Wussten Sie, dass eine von 100 Personen von einer Schilddrüsenüberfunktion und sogar fünf von 100 von einer -unterfunktion betroffen sind? Und kennen Sie die Anzeichen, die auf eine solche Fehlfunktion der Schilddrüse hindeuten? Nein? Dann lesen Sie diesen Artikel.
Die Schilddrüse: Viele Aufgaben
Die Schilddrüse ist eine kleine schmetterlingsförmige Hormondrüse an der Vorderseite unseres Halses und ein ausgesprochen wichtiges Steuerungsorgan in unserem Körper. Die in der Schilddrüse gebildeten Hormone wirken unter anderem auf unsere Herzaktivität sowie unseren Stoffwechsel und damit auf das Körpergewicht, die Cholesterinwerte sowie die Insulinproduktion. Sie nehmen außerdem Einfluss auf unsere Psyche, die Verdauung und unsere körperliche Kraft.
Schilddrüsen-Hormone sind zudem maßgeblich am Wachstum und der Reifung von Ungeborenen im Mutterleib sowie von Kindern beteiligt. Prof. Hans Udo Zieren vom Deutschen Schilddrüsenzentrum Köln vergleicht die Schilddrüse der Einfachheit halber mit einem Gaspedal: Produziert die Schilddrüse zu viele Hormone, laufen Körper und Seele „übertourig“, bei zu wenig Hormonen der Schilddrüse entsprechend „untertourig“.
Schilddrüse Fehlfunktion: Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Laut Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ist hierzulande ungefähr eine von 100 Personen von einer Hyperthyreose betroffen – Frauen öfter als Männer. Hinweise auf diese Funktionsstörung der Schilddrüse können unter anderem Herzrasen, erhöhter Blutdruck und Gewichtsverlust trotz Heißhunger sein. Auch starkes Schwitzen, Durchfall, Zittern und Schlaflosigkeit können auf zu viele Schilddrüsen-Hormone im Blut und damit einer Hyperthyreose hindeuten. Als Ursache für eine Hyperthyreose kommen Basedow-Krankheit oder eine sogenannte Schilddrüsenautonomie (die Schilddrüse reagiert nicht mehr auf die Signale der Hirnanhangsdrüse) in Betracht.
Zu den Symptomen einer Hyperthyreose kann es ebenfalls kommen, wenn sich die Schilddrüse entzündet, denn dann werden zum Teil große Mengen gespeicherter Schilddrüsen-Hormone aus dem entzündeten Gewebe freigesetzt. Eine solche Störung klingt zwar spontan ab, kann jedoch in eine vorübergehende oder anhaltende Schilddrüsenunterfunktion übergehen.
Therapie von Schilddrüsen-Fehlfunktionen
Wenn die Schilddrüse geringfügig zu viele Hormone ausschüttet, kann man meist abwarten, denn eine leichte Hyperthyreose geht manchmal ohne Behandlung von selbst zurück. Andernfalls kann die Hypothyreose durch sogenannten Thyreostatika gebremst werden. Kommt es dadurch nicht zu einer Normalisierung, muss die Schilddrüse operativ entfernt oder mit Radiojod behandelt werden. Bei einer Hypothyreose kann die ausbleibende Schilddrüsenfunktion durch die Gabe von Levothyroxin (L-Thyroxin) ersetzt werden. Bei korrekter Dosierung treten normalerweise keine Nebenwirkungen auf. Allerdings ist die individuelle Dosisfindung eine große Herausforderung.
Schilddrüse Fehlfunktion: Vorbeugen
Um einer Schilddrüsenunterfunktion durch Jodmangel vorzubeugen, ist es wichtig, auf eine ausreichende Jodzufuhr durch beispielsweise den Verzehr von Milch oder Milchprodukten sowie Meeresfisch und jodiertem Speisesalz zu achten. Ob es sinnvoll ist, zusätzlich noch ein Jod-Präparat einzunehmen, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder den Mitarbeitern aus Ihrer Guten-Tag-Apotheke.
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