungen, weil beispielsweise Antibiotika bei älteren Menschen anders und zum Teil nur eingeschränkt wirken, die Immunabwehr oft schwächer ist und nicht selten Nierenprobleme bei der Therapie mitberücksichtigt werden müssen.
Symptome oft übersehen
In der urologischen Praxis gehören auch häufiger Harndrang (Pollakisurie), vermehrtes nächtliches Wasserlassen (Nykturie), nicht unterdrückbare Blasenentleerung (Strangurie) und Blut im Urin (Hämaturie) zu möglichen Beschwerden einer entzündeten Blase. Auch Schmerzen im Unterbauch sind nicht unüblich, während Fieber bei einer nicht komplizierten Blasenentzündung eher selten vorkommt. So typisch die Symptome auch sind, in der Behandlung älterer Menschen werden sie oft übersehen. Weil die Betroffenen sie selbst nur bedingt als Problem wahrnehmen und nicht selten ignorieren – auch deshalb, weil die Symptome im Alter oft weniger ausgeprägt auftreten als dies in jüngeren Jahren der Fall ist. Augenmerk sollte nach fachärztlicher Auffassung auf einen sich langsam, aber stetig verschlechternden Gesundheitszustand gelegt werden: So gelten Inkontinenz, ein geringerer Blutdruck, unangenehmes Empfinden beim Wasserlassen und auch depressive Eintrübungen als Indizien für eine Infektion.
Durstgefühl lässt nach
Der ärztliche Rat, ausreichend zu trinken, bereitet Menschen mit zunehmendem Alter Probleme, weil das Durstgefühl nachlässt. Dieser Umstand spielt dem Harnwegsinfekt in die Karten: Denn nur eine ausreichende Trinkmenge von mindestens zwei Litern täglich sorgt dafür, dass Nieren, Harnleiter, Blase und Harnröhre ausreichend gespült werden. Damit haben es Krankheitserreger schwerer, sich einzunisten und zu vermehren. Vorbeugend, aber auch als Therapie bei einem bereits vorhandenen Infekt der Harnwege, sollte deshalb viel getrunken werden, um die Erreger auszuschwemmen. Tipp: Am besten an unterschiedlichen Stellen in der Wohnung kleine Gläser platzieren, aus denen „im Vorbeigehen“ immer mal wieder ein Schluck getrunken wird – so gerät das Trinken nicht in Vergessenheit. Mittlerweile bieten auch beispielsweise Smartphone-Apps Erinnerungsfunktionen an und Hilfsmittel wie besondere Trinkflaschen oder Trink-Timer unterstützen beim Erreichen der empfohlenen Tagesmenge.
Fortgeschrittener Infekt
Manchmal reicht ausreichend Trinken aber nicht aus, einen bestehenden Infekt zu verhindern beziehungsweise loszuwerden: Auch bei fortgeschrittenen Infekten ist es zuweilen notwendig, dass der behandelnde Arzt für einige Tage ein Antibiotikum durchführt. Bei älteren Patienten sehen Urologen wiederkehrende Harnwegsinfekte häufig im Zusammenhang mit Diabetes oder funktioneller Behinderung, nach Operationen im Genitalbereich, bei Harnverhalt oder Inkontinenz sowie nach Geschlechtsverkehr. Hinzu kommt, dass Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter nur verzögert auf eine Therapie ansprechen – dann und wenn weitere Erkrankungen im Zusammenspiel stehen, ist ärztliche Expertise besonders gefragt, um eine individuelle Therapie einzuleiten.
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